Die Ende 2008 vorgestellte Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit beinhaltet Maßnahmen zur Eindämmung antimikrobieller Resistenzen sowohl im humanmedizinischen als auch im tiermedizinischen Bereich. Schwerpunkt in der Humanmedizin ist die Verhinderung des nicht sachgerechten Einsatzes von Antibiotika durch eine verbesserte systematische Erfassung und Bewertung von Krankheitsfällen (Surveillance) sowohl des Antibiotikaverbrauchs als auch der antibiotikaresistenten Erreger, die Entwicklung von Leitlinien, die Förderung der Ausbildung im medizinischen Bereich, sowie eine Stärkung der internationalen, nationalen und regionalen Zusammenarbeit in Netzwerken.
Die DART-Strategie erfordert die Zusammenarbeit aller an der Gesundheitsversorgung Beteiligten, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Forschungseinrichtungen, des Gemeinsamen Bundesausschuss sowie der Verbände (Ärztekammer, Krankenkassen und Kassenärztliche Bundesvereinigung). Auch in Berlin wird die DART-Strategie umgesetzt, wie z.B. durch die Bildung regionaler Netzwerke wie das MRE-Netzwerk Berlin und bezirklicher MRE-Netzwerke.
Ein wesentliches Ziel von DART ist die bundesweite Erhebung und Bewertung von Daten (Surveillance) zu Antibiotikaverbrauch und Antibiotikaresistenzen. Verlässliche und regelmäßig erhobene Daten sind wiederum die notwendige Voraussetzung für gezielte Präventionsmaßnahmen.
Seit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Sommer 2011 müssen die Leitungen aller Krankenhäuser und Einrichtungen für ambulantes Operieren dafür Sorge tragen, dass Daten zu Art und Umfang des Antibiotika-Verbrauchs in ihrer Einrichtung systematisch erfasst werden. Unter Berücksichtigung der lokalen Resistenzsituation sollten Schlussfolgerungen für das Antibiotika-Management der Einrichtung gezogen werden und dem medizinischen Personal in der Einrichtung mitgeteilt werden.