Pflanze des Monats: die Wilde Möhre – trickreiche Vorfahrin unserer heutigen Kulturmöhre?

Pflanze des Monats: die Wilde Möhre – trickreiche Vorfahrin unserer heutigen Kulturmöhre?

Die auffällige und häufige Sommerblume finden wir hier in Friedrichshain-Kreuzberg auf den kleinsten Flächen: auf Brachen, an Wegrändern, Uferböschungen, auf Mittelstreifen im Straßenraum, zwischen Steinpflastern und am Rand von versiegelten Parkplätzen.

Die Wilde Möhre ist eine zweijährige Pflanze und gehört zur Familie der Doldenblütler. So ist sie eine Verwandte von vielen anderen Gewürzpflanzen wie Kümmel, Anis oder Dill. Vermutlich ist sie ein Elternteil der heute angebauten Kulturmöhre.

Sie ist bei ganz verschiedenen Insekten beliebt. Die Raupen des Schwalbenschwanzes, einer wunderschönen Schmetterlingsart, fressen sie besonders gerne.
Die wilde Möhre ist leicht zu erkennen: in der Mitte der vielen kleinen Teilblüten befindet sich eine dunkle Einzelblüte. Ein toller Trick! Sie täuscht den Insekten auf Nahrungssuche ein an ihr labendes Insekt vor und lockt so andere Bestäuber an. Ihre Dolden sind auf den Fotos gut erkennbar und sind vor und nach Ihrer Blüte zusammengerollt.

Auch für uns Menschen sind mehrere Pflanzenteile essbar:
• Wurzeln (roh, solange nicht verholzt, Gemüse in verschiedenen Varianten)
• Blätter (Salate, Gemüsegerichte, Würze)
• Blüten (essbare Deko, in Teig frittieren)
• Samen/Früchte (Gewürz)

Als Heilpflanze hilft sie bei Durchfallerkrankungen, Nieren- und Blasenleiden (harntreibend) und schützt vor schädlichen Radikalen, indem sie Carotin in Vitamin A in Form von Carotinoiden umwandelt.

Text: Katja Frenz, Umweltbildung

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