Europacity

Europacity 2021

Europacity 2021

An der Schnittstelle zwischen den Ortsteilen Moabit, Mitte und Wedding im Bezirk Mitte, wird es nach Westen begrenzt durch die Bahnanlage, nach Norden durch die Perleberger Straße, nach Osten durch den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und nach Süden durch die Invalidenstraße. Der südlich angrenzende Hauptbahnhof sowie der Humboldthafen stehen in enger funktionaler und bereichsprägender Beziehung zur Europacity.

Seit dem Projektstart in 2007 ist die Gesamtentwicklung weit vorangeschritten. Östlich der Heidestraße wurden fast alle geplanten Maßnahmen umgesetzt. Westlich der Heidestraße werden die Einzelvorhaben bis 2025 größtenteils fertiggestellt sein. Insgesamt werden dann ca. 360.000 m2 Büro-, Einzelhandels- und Gastronomieflächen sowie ca. 300.000 m2 Wohnflächen (ca. 3.000 Wohneinheiten) realisiert sein. Hinzu kommen die Uferpromenade, Platzflächen und Grünanlagen, eine Brücke über den Schifffahrtskanal, Kindertagesstätten sowie die fertiggestellte Grundschule „Am Nordhafen“. Das Museum Hamburger Bahnhof und die Rieckhalle werden gesichert.

Die planungsrechtliche Grundlage bilden sechs Bebauungspläne. Die Zuständigkeit für das Planungsverfahren liegt bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Referat II A.

Sämtliche Baugrundstücke befinden sich in privatem Eigentum.

Externe Website der Grundstückseigentümer

Historie

Das Gebiet um die Heidestraße hat eine bewegte Vergangenheit. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch außerhalb der Stadtgrenzen gelegen, wurde es in der Folgezeit durch großflächige Exerzierplätze und Kasernengebäude zunehmend militärisch genutzt. 1839 wurden Karl Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné mit der Erstellung von Stadterweiterungsplänen beauftragt, die im Bereich der Heidestraße die Anlage von Humboldthafen, Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und Nordhafen vorsahen.

Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet zudem durch den Aufschwung des Eisenbahnwesens geprägt. So entstanden an der Heidestraße 1848 der Hamburger Bahnhof, 1868 der Lehrter Bahnhof sowie bis 1882 die Trasse der Berliner Stadtbahn. Damit wurde der Bereich Heidestraße zu einem wichtigen Kreuzungs- und Umsteigepunkt. Die angrenzenden Orte Moabit und Wedding verwandelten sich im gleichen Zeitraum zu dicht besiedelten Stadtteilen.

Im Umfeld der Heidestraße siedelten sich Industrie-, Versorgungs- und Forschungseinrichtungen an, zum Beispiel das Stammwerk der Schering AG. Auch die Charité hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits zu einem bedeutenden Klinikum mit umfangreichen baulichen Anlagen entwickelt. Südlich des Spreebogens wurde zwischen 1884 und 1894 der Reichstag errichtet.

In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte die Heidestraße zum Planungsgebiet der sogenannten Nord-Süd-Achse. Die Umsetzung der Planungen wurde durch den Zweiten Weltkrieg verhindert.

Am Ende des Krieges wurde auch der Bereich Heidestraße schwer zerstört. Prägende Bauten, wie z.B. der Lehrter Bahnhof, wurden aufgrund ihrer starken Beschädigungen abgerissen. Mit der Teilung Berlins rückte das Gebiet in eine unbedeutende Randlage. Die Flächen wurden zunächst als Güter-, später als Containerbahnhof genutzt. Nach der Wiedervereinigung intensivierte sich zunächst die Nutzung als Containerbahnhof, bis im Jahr 2003 die Einrichtung eines neuen Güterverkehrszentrums an anderer Stelle beschlossen wurde.

Nach über 150 Jahren Bahnnutzung wurde das Areal damit für neue Entwicklungen frei.

  • Luftbild 1928

    1928

  • Luftbild 1939

    1939

  • Luftbild 1953

    1953

  • Luftbild 1989

    1989

  • Luftbild 2014

    2014

  • Luftbild 2018

    2018

  • Luftbild 2022

    2022

Städtebau

Masterplan

Der seit 2006 laufende Planungsprozess wurde durch mehrere Standortkonferenzen begleitet. Darauf aufbauend wurde im Februar 2008 ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb unter Teilnahme von fünf Arbeitsgemeinschaften aus Architekten / Stadtplanern und Landschaftsarchitekten zugunsten der AG KCAP/ASTOC/Studio Urban Catalyst entschieden.

Aus dem städtebaulichen Strukturkonzept wurde ein Masterplan entwickelt, der im Juni 2009 durch den Senat beschlossen wurde. Der abstrahierte und flexible Masterplan bildet die Grundlage für die weitere planerische Entwicklung und für die Bauleitplanung.

Mit einem im Juli 2011 zwischen den damaligen Eigentümern Deutsche Bahn, Vivico, dem Bezirksamt Mitte und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geschlossenen Rahmenvertrag wurden die Ziele des Masterplans sowie zahlreiche weitere Aspekte zur Flächenübertragung, Finanzierungsbeteiligung, Qualitätssicherung u.a. rechtlich gesichert.

Darauf aufbauend wurden zahlreiche Wettbewerbe für Blockkonzepte, einzelne Gebäude, die Promenade, Freiflächen, eine Brücke und eine Schule durchgeführt.

Das ehemals geplante Hafenbecken wurde zugunsten eines Stadtplatzes verändert, da für ein Hafenbecken keine Fördermittel in Aussicht gestellt wurden.

Das für die Realisierung erforderliche Planungsrecht wurde durch insgesamt sechs Bebauungspläne geschaffen. Zu den jeweiligen Bebauungsplänen wurden weitere städtebauliche und Erschließungsverträge geschlossen, die Inhalte des Rahmenvertrags konkretisieren.

Umsetzung

50Hertz-Netzquartier

50Hertz-Netzquartier

50Hertz ist ein Übertragungsnetzbetreiber, der für den Betrieb, die Instandhaltung, die Planung und den Ausbau von 380/220-Kilovolt-Übertragungsnetzen im Norden und Osten Deutschlands verantwortlich ist. In der Europacity realisiert das Unternehmen seine neue Zentrale und führte einen Realisierungswettbewerb mit 18 Teilnehmern durch. Nachdem im Januar 2013 die 13-köpfige Jury zwei Preisträger favorisierte, setzte sich am Ende das Büro LOVE architecture und urbanism aus Graz durch. Der Entwurf überzeugt mit einer transparenten Fassade und innovativen Grundrissen, wodurch qualitätsvolle Arbeitsplätze entstehen. Der Neubau wurde 2016 fertiggestellt.

Büro- und Galeriegebäude der Ernst Basler + Partner AG

Büro- und Galeriegebäude der Ernst Basler + Partner AG

Die Ernst Basler und Partner AG ist ein international tätiges Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in der Schweiz und in Potsdam. Das Unternehmen baut in der Europacity seinen Berliner Firmensitz und lud sechs internationale Architekturbüros zu einem Realisierungswettbewerb ein. Im August 2011 tagte das Preisgericht und vergab den ersten Preis an das Büro Miller & Maranta aus Basel. Die bauliche Qualität des Entwurfs zeigt sich durch die transparente Gestaltung des Erdgeschosses zur Wasser- und Platzseite mit Café und Galerienutzung. Die gleichmäßig gerasterte Fassade präsentiert sich elegant und zeitlos. Der Neubau wurde 2016 fertiggestellt.

Wohn- und Galeriegebäude der Groth Gruppe

Wohn- und Galeriegebäude der Groth Gruppe

Die Groth Gruppe ist ein Berliner Projektentwickler, der sowohl in der Immobilienentwicklung als auch in der Immobilienverwaltung tätig ist. In der Europacity realisieren sie ein Wohngebäude mit integrierten Galerieflächen im Erdgeschoss und stellen damit einen inhaltlichen Bezug zum vorhandenen Kunststandort her. Im Dezember 2012 lobte die Groth Gruppe einen Realisierungswettbewerb mit sechs Teilnehmern aus. Hierbei entschied sich die Jury im Februar 2013 für den Entwurf des Büros Léon Wohlhage Wernick aus Berlin als ersten Preisträger. Die Besonderheit des Gebäudes besteht in der geknickten Fassade, deren Vor- und Rücksprünge das Gebäude wie einen Kristall wirken lassen. Der Neubau wurde 2017 fertiggestellt.

Golda-Meir-Steg

Zusammen mit der Promenade und dem Stadtplatz bildet die Fuß- und Radwegbrücke über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal ein wichtiges Element der touristischen Infrastruktur zur Verbindung der ehemals geteilten Stadtteile Moabit und Mitte. Aus einem im Jahr 2014 durchgeführten Realisierungswettbewerb ging das Londoner Büro ACME / AKT II hervor und wurde mit der weiteren Planung beauftragt. Die Stahlbrücke hat eine nutzbare Breite von 4 m. Die variierende Perforation der auffällig ornamentierten Brüstung spiegelt den statischen Kräfteverlauf der Brücke wider. Die Brücke wurde 2021 fertiggestellt.

Golda-Meir-Steg

Golda-Meir-Steg

Downloads

  • Faltmappe

    PDF-Dokument (4.1 MB) - Stand: 2017

  • Projektblätter

    PDF-Dokument (8.4 MB) - Stand: 2017

  • Eigentümerliste

    PDF-Dokument (271.9 kB) - Stand: 2017

  • Flyer

    PDF-Dokument (2.9 MB) - Stand: 2014 – 2016

  • Gestaltungsdichte – Europacity Berlin

    PDF-Dokument (6.1 MB) - Stand: Dezember 2016

  • Faltmappe: Europacity – Nachhaltiges Quartier am Hauptbahnhof

    PDF-Dokument (16.5 MB) - Stand: 2015

  • Städtebauliches Konzept

    PDF-Dokument (10.7 MB) - Stand: 2013

  • Masterplan Heidestraße

    PDF-Dokument (577.7 kB) - Stand: 2009

  • Broschüre Masterplan Berlin Heidestraße

    deutsch/englisch

    PDF-Dokument (7.4 MB) - Stand: 2009