Bedingt durch seine Geschichte ist dieses Gebiet von zahlreichen Wassergräben durchzogen. Zwei lange Baumalleen führen quer über die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Im Nordosten des Fokusraums befindet sich ein Golfplatz. Im Westen liegen die sogenannten Erholungsanlagen Blankenburg und Familiengärten, im Osten die Kleingartenanlage Märchenland sowie offener Landschaftsraum. Grün- und Freiräume sind somit prägend für das Gebiet. Die historischen Ortskerne im Norden und Süden sind heute teilweise stark überformt, vor allem der Ortsteil Blankenburg hat aber noch dörflichen Charakter. Die größten Verkehrsinfrastrukturen in der Nähe bilden die Bundesautobahn A 114 und die S-Bahnlinie sowie der S-Bahnhof Blankenburg im Westen.
Durch die letzte Eiszeit entstand in diesem Gebiet eine leicht wellige Landschaft, die auch die Strukturen der Siedlungen beeinflusste, welche um das Jahr 1300 entstanden.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg engagierte sich der große Kurfürst Friedrich Wilhelm im Gebiet, indem er mehrere Gutswirtschaften erwarb. Es entstanden zudem mehrere kleine “Lustschlösser” und anspruchsvolle Gartenanlagen, etwa in Blankenburg und Malchow.
Seit etwa 1850 verstärkte sich der Einfluss der Stadt Berlin. Vor allem entstanden entlang der Chausseen Siedlungsbänder. Gleichzeitig erwarb das Land Berlin unter anderem die Güter Blankenburg und Malchow, auf denen ausgedehnte Rieselfelder angelegt wurden, um Abwässer zu reinigen.
Obwohl das Gebiet des Blankenburger Südens mit dem Groß-Berlin-Gesetz 1920 offiziell ein Teil Berlins wurde, blieb es um die Rieselfelder herum eher ländlich. Unsystematisch wuchsen Kleingartenkolonien, die dabei halfen, mit den Kriegen verbundene Nahrungsprobleme zu lindern.
Als sich in den Kriegs- und Nachkriegsjahren durch den Zustrom von Ausgebombten, Rückgekehrten und Geflüchteten die Wohnungsknappheit verschärfte, vermehrte sich auch die dauerhafte Bewohnung der Kleingartenkolonien. Dies intensivierte sich noch begünstigt durch die S-Bahn- und Bus-Anbindung. Die Rieselfelder wurden ab den 1960er Jahren aufgegeben und zu Ackerfläche umgewidmet. Eine auf die zunehmenden Pendlerströme und Bautätigkeiten reagierende Planung und Ausrichtung der Infrastruktur blieb aus, ebenso wie eine übergreifende Lenkung der Bautätigkeit.
In den vergangenen Jahren gab es insbesondere bezirkliche Planungen, Konzepte und Untersuchungen zu dem Gebiet bzw. einzelnen Teilräumen, u.a.
- mehrere Bebauungspläne in Aufstellung zur Entwicklung des Gewerbegebiets Heinersdorf,
- das bezirkliche Wohnbaukonzept in Pankow aus dem Jahr 2016, in dem zahlreiche Wohnungsbaupotenziale aufgezeigt werden,
- das Konzept der sozialen und grünen Infrastruktur für den Bezirk Pankow von 2016,
- eine städtebauliche Rahmenplanung für den Ortskern Heinersdorf und
- eine Untersuchung zur städtebaulichen Entwicklung der ehemaligen Standorte der
Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW), der Polizei und des Studierendenwohnheims (mittlerweile abgerissen) am Blankenburger Pflasterweg 8.