Tierwelt

Illustration von 4 Warnschildern, die verschiedene Schädlinge durchgestrichen zeigen.

Klimaveränderungen können verschiedene Auswirkungen auf die Tierwelt haben, beispielsweise in Bezug auf die Aktivitätszeit, die Ausbreitung heimischer oder Ansiedlung neuer Arten.
Früher war die Zeckenzeit je nach Witterungsverhältnissen meist auf Februar bis Oktober begrenzt. Inzwischen legen Forschungen nahe, dass Zecken ganzjährig aktiv sind. Das heißt, dass durch Zeckenstiche eine ganzjährige Ansteckung mit Infektionskrankheiten wie Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) möglich ist. Dabei ist Borreliose deutschlandweit verbreitet, FSME-Risikogebiete sind vorrangig im Süddeutschen Raum zu finden (und inzwischen auch in Brandenburg).
Mit der Klimaerwärmung einhergehende mildere Winter können die Ausbreitung von Tierarten begünstigen. So wird aufgrund der steigenden Durchschnittstemperaturen beispielsweise davon ausgegangen, dass die geografische und zahlenmäßige Verbreitung des Eichenprozessionsspinners weiter zunimmt.
Zudem treten neue Tierarten in Deutschland auf, wie die von Zugvögeln eingeschleppte Hyalomma-Zecke, oder die Asiatische Tigermücke. Milde Winter erhöhen die Überlebenschancen der Zecken und Mücken. Durch den Klimawandel wird somit eine Etablierung eingeschleppter Arten begünstigt. Die Asiatische Tigermücke wurde auch in Berlin nachgewiesen. Zu bedenken ist dabei, dass nicht nur heimische, sondern auch eingewanderte Mücken- und Zeckenarten Krankheitserreger übertragen können.

Welche Auswirkungen auf die Gesundheit sind möglich?

Durch Zeckenstiche können Ansteckungen mit Infektionskrankheiten wie Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) erfolgen. Die Symptome bei der Infektion mit Borrelien sind nicht immer eindeutig zu erkennen. Typisch ist die sogenannte Wanderröte, ein roter Ring, der meist um die Einstichstelle entsteht und sich ausbreitet. Die Infektion kann Entzündungen und schwere Erkrankungen an Lymphknoten, Gelenken und Nervensystem hervorrufen.
Bei einer FSME sind die ersten Symptome grippeähnlich. Bei einem Teil der erkrankten Personen entsteht eine Gehirnhautentzündung und eine Entzündung des Gehirns.

Heimische und eingewanderte Mückenarten können verschiedene Krankheitserreger übertragen, beispielsweise das West-Nil-Virus. In den letzten Jahren wurden mehrere in Deutschland erworbene West-Nil-Fieber-Fälle beim Menschen bekannt. Die meisten Infektionen mit dem West-Nil-Virus verlaufen unauffällig. Einige Personen entwickeln grippeähnliche Symptome. Bei circa jeder 100. infizierten Person nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf.

Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners enthalten ein Nesselgift, das bei Menschen und Tieren entzündliche Reaktionen auslösen kann, bspw. Augen- oder Hautentzündungen sowie die Reizung der Atemwege.

Welche vorsorgenden Maßnahmen können ergriffen werden?

  • Vermeiden Sie Zeckenbisse, beispielsweise durch das Tragen von langen Hosen und geschlossenen Schuhen. Die Socken sollten über die Hosen gezogen werden.
  • Nach dem Aufenthalt in der Natur sollten Sie sich nach Zecken absuchen. Besonders geprüft werden sollten die Kniekehlen, Leisten, Achseln und der Kopf.
  • Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder dort Urlaub machen und sich viel in der Natur aufhalten, wird empfohlen, sich gegen FSME impfen zu lassen. Eine FSME-Impfung schützt nicht vor Borreliose.
  • Schützen Sie sich möglichst vor Mückenstichen, beispielsweise durch Gaze am Fenster, helle weite Kleidung oder durch die Nutzung von Mückenspray.
  • Sie können die Vermehrung von Mücken durch das Trockenlegen von Brutstätten reduzieren – beispielsweise indem Sie mit Regenwasser gefüllte Gefäße in Ihrem Garten leeren oder abdecken.
  • Meiden Sie vom Eichenprozessionsspinne befallene Areale und beachten Sie insbesondere aufgestellte Warnhinweise, beispielsweise in Parks und Wäldern.
  • Fassen Sie Raupen und Nester des Eichenprozessionsspinners nicht an. Dies gilt auch für alte Nester und tote Raupen.

Nützliche Dienste und Links

FSME Risikogebiete

Das Robert Koch-Institut veröffentlicht regelmäßig eine Karte zu den FSME-Risikogebieten in Deutschland.
Link zur Karte

Zecken-Atlas

Das Robert Koch-Institut informiert zu Zeckenfunden verschiedener Zeckenarten über den Zecken-Atlas. Dort ist auch dargestellt wie und wohin gefundene Zecken übermittelt werden können.

Mückenatlas

Das Friedrich-Loeffler-Institut und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung tragen gemeinsam das Projekt Mückenatlas. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Mückenfunde einzusenden. Dadurch soll festgestellt werden, welche Mückenarten in welcher Region Deutschlands auftreten.
Link zum Mückenatlas

Erwachsene Asiatische Tigermücke der Art Aedes albopictus

Asiatische Tigermücke

Auf der folgenden Internetseite werden Informationen über die Asiatische Tigermücke bereitgestellt und welche Vorsorgemaßnahmen Sie ergreifen können. Tigermücken können potenzielle Überträger von Krankheitserregern sein. Daher sollte ihrer Ausbreitung vorgebeugt werden. Weitere Informationen

Sollten Sie Eichenprozessionsspinner-Nester an öffentlichen Orten entdecken, an denen sich viele Menschen aufhalten, können Sie den Standort an das zuständige Bezirksamt melden. Die Kontaktdaten finden sich auf den Seiten der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.

Mehrere Raupen fressen Eichenblätter

Eichenprozessionsspinner - Raupengruppe beim Blattfraß

Eichenprozessionsspinner

Gesundheitsgefahren, Schutz, Meldestellen und Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner-Raupen in Berlin Weitere Informationen

Weiterführende Informationen/ Quellen