HIV/Aids, sexuell übertragbare Infektionen und Hepatitiden

Arzt zeigt mit dem Zeigefinger auf eine Aidsschleife

In den letzten Jahren ist insbesondere in Großstädten wie Berlin vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), ein Anstieg der HIV-Neuinfektionen zu verzeichnen. Ende 2012 lebten in Berlin etwa 15.000 Menschen mit einer HIV-Infektion, davon 13.000 Männer und 2.000 Frauen (Quelle: Epidemiologische Kurzinformation des Robert-Koch-Instituts, Stand: Ende 2012). Berlin ist in Deutschland nach Köln, Stuttgart und Hamburg mit 10,94 Prozent die Stadt mit der vierthöchsten Neuinfektionsrate.

Zahlen für Berlin

Männer, die Sex mit Männern haben, stellen in Berlin mit etwa 11.000 Infizierten die größte Betroffenengruppe. Über heterosexuelle Kontakte haben sich ca. 2.100 Menschen infiziert und ca. 1.700 über intravenösen Drogenkonsum. Schätzungen besagen, dass sich im Jahr 2012 in Berlin zwischen 450 und 500 Personen neu mit HIV infiziert haben.

Bei der Gruppe der MSM konnte darüber hinaus ein Anstieg bei den sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und Hepatitis-Infektionen festgestellt werden. STI und Hepatitisinfektionen sind ein wichtiger Faktor bei der Übertragung von HIV, da sich das Übertragungsrisiko von HIV beim Vorhandensein solcher Infektionen deutlich erhöht.

Anforderungen an die HIV-/Aids-Prävention

Die Interpretation der epidemiologischen Daten zeigt, dass eine sinnvolle Prävention von HIV/Aids nur in Verbindung mit gleichzeitiger Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen erfolgreich sein kann.

Der medizinische Fortschritt in den letzten Jahren, vor allem die antiretrovirale Therapie, hat zu einer längeren Lebenserwartung der Betroffenen und einer deutlichen Zunahme ihrer Lebensqualität geführt. Dadurch haben sich aber auch die Anforderungen an die Prävention und Versorgung verändert: Die längere Lebenserwartung führt zu einem Anstieg des Beratungsbedarfs von Menschen mit HIV und Aids, insbesondere hinsichtlich ihrer Rückkehrmöglichkeiten ins Erwerbsleben.

Laboratin entnimmt mit einer Pipette Blut aus einem Reagenzgläschen

Präventionspolitik

Rahmenkonzept und Entwicklungskonzept zur Prävention von HIV/Aids, Hepatitis- und sexuell übertragbaren Infektionen & Berliner Kampagne für ein trägerübergreifendes Beratungs- und Testangebot zu HIV/Aids, Syphilis und Hepatitis C. Weitere Informationen

Junger Mann lässt sich von einer Frau beraten

Infrastruktur

Berliner Hilfesystem für Menschen mit HIV/Aids: Freie Träger, öffentlicher Gesundheitsdienst, stationäre Versorgung, psychosoziale Versorgung. Weitere Informationen