Der Lausitzer Platz liegt im belebten und hoch verdichteten Kreuzberg nahe des Görlitzer Parks. In der Gegend gibt es nur wenig Grünflächen und Plätze. Der „Lausi“ genannte Platz ist daher ein wichtiger Ort zum Spielen und Erholen für die Nachbarschaft. Er gilt als wichtiger Treffpunkt und Identifikationspunkt für den Kiez. Mit einer großen Umgestaltung von Häuserkante zu Häuserkante, soll der Platz für alle Nutzer*innen verbessert werden. Dabei sollen sowohl die Grünanlage als auch der Straßenraum neugestaltet werden.
Die Neugestaltung hat das Ziel, die Aufenthaltsqualität des Platzes zu erhöhen sowie die allgemeine Verkehrssicherheit zu verbessern und den Raum klimafreundlicher zu gestalten. Außerdem trägt die Neugestaltung positiv zur Schulwegsicherheit am Lausitzer Platz bei, da sich die Gebäude der Heinrich-Zille-Grundschule sich auf beiden Seiten des Platzes befinden, sodass Kinder häufig den Platz überqueren müssen. Die Bezirksverordnetenversammlung hat das Bezirksamt mit der Drucksache DS/1712/V vom 11.08.2020, mit der Errichtung der Fußgänger*innenzone Lausitzer Platz beauftragt.
Um eine schnelle Verbesserung zu erreichen und eine gute Beteiligung zu ermöglichen, wurde ein mehrstufiges Vorgehen gewählt. Noch während des laufenden Beteiligungsprozesses, wurden schon erste reversible Maßnahmen umgesetzt. Grund dafür war das Ziel, die Verkehrssicherheit insbesondere für (Schul-)Kinder möglichst schnell zu erhöhen und anderseits in einem mehrstufigen Prozess die Erfahrungen der jeweils letzten Phasen berücksichtigen zu können und in neue Maßnahmen und Anpassungen der bereits erfolgten Schritte einfließen zu lassen.
In einem ersten Schritt wurde am Platz eine Fußgänger*innen-Zone eingerichtet und eine temporäre Gestaltung umgesetzt. Im November 2020 wurde die Nordseite des Platzes für den Autoverkehr gesperrt. Im April 2021 folgten die Ost- und Westseite.
Die Beteiligung der Bürger*innen spielte eine zentrale Rolle im gesamten Prozess der Umgestaltung des Lausitzer Platzes. Bereits zu Beginn wurden die Anwohner*innen und Gewerbetreibenden durch Informationsschreiben sowie eine Umfrage des Instituts für Verkehrsforschung des DLR eingebunden, um ein erstes Meinungsbild einzuholen. Im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsverfahrens, das von Herbst 2021 bis Frühjahr 2022 stattfand, wurden mehrere Phasen der Mitbestimmung angeboten. Diese umfassten Workshops, öffentliche Veranstaltungen und Pop-Up-Formate, in denen die Menschen vor Ort ihre Wünsche und Ideen einbringen konnten. Die Ergebnisse der Beteiligung flossen in die Planung und Umsetzung der Maßnahmen ein, wobei das Bezirksamt das Feedback der Bürgerinnen als Grundlage für die weiteren Schritte betrachtete. Diese enge Zusammenarbeit ermöglichte es, die Bedürfnisse der Nachbarschaft in die Gestaltung des Platzes einzubeziehen. Weitere Informationen zur Bürger*innenbeteiligung finden Sie auf meinBerlin und in dieser Zusammenfassung.
Die Ergebnisse der Beteiligung wurden in ein Wettbewerbsverfahren eingespeist. Aus einem zweiphasigen freiraumplanerischen Wettbewerb zur Umgestaltung ging der Entwurf vom Büro WES Landschaftsarchitektur als Gewinner hervor. Weitere Informationen zum Wettbewerb und den Gewinnerentwurf finden Sie in dieser Pressemitteilung. Bei dem Gewinnerentwurf handelt es sich allerdings nicht um die finale Planung.