Stadteingang West – Zukunftsvisionen für den Westen

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Der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm durch die Bundesrepublik Deutschland eröffnet für Berlin am „Stadteingang West“ die Chance zur Entwicklung eines hochattraktiven, urbanen Quartiers in unmittelbarer Nachbarschaft zu den bestehenden Wohnquartieren und den Freizeitmöglichkeiten des Grunewalds.

Für viele ist der Blick auf den Funkturm von der AVUS mit dem Gefühl des Ankommens verbunden. Ganz in der Nähe, verborgen zwischen Bahnschienen und AVUS, zwischen ICC und Grunewald erstreckt sich das Gebiet „Stadteingang West“ mit seiner Kernfläche, dem ehemaligen Güterbahnhof Grunewald. Dabei handelt es sich um eine der letzten großen und innenstadtnahen Brachen Berlins. Diese kann in den kommenden zehn Jahren im Rahmen des Ersatzneubaus des Autobahndreiecks Funkturm erschlossen werden.

In Folge dessen eröffnete die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen im Jahr 2021 ein Verfahren mit begleitender Öffentlichkeitsbeteiligung, das die Entwicklung der Flächen am “Stadteingang West” zwischen Messegelände, ICC und den S-Bahnhöfen Westkreuz und Grunewald in den Fokus rückt.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sieht in dem Gebiet, welches auch die AVUS-Nordkurve umfasst, weitreichende Potenziale für eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung, die der Stadtgesellschaft zugutekommen und für ganz Berlin ein wichtiges Zeichen setzen wird.

Weitere Informationen

Projekt Stadteingang West

  • Planungsgebiet „Stadteingang West“

    Planungsgebiet „Stadteingang West“

  • Schrägluftbild

In einem Senatsbeschluss wurden 2019 bereits grundsätzliche Planungsziele für die weitere Entwicklung des Gebietes benannt. Diese sind u. a. eine funktionale Mischung aus Wohnen und Arbeiten sowie messeaffinen Nutzungen und grüner Infrastruktur, die Vernetzung der vorhandenen Freiraumpotenziale, die Verknüpfung von Grün- und Freifläche der übergeordneten Freiraumstrukturen. Zudem sind weitere Ziele die Neuordnung des Stadtstraßennetzes im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Autobahndreiecks Funkturm, der behutsame Umgang mit Baudenkmälern und die Berücksichtigung der Belange des Klimaschutzes und des geförderten und preisgünstigen Wohnraums für eine ausgewogene sozial gemischte Bevölkerung.

Im Jahr 2020 hat der Senat die Durchführung von vorbereitende Untersuchungen für das Gebiet „Stadteingang West“ am Autobahndreieck Funkturm beschlossen, um die Voraussetzungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zu prüfen. Neben der Entwicklung von Neubaupotenzialflächen, der Qualifizierung eines Dienstleistungsstandortes sowie der Messenutzung bilden die verkehrliche und die naturräumliche Entwicklung weitere Schwerpunkte der vorbereitenden Untersuchung. Die Neuordnung des städtischen Verkehrs im Einklang mit dem Autobahndreieck Funkturm und den dazugehörigen Bundesautobahnen 100 und 115 sowie die Qualifizierung der Aufenthaltsqualitäten des öffentlichen Raumes sind von großer Bedeutung. Mit der Einleitung der vorbereitenden Untersuchungen schaffte der Senat die Voraussetzungen, um genaue Beurteilungsgrundlagen über die Zweckmäßigkeit einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme sowie die sozialen und städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhänge zu ermitteln. Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen wird zudem geprüft, welche Instrumente des Städtebaurechts zur Entwicklung des Areals in Frage kommen.

Für die Schaffung von planungsrechtlichen Grundlagen und als Teil der vorbereitenden Untersuchungen wurde im Jahr 2023 ein EU-weites Vergabeverfahren im Wettbewerblichen Dialog für die Erstellung eines Masterplans durchgeführt. Der zu erstellende Masterplan nähert sich Fragen der Nutzungsmischung und der baulichen Struktur an und bereitet die notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplanes (FNP) vor. Der FNP Berlin stellt die zukünftige Entwicklung Berlins in ihren Grundzügen dar. Er zeigt auf, welche Teile des Stadtgebietes z.B. für Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen oder andere bauliche Zwecke genutzt werden oder welche als Grün- und Freiflächen gesichert werden sollen. Weitere Informationen zum FNP finden Sie hier.

Insgesamt wird hiermit die Basis für weitere Planungsschritte wie städtebauliche Konzepte und die Bebauungsplanung gebildet. Eine Realisierung orientiert sich an dem Zeithorizont 2040+.

Mit dem Beschluss des Stadtentwicklungsplans (StEP) Wohnen 2040 durch den Berliner Senat im September 2024 ist der „Stadteingang West“ als eines der 24 Neuen Stadtquartiere benannt worden. Die Neuen Stadtquartiere sind Katalysatoren der wachsenden Stadt und steuern räumlich die gesamtstädtischen Wachstumsprozesse an verschiedenen Orten der Stadt. Sie verfolgen Prinzipien wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung durch nutzungsgemischte Quartiere. Die phasenweise Umsetzung der Neuen Stadtquartiere sorgt für eine gestaffelte Bereitstellung entsprechend der mittel- bis langfristigen Entwicklung des Wohnungsbaubedarfs.

Video: Auftaktveranstaltung zum Projekt am 29. Juni 2022

Video: Auftaktveranstaltung zum Projekt am 29. Juni 2022
Video Auftaktveranstaltung

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Stadteingang West: Vision 2040+ | Ideen für den Stadteingang West, Dauer: 1:55:38 h

Auf dem Weg zum neuen Stadtquartier

In den Jahren 2022 – 2024 hat ein EU-weites Vergabeverfahren im Wettbewerblichen Dialog mit Beteiligung und Mitwirkung der Öffentlichkeit stattgefunden, welches die Ermittlung von geeigneten Flächennutzungen für das ca. 45 ha große Planungsgebiet „Stadteingang West“ zum Ziel hatte. Auf mein.berlin.de konnten sich Bürgerinnen und Bürger über die Beteiligung zum Projekt „Stadteingang West“ informieren und zu verschiedenen Formaten Hinweise und Fragestellungen einbringen.

Video: Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt erläutert das Verfahren

Video: Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt erläutert das Verfahren
Video Verfahren

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Stadteingang West: Der Wettbewerbliche Dialog, Dauer: 5:44 min

Den Vergabezuschlag für den Auftrag der Erstellung eines stadtplanerischen Masterplans erhielt 2024 das Planungsteam Hosoya Schaefer Architects AG, Zürich und Agence Ter.de GmbH, Karlsruhe. Ihr eingereichtes städtebauliches Konzept mit den festgelegten Grundprinzipen soll nun innerhalb der Beauftragung weiterentwickelt werden und die Basis für den zu erstellenden stadtplanerisches Masterplan bilden. Auf Grundlage dieses Masterplans wird durch das Land Berlin ein Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans (FNP) angestrebt, um die zukünftige Entwicklung des Gebietes baurechtlich zu ermöglichen.

Das städtebauliche Konzept für den Stadteingang West gestaltet die bestehenden getrennten Resträume als Freiräume mit ihren Rändern und Bebauungsinseln im positiven Sinne als eine „Lagune“, abgeleitet von ungeplanten Stadtarchipelen im Sinne M. O. Ungers. Ein kontinuierlicher Freiraum wird konzipiert, in den sich kompakte, dichte Stadtkörper als inselartige Strukturen einfügen. Diese fünf Quartiere stehen im Kontrast zu den grünen umfließenden Freiräumen. Das große Angebot an Brücken und Stegen bietet vielfältige Verbindungen für Fuß- und Radverkehr untereinander und zu den umliegenden Nachbarschaften.

Die vorgeschlagenen städtebaulichen Strukturen und ihre Gliederung in den fünf Quartieren bieten eine Balance aus robuster, ortsangepasster Planung und einem Versprechen auf qualitätsvollen Städtebau durch Differenzierung.
Der Stadteingang West wird entlang der neuen Lage der Autobahn A 115 durch die historischen Bauwerke (AVUS, Mercedeshaus, Funkturm und ICC), eine neue Stadtsilhouette an der Halenseestraße und am Westkreuz mit entsprechender Hochpunktsetzung und einem Landschaftspark städtebaulich inszeniert. Die neuen Hochpunkte erlauben es, durch ihre Platzierung die historischen Sichtbezüge zu erhalten und gleichzeitig mit der Stadtkulisse an Bahn und Autostraßen heranzutreten. Die „Lagune“ erfüllt als differenziert gestalteter Grünraum eine Vielzahl ökologischer Funktionen (Flora, Fauna, Durchlüftung, Klimaresilienz). Verschiedene Naturraumtypen wie Klimahaine oder Biotopinseln werden ortsbezogen vorgeschlagen und bilden mit dem öffentlichen Raum ein robustes Gerüst für die weitere Entwicklung. Die Naturskulptur im Autobahndreieck Funkturm ist ein Landschaftspark mit intensiv frequentierten und vielfältig nutzbaren Rändern und einer naturnahen grünen Mitte bespielt durch Kunst im öffentlichen Raum.

  • Visualisierung im Planungsbereich Ehemaliger Güterbahnhof Grunewald

    Visualisierung im Planungsbereich Ehemaliger Güterbahnhof Grunewald

  • Visualisierung im Planungsbereich Westkreuz

    Visualisierung im Planungsbereich Westkreuz

  • Städtebauliches Konzept

    Städtebauliches Konzept

  • Dokumentation des Wettbewerblichen Dialogs

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  • Anhang zur Dokumentation Wettbewerblicher Dialog

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