Berlin erarbeitet landesweite Strategie zur Stärkung der Gesundheitskompetenz

Pressemitteilung vom 05.11.2025

Auf der heutigen 22. Öffentlichen Landesgesundheitskonferenz ist im Beisein der Berliner Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra der Startschuss zur Entwicklung einer landesweiten Strategie zur Stärkung der Gesundheitskompetenz gefallen. Unter dem Motto „Zusammen. Kompetent. Gesund. Gemeinsam für mehr Gesundheitskompetenz in Berlin“ haben sich die Teilnehmenden zu unterschiedlichen Themenfeldern ausgetauscht, so zum Beispiel zur Orientierung von Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen, zu katastrophenbezogener Gesundheitskompetenz, Hilfe im Notfall, Hitzeschutz, Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, zur Orientierung und Unterstützung für Menschen mit Migrationshintergrund. Ziel der Strategie ist es, die Berliner Bevölkerung im Umgang mit Gesundheitsinformationen besser zu befähigen.

Dazu Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra: „Gesundheitskompetenz stärkt uns alle – im Alltag und im Krankheitsfall. Wer Gesundheitsinformationen leicht findet und versteht, kann Krankheiten vorbeugen, informiert mit ihnen umgehen und selbstbestimmt Entscheidungen treffen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen verständliche Informationen und die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Gesundheit darf keine Frage des Bildungsstands oder der Herkunft sein. Gemeinsam machen wir Gesundheitswissen für alle zugänglich.“

Im Anschluss an die Landesgesundheitskonferenz wird die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) den Faden aufnehmen und eine entsprechende Strategie erarbeiten. Damit folgt die SenWGP der Empfehlung des gemeinsamen 90a-Landesgremiums, eine Strategie zur Steigerung der Gesundheits- und Gesundheitssystemkompetenz aufzulegen. Auch die Landesgesundheitskonferenz wird sich mit dem Thema Gesundheitskompetenz weiterhin beschäftigen.

Zur Landesgesundheitskonferenz:

Die Berliner Landesgesundheitskonferenz (LGK) wurde 2004 ins Leben gerufen und arbeitet seitdem stetig daran, die Gesundheit der Berliner Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern. In der LGK sind aktuell 34 Berliner Institutionen und Verbände vertreten, die sich aktiv an der Gesundheitspolitik des Landes Berlin beteiligen oder Verantwortung im gesundheitspolitischen Bereich tragen. Ihr gehören Berliner Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer, Sozialleistungsträgerinnen und Sozialleistungsträger, Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, Institutionen der Wirtschaft und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Selbsthilfe, Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge und des Patientenschutzes, Institutionen der Wissenschaft sowie die politische Senats- und Bezirksebene an. Den Vorsitz führt die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. Mehr Informationen zur Landesgesundheitskonferenz finden Sie hier.

Weitere Hintergrundinformationen:

Die jüngsten Zahlen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BiÖG) zum Jahr 2024 zeigen: Die Gesundheitskompetenz der Menschen in Berlin folgt weiter einem Abwärtstrend. Drei Viertel der Befragten haben zunehmend Schwierigkeiten, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und zu bewerten, um daraus Entscheidungen für ihr Handeln abzuleiten. Besonders bedenklich: Insbesondere Menschen im höheren Lebensalter, mit niedrigerem Bildungsniveau und geringerem sozialen Status haben größere Probleme, sich im komplexen Gesundheitssystem zurecht zu finden. Damit werden erneut jene belastet, die ohnehin mit weniger auskommen müssen.