Die Gebietsentwicklung umfasst drei Flächen im Süden Karows mit einer potenziellen Gesamtgröße von ca. 100 ha. Die drei Teilprojekte weisen aufgrund ihrer Lage, Größe und Eigentümerstrukturen unterschiedliche Rahmenbedingungen für eine zukünftige Entwicklung auf. Aus diesem Grund werden die Teilprojekte räumlich differenziert betrachtet bei gleichzeitiger Berücksichtigung der zu klärenden Fragestellungen, die alle drei Teilgebiete gleichermaßen betreffen. Voraussetzung für die Umsetzung einer städtebaulichen Entwicklung auf den Teilgebieten ist die Schaffung von Baurecht über Bebauungsplanverfahren.
Räumliche Teilprojekte
Bild: Dirk Laubner
An der Laake (Straße 52)
Bild: Dirk Laubner
Östlich der Straße 52 befindet sich die ca. 18 ha große Potenzialfläche, die im Süden durch den Bachlauf der Laake begrenzt wird. Die wertvollen Grünbereiche um die Laake werden aufgrund ihrer Bedeutung für den Biotopverbund und ihrer Erholungsfunktion in einem breiten Korridor geschützt und stehen für eine bauliche Entwicklung nicht zur Verfügung. In Kooperation mit den privaten Eigentümerinnen und Eigentümern wird ein Wohnquartier geplant, das neben dem erforderlichen Wohnraum, davon 30 % für den sozialen Wohnungsbau, eine Kita, kleinteilige Dienstleistungs- und Gastronomieangebote und wohnungsnahe Grünflächen bietet. Die Ausarbeitung der städtebaulichen und freiräumlichen Zielsetzung wird im Rahmen eines städtebaulichen Qualifizierungsverfahrens stattfinden. Voraussetzung für eine Standortentwicklung ist u.a. die technische Erschließung des Gebiets mit einer Schmutzwasserkanalisation. Damit erfolgt auch eine Anbindung an die zentrale Abwasserentsorgung der bislang nicht erschlossenen Siedlungsgebiete rund um die Straße 45.
Am Teichberg
Bild: Dirk Laubner
Das ca. 52 ha große Areal Am Teichberg befindet sich östlich des denkmalgeschützten Ensembles des historischen Angerdorfs Alt-Karow und erstreckt sich bis zur Landesgrenze Berlin-Brandenburg. Zwischen Straße 73 und Straße 69 soll ein neues Stadtquartier mit bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten entstehen. Die bereits seit den 1990er Jahren geplante Verkehrsanbindung der Blankenburger Chaussee an die B2 im Osten soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Dabei werden in der Planung bereits neue Bushaltestellen berücksichtigt, um das neue Quartier gut an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. Entlang der Verbindungsstraße werden Misch- und Wohngebiete, die erforderliche soziale Infrastruktur, Nahversorgungseinrichtungen sowie wohnungsnahe Grünflächen für das Quartier und seine angrenzenden Nachbarschaften geplant.
Die bestehende Einfamilienhausbebauung entlang der Straße 70 wird in die zukünftige städtebauliche Struktur integriert. Entlang des Karower Entwässerungsgraben soll ein attraktiver Grünzug entstehen. Eine genaue Verteilung der verschiedenen Nutzungen sowie die Bestimmung der städtebaulichen Strukturen und Bauweisen erfolgt in einem vertiefenden städtebaulichen Verfahren.
Karow Süd
Bild: Dirk Laubner
Nördlich des Karower Kreuzes stehen ca. 28 ha Flächen auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen für eine städtebauliche Entwicklung zur Verfügung. An diesem Standort ist ein durchmischtes und lebendiges Stadtquartier mit einem vielfältigen Angebot an sozialem und bezahlbarem Wohnraum, Büro- und Dienstleistungsangeboten, Gastronomie, Kultur und Flächen für Sport, Freizeit und Erholung vorgesehen. Um den Bedarf des neuen Quartiers sowie des gesamten Ortsteils an sozialer Infrastruktur und Schulplätzen zu decken, werden neben den erforderlichen Kitaplätzen auch eine Gemeinschaftsschule mit Sporthalle geplant. Eine vertiefende städtebauliche Betrachtung wird im Rahmen eines Qualifizierungsverfahrens erfolgen.
Europan-Wettbewerb Karower Kreuz
Bild: Dirk Laubner
Mit dem geplanten Bau des Turmbahnhofs Karower Kreuz im Herzen des Berliner Nordostraums bietet sich die Chance, die bisher durch Barrieren und Zäsuren voneinander getrennten Ortsteile Karow, Blankenburg und Französisch-Buchholz miteinander zu verknüpfen und diese besser an die Kernstadt sowie an das Brandenburger Umland anzubinden. Zur Findung einer städtebaulichen Idee für diesen neuen Stadteingang und seines Umfelds ist der Standort Karower Kreuz Teil des Europan-Wettbewerbs. Der Europan-Wettbewerb ist ein europäischer Ideenwettbewerb für junge Architekten und Stadtplaner, der 2023 unter dem Motto „Living Cities – Lebenswerte Städte“ die Transformation vernachlässigter und leerer Flächen zu lebendigen und integrativen Stadt- und Landschaftsräumen zum Thema hat. Für die großen Brachflächen des Karower Kreuzes werden zukunftsweisende städtebauliche Konzepte gewünscht, die über den eigentlichen ÖPNV-Knotenpunkt hinaus die Potenziale dieses Ortes für ein vernetztes, durchmischtes und nachhaltiges neues Stück Stadt aufzeigen.
Kontakt
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Referat II W, Wohnungsbauprojekte – äußere Stadt
Simone Risse
Projektleitung
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Vala Zeqiri
Vertretung
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