Ergebnisveranstaltung Global Nachhaltige Bezirke Berlin

Mehrere Personen in einer Diskussionsrunde, Frau Herrmann in der Mitte

“Wir müssen auch in 10 Jahren noch hier leben können”

Friedrichshain-Kreuzberg und die anderen Berliner Bezirke schreiten bei der konkreten Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen längst voran, während der Senat nun mit der Planung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die Agenda 2030 beginnen möchte.

Mit ihrem eindringlichen Appell, Berlin auch in Zukunft als lebenswerte Stadt zu erhalten, forderte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann bei einer Veranstaltung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) mehr Geschwindigkeit und Ressourcen von der Landesebene für die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. In Friedrichshain-Kreuzberg reichen die aktuellen Aktivitäten und Maßnahmen von einer Photovoltaik-Offensive, über Zero Waste Kampagnen bis hin zu der vom Bezirk angestoßenen und nunmehr sogar berlinweit praktizierten nachhaltigen Beschaffung beim Schulessen. So essen Berliner Grundschüler*innen inzwischen nur noch fair produzierte und gehandelte Bananen.

Auf der Ergebnisveranstaltung Global Nachhaltige Bezirke Berlin stellte SenMVKU am 8. Mai die Resultate einer Datenerhebung über die entsprechenden Aktivitäten und Maßnahmen der Bezirke vor. Diese Informationen sollen dazu dienen, den Prozess für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie auf Landesebene zu beginnen. Mit einem Entwurf wird im Jahr 2024 gerechnet.

Der Bezirksbürgermeister Treptow-Köpenicks, Oliver Igel, unterstütze vor diesem Hintergrund Clara Herrmanns Aufruf nach mehr Pragmatismus und betonte, dass die wirkliche Kunst in der Umsetzung liege. Auch Staatsekretärin Britta Behrendt mahnte an, dass ein Umdenken notwendig sei und die heutigen Probleme ein neues Denken benötigen und die Verwaltungsmitarbeitenden zu radikalen Teamplayern werden müssen.

Helmut Kleebank, MdB, berichtete von internationalen Städtenetzwerktreffen und hob hervor, dass von unseren internationalen Partnern besonders auf Berlin geschaut werde und es in der Stadt ein Bewusstsein benötige, gemeinsam schnell voranzugehen. Bezirksbürgermeisterin Herrmann konnte in diesem Zusammenhang über die Schaffung einer neuen Organisationseinheit informieren, welche die Themen Klima und Internationales bündelt und in Form einer Stabstelle amtsübergreifend für mehr Geschwindigkeit bei der Klimawende und der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele sorgen wird. Herrmann machte aber klar, dass zusätzlich mehr proaktives Handeln und mehr Ressourcen vom Senat benötigt werden, etwa bei der Bauordnung oder einer Pflicht für Mehrwegverpackungen