Drucksache - DS/0627/III
Ich frage das
Bezirksamt: 1. Wie viele Schulvermeider
gab es im letzten Schuljahr und gibt es bereits in diesem (Bitte soweit
vorhandene Schulvermeider aufschlüsseln nach Friedrichshain und Kreuzberg sowie
nach ndH und Schultyp)? 2. Welche Präventions-,
Interventions- und Reintegrationsmaßnahmen stehen zur Verfügung und welche
werden angewendet? 3. Wie bewertet das Bezirksamt
diese Maßnahmen? Frau
Herrmann: Herr
Diener, sehen sie es mir nach, wenn ich jetzt nicht alles aufführe, denn ich
bin schon gemahnt worden mit meinen Tabellen. Ich gebe das in gewohnter Weise
wieder ins Protokoll oder gleich im Anschluss zur Beantwortung (Zahlenmaterial
liegt im BVV Büro vor) . Insgesamt kann man sagen, dass 2006 145
Schulversäumnisse gemeldet worden sind, davon 31 in FK und 114 in Kreuzberg. 2007
waren es insgesamt 94, 29 in FK und 65 in Kreuzberg. 2008 ist noch relativ
frisch, da haben wir z.z. 8 Meldungen, davon 1 FK und 7 in Kreuzberg. Folgende Maßnahmen sind rechtlich
bestimmt und werden auch angewendet. Information der Erziehungsberechtigten
durch die Schule, Gespräche durch die Schule, Hausbesuche durch die Schule,
Mahnschreiben an die Erziehungsberechtigten durch das Schulamt, Androhung von
Zwangsmaßnahmen durch Schulamt, Anhörung durch Schulaufsicht gemeinsam mit dem
Schulamt, Zusammenarbeit mit dem Jugendamt ist vorgesehen, der
schulpsychologische Dienst wird einbezogen, der sozialpädagogische Dienst wird
einbezogen, einbezogen die psychosozialen Dienste, die Behindertenhilfe und die
Jugendgerichtshilfe, falls es erforderlich ist. Als pädagogische Maßnahmen
kommen im Bereich Schule können wahrgenommen werden ein Schulwechsel eventuell,
Schulbefreiung, Eingliederung in Schulprojekte oder aber auch die Vollstreckung
von Bußgeld. Das ist nicht immer so erfolgreich , wenn jemand nichts hat,
letztendlich kann er nicht zahlen. Zu 3: Ich persönlich lege eher Wert darauf,
dass wir tatsächlich einen stärkeren Einbezug des Jugendamtes machen, was vor
allem auch Hausbesuche betrifft. Des weiteren haben wir dezidierte Projekte
auch extra für Jugendliche, die schuldistanziert sind. Ich lege eher da den
Schwerpunkt drauf, als es auf Vollstreckungsmaßnahmen etc., weil die Erfahrung
doch zeigt, dass diese nicht besonders zielführend sind. Es gibt auch noch
rechtlich die Möglichkeit der polizeilichen Zuführung. Davon nehme ich aber
Abstand, weil da die Erfahrung, hört sich zwar gut an, hat aber Null Erfolg. Herr
Diener: Kennen sie
das Projekt „ 2. Chance“ und wenn ja, wie bewerten sie das. Frau
Herrmann: Es ist u.a.
eines der Projekte, was positiv zu bewerten ist. Wir haben ähnliche Projekte
auch bei uns im Bezirk. Nichtsdestotrotz muss ja die Zielsetzung sein, das im
Vorfeld zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen. Da
merkt man bereits in der Grundschule Tendenzen, aber ich habe extra zu dem
Thema vor 4 Wochen eine Treffen mit der Schulpsychologie gehabt. Ganz besonders
schwierig ist der Moment des Wechsels zwischen der Grundschule und der
Oberschule und da genau an dem Punkt muss man stärker ansetzen. Da hatten wir
auch mal eine sogenannte ...stell zur Schuldistanz, die ist wieder ein bisschen
eingeschlafen, aber die hatten wir schon vor einem halben Jahr gesprochen, dass
sie wieder reaktiviert wird. Vor allem im OT Kreuzberg, die war damals
schwerpunktmäßig im OT Friedrichshain, aber anhand der Zahlen sehen sie, das
letztlich der OT Kreuzberg der betroffenere OT ist. Herr
Wesener: Vor einiger
Zeit war der Presse zu entnehmen, dass der Senat plant, die Elterarbeit zu
intensivieren bzw. finanziell auch besser auszustatten. Das wäre ja eine
Maßnahme, die in diesem Kontext hilfreich ist. Gibt es da bereist im Bezirk
Kenntnis über konkrete zahlen, Zuweisung, Projekte etc., also irgendetwas, was
über die Ankündigung hinaus geht. Frau
Herrmann: Na ja, es
ist etwas undifferenziert formuliert worden, weil die Leute die sich auskennen,
relativ genau wissen, was man tatsächlich bracht. Es ist jetzt so, dass eine
Ausschreibung erfolgt, wo sich unterschiedliche Träger bewerben. Das einzige,
wo der Bezirk Einflussnahme hat, ist ein Unterstützungsschreiben letztendlich.
Wie die Projekt dann tatsächlich in dem Bezirk initiiert werden und wie viel
Einflussnahme man tatsächlich hat, ist eher fraglich, weil von oben nach unten
ein Modellprojekt ist. Sie wissen, ich bin keine Freundin von Modellprojekten
aus genau diesen Gründen. Da aber sich auch traditionelle Träger letztendlich
aus diesem Bereich und auch dem Bezirk bewerben, gehe ich davon aus, dass sie
auch guten Kontakt aus guter Tradition sich mit diesen Trägern entwickeln
werden, aber es ist nicht konzeptionell tatsächlich entwickelt und verankert in
den jeweiligen Bezirken, wo es eigentlich hingehört. |
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