In der Neuköllner Gropiusstadt entsteht mit dem Campus Efeuweg ein für alle offener Bildungs- und Begegnungsort. Dazu gehören eine Gemeinschaftsschule, das Oberstufenzentrum Lise-Meitner, die evangelische Kita Dreieinigkeit, eine Campusbibliothek, das Jugendzentrum UFO, Sportanlagen wie das degewo-Stadion und das Kombi-Bad Gropiusstadt sowie das neu errichtete „Zentrum für Sprache und Bewegung“.
Als Meilenstein in der Campusentwicklung wurde das Zentrum mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gebaut. Mit seinen bewegungs- und sprachorientierten Angeboten befördert es die Integration von Menschen aller Generationen und Kulturen, die in Neukölln wohnen. Langfristiges Ziel ist es, mit der Stärkung des Bildungsstandortes Efeuweg Impulse für die Entwicklung und Aufwertung des Wohnumfeldes sowie die Verbesserung der Lebensqualität in der gesamten Gropiusstadt zu setzen.
Im Ergebnis der Preisgerichtssitzung im Dezember 2017 zum nicht offenen Planungswettbewerb ging der Entwurf von AFF Architekten mit Stefan Bernard Landschaftsarchitekten (Berlin) als 1. Preis-Gewinner hervor. Der Entwurf demonstrierte aus Sicht des Preisgerichts ein hohes Verständnis für das Gebiet Gropiusstadt sowie seinen sozialen und städtebaulichen Besonderheiten. Er ist ein überzeugender, intelligenter Entwurf, der in der Lage war, einen einprägsamen Ort zu schaffen:
Die geplante Bildungs- und Begegnungsstätte wird nicht einfach in die bestehende Infrastruktur integriert, vielmehr schafft sie ein städtebauliches Bindeglied zwischen der gewachsenen „gutbürgerlichen“ Bebauung auf der einen und der später entstandenen Großsiedlung auf der anderen Seite. Das Zentrum dient dabei als Scharnier des umgebenden Quartiers zum Campus.
Geschaffen wurden funktionale Flächen für Ausstellungen, Veranstaltungen und der Essensversorgung der Schülerinnen und Schüler im Ganztagsbetrieb sowie ein öffentlicher Gastronomiebereich. Darüber hinaus gibt es einen zweigeschossigen Bewegungsraum und multifunktional nutzbare Seminar- und Lehrmittelräume für die Gemeinschaftsschule, die Volkshochschule und die Musikschule.
Mit dem Zentrum wird eine qualitative Weiterentwicklung des Stadtteilschulkonzepts erprobt. Es ist einer der innovativen Mosaiksteine des Projektes Campus Efeuweg, auf der Suche nach pädagogischen und räumlich-baulichen Lösungsstrategien für die in den 1960er und 1970er Jahren entstandene Großraumsiedlung. Bis heute wird die Gropiusstadt aufgrund der Trennung von Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit als Schlafstadt wahrgenommen. Die Überwindung dieser Trennung und Entwicklung von urbaner Erlebnisvielfalt für die Bewohnerinnen und Bewohner ist eines der wichtigsten Ziele. Durch bauliche und gestalterische Qualitäten wird das Zentrum künftig eine Portal- und Kommunikationsfunktion zwischen den Bildungseinrichtungen auf dem Campus und der Umgebung einnehmen.
Mit den Fördermitteln aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ wurde auch der Masterplan 2 als Weiterentwicklung des in 2014 fertiggestellten Masterplans Campus Efeuweg erarbeitet. Insbesondere wurden die Verbindungswege auf dem Campus und die Übergänge zwischen dem Campus Efeuweg und dem umliegenden Stadtraum betrachtet.