Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren (HGF)

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Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. (HGF) ist ein Mitgliedsverbund aus 18 unabhängigen Forschungszentren mit deutschlandweit mehr als 43.000 Beschäftigten. Das Budget beträgt rund 5 Milliarden Euro. Erklärtes Ziel der Forschung in der HGF ist es, große und drängende Fragen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft in den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr, Materie sowie Information zu beantworten. Die Helmholtz-Zentren betreiben entsprechend dieser Mission einerseits komplexe Infrastrukturen für die nationale und internationale Wissenschaftsgemeinschaft. Andererseits bündeln sie innerhalb von breit angelegten Programmen ihre eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und bearbeiten wissenschaftliche Fragestellungen (Eigenforschung). Die Helmholtz-Zentren werden zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom jeweiligen Sitzland bilateral finanziert.

Die Einrichtungen im Land Berlin

Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB)

Das HZB entstand im Jahr 2009 aus einer Fusion des Hahn-Meitner-Instituts und der Gesellschaft für Synchrotronstrahlung BESSY. Es erforscht komplexe Materialsysteme, die dazu beitragen, Herausforderungen wie die Energiewende zu bewältigen. Zum Portfolio des Zentrums gehören Solarzellen, solare Brennstoffe, Thermoelektrika und Materialien, mit denen man eine neue energieeffiziente Informationstechnologie aufbauen kann (Spintronik). Die Forschung an diesen Energie-Materialien ist eng an den Betrieb und die Weiterentwicklung der Photonenquelle BESSY II in Berlin-Adlershof geknüpft. BESSY II, ein Elektronenspeicherring, bildet ein Kernelement des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Berlin-Adlershof. Zudem hat das HZB an seinem Standort in Berlin-Wannsee bis zur Stilllegung Ende des Jahres 2019 den Forschungsreaktor BER II betrieben. Das Zentrum stellte diese Neutronenquelle weltweit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereit, die Neutronenstrahlung als Forschungsmethode einsetzen.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. 1992 wurde das MDC gegründet.

Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) – Standort Berlin

Der Berliner Standort des DZNE widmet sich der Erforschung der synaptischen Übertragung sowie der Netzwerkaktivität von Nervenzellen, der Mechanismen der vaskulären Demenz und der Autoimmunreaktionen gegen Synapsen. Das DZNE ist die einzige außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die sich dem Thema Demenz in all seinen Facetten widmet. Es wurde im Jahr 2009 gegründet und war das erste von insgesamt sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den Bundesländern zur Bekämpfung der wichtigsten Volkskrankheiten eingerichtet wurden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am DZNE erforschen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Gehirnerkrankungen mit dem Ziel, neue präventive und therapeutische Ansätze zu entwickeln. Am DZNE ist die Grundlagenforschung eng mit der klinischen Forschung, mit Populationsstudien und der Versorgungsforschung verbunden, um neue diagnostische Marker zu finden und eine rasche Entwicklung neuer Therapien zu ermöglichen. Dazu bringt das DZNE exzellente wissenschaftliche Expertise aus ganz Deutschland zusammen und verfolgt einen interdisziplinären Forschungsansatz an insgesamt zehn Standorten in Berlin, Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald, Tübingen, Ulm und Witten.

Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) – Standort Berlin

Am DKTK-Standort in Berlin widmen sich Forscher/innen wichtigen klinischen Herausforderungen in der Krebsmedizin wie der Behandlungsresistenz, der Metastasierung und der Tumorheterogenität. Das DKTK ist eines der insgesamt sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den Bundesländern zur Bekämpfung der wichtigsten Volkskrankheiten eingerichtet wurden. Hauptthemen des im Jahr 2012 gegründeten DKTK sind die Entdeckung, Entwicklung, Erprobung und Anwendung neuer Strategien für die personalisierte Onkologie, das heißt für die Behandlung jeder Patientin und jedes Patienten unter weitgehender Einbeziehung individueller Gegebenheiten und bei einer fortlaufenden Anpassung der Therapie an den persönlichen Gesundungsfortschritt. Ein Ziel des DKTK ist es, neue langfristige Forschungsinfrastrukturen an den verschiedenen DKTK-Standorten zu schaffen.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) - Standort Berlin-Adlershof

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) mit Hauptsitz in Köln ist ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Digitalisierung und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Darüber hinaus ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisation für einen der größten Projektträger Deutschlands. Der DLR-Standort Berlin-Adlershof ist Gründungsort der Vorläuferorganisation „Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt“ (1912). Mit der Übernahme des Instituts für Kosmosforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR im Jahre 1992 ist das DLR wieder am Standort präsent. Im Land Berlin sind insgesamt zehn Institute und Einrichtungen des bundesweit tätigen DLR ansässig. Dazu gehören neben den am Standort in Adlershof ansässigen Instituten die Abteilung Triebwerksakustik und der Projektträger DLR an anderen Standorten in der Stadt. Schwerpunkte des Standorts Adlershof sind heute Planetenforschung, die Entwicklung optischer Sensorsysteme sowie die Verkehrsforschung.

DLR Institut für Fahrzeugkonzepte

Das Institut erforscht, entwickelt und bewertet neue Fahrzeugkonzepte und -technologien auf der Grundlage zukünftiger Anforderungen an das Verkehrssystem. Als Systeminstitut erarbeitet und demonstriert es für Straßen- und Schienenfahrzeuge neuartige und anwendungsorientierte Lösungen von Konzeption und Entwurf über Konstruktion, Berechnung und Simulation bis zur Darstellung von Forschungsdemonstratoren, -komponenten und ganzen Fahrzeugen. Es arbeitet dabei am Standort Adlershof mit dem Institut für Verkehrsforschung und dem Institut für Verkehrssystemtechnik sowie rund 20 weiteren Instituten des DLR zusammen.

DLR Institut für Optische Sensorsysteme

Am Institut für Optische Sensorsysteme werden aktive und passive optische Sensorsysteme für die Raumfahrt, für fliegende Plattformen und für robotische Systeme erforscht und entwickelt. Das Institut beteiligt sich an der wissenschaftlichen Nutzung der mit diesen Systemen gemessenen Daten und ist mit seinen Kernkompetenzen in einer Vielzahl von nationalen und internationalen Kooperationen eingebunden.

DLR Institut für Planetenforschung

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Planetenforschung befassen sich mit der Erforschung unseres Sonnensystems. Dies geschieht insbesondere im Hinblick auf Ursprung, Entstehung und Entwicklung von Planeten, deren Monden und planetaren Kleinkörpern (Asteroiden und Kometen). Eingesetzt werden Mittel der Fernerkundung auf Raumfahrzeugen und vom Boden (Observatorien), Laborexperimente und In-situ-Untersuchungen sowie theoretische Modellierungen. Das Institut ist an den laufenden Satellitenmissionen wie den Mars- und Kometen-Missionen der European Space Agency (ESA) und National Aeronautics and Space Administration (NASA) unmittelbar mit eigenen Beiträgen beteiligt.

DLR Institut für Verkehrsforschung

Das Institut forscht interdisziplinär zu Entwicklungen und Perspektiven des Personen- und Wirtschaftsverkehrs, insbesondere mit Blick auf die Wirkungen der Elektromobilität im öffentlichen Raum. Im Fokus stehen dabei die Reduzierung von Umweltbelastungen durch neue Organisationsformen von Mobilität, die Integration gesellschaftlicher Veränderungen wie dem demographischen Wandel in die Prognosemodelle zur Verkehrsentwicklung und –verteilung sowie die soziale Komponente von Mobilität bei Zugang zu Arbeitsplätzen und der Erschließung des ländlichen Raumes mit Dienstleistungen. Die Vision des Instituts ist: ein modernes und zukunftsfähiges Verkehrssystem, effizient und nachhaltig für Mensch und Umwelt.

DLR Institut für Verkehrssystemtechnik

Das Institut beschäftigt sich mit der multimodalen Organisation von Mobilität, das heißt mit der Entwicklung und Erprobung von Modellen eines möglichst effektiven Zusammenwirkens verschiedener Verkehrssysteme mit dem Ziel der Optimierung der Angebote für die Verkehrsnachfrage von Personen und Gütern. Die Folgen der Mobilität in Form von Umweltbelastungen, Unfällen und Staus sollen durch ein möglichst reibungsloses Zusammenwirken der unterschiedlichen Verkehrsträger reduziert und so auch das gestiegene Verkehrsaufkommen im Kontext der vorhandenen Infrastruktur nachhaltig gemacht werden.

DLR Institut für Antriebstechnik – Triebwerksakustik

Die seit den 1950er Jahren in Berlin angesiedelte Abteilung Triebwerksakustik des Instituts für Antriebstechnik befasst sich mit der Lärmentwicklung von Turbomaschinen und Gasturbinen, insbesondere bei Flugzeugtriebwerken. Diese Forschung ist in der Region Berlin-Brandenburg wegen der Ansiedlung prominenter Turbinenbauer und Produzenten von Windkraftanlagen im Umland von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. Arbeitsgebiete der Abteilung sind die numerische Simulation und experimentelle Untersuchung der Lärmentstehung und -ausbreitung von bzw. in Triebwerken, Gasturbinen, allgemeinen Strömungsmaschinen und Windkraftanlagen.

DLR Earth Observation Center - Optische Gewässerfernerkundung

Die in Berlin angesiedelte optische Gewässerfernerkundung des Earth Observation Center des DLR entwickelt Sensoren und Systeme zur Auswertung von optischen Fernerkundungsdaten im sichtbaren Spektralbereich der Sonnenstrahlung. Sie werden für die Umweltüberwachung und zum Monitoring europäischer Umweltrichtlinien im Rahmen des GMES-Programms eingesetzt und bilden die technische Grundlage für Untersuchungen des Klimawandels und ökologische Bestandsanalysen.