Lage und Geschichte

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Lage

Der Entwicklungsbereich „Johannisthal/Adlershof“ liegt im Südosten Berlins im Bezirk Treptow-Köpenick. Er wird im Osten von der Bahntrasse, im Süden vom Teltowkanal, im Westen von der Straße am Flugplatz und im Norden vom Segelfliegerdamm begrenzt. Zu den 420 ha Entwicklungsgebiet kommen weitere 40 ha Ergänzungsbereiche hinzu. Dazu gehören die sog. Gleislinse im Nordosten und der ehemalige Kohlebahnhof im Südosten.

Das Stadtquartier ist mit der S-Bahn über den S-Bahnhof Johannisthal und Adlershof, sowie mit diversen Bus- bzw. Tramlinien erreichbar. Die Autobahn A 113 führt entlang der südwestlichen Grenze, über die man auf die Stadtautobahn A 100 gelangt oder in wenigen Minuten den Flughafen BER erreicht.

Inmitten des Entwicklungsbereichs liegt der 65 ha große Landschaftspark Johannisthal, der als Sammelausgleichsmaßnahme ab Ende der 90er Jahre auf den zentralen Flächen des ehemaligen Flugfeldes Johannisthal angelegt wurde. Durch die Ausweisung des ca. 26 Hektar großen inneren Bereichs als Naturschutzgebiet und der umgebenden Flächen als Landschaftsschutzgebiet wurden die naturschutzfachlich wertvollen Offenlandflächen gesichert. Der Park beheimatet zahlreiche geschützte Arten und Biotope.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Entwicklungsbereichs hat eine wechselvolle Geschichte. Von Verkehrsadern gesäumt, blieb es seit Ende des 19. Jahrhunderts von der urbanen Entwicklung ausgeklammert. Das Gelände diente erst als Wirtschaftswald, dann als Flugplatz, schließlich als Grenzgebiet zwischen den Blöcken. Jede Nutzung trug auf ihre Art dazu bei, die Isolation zu verstärken.

Das änderte sich erst mit der Wiedervereinigung. Das brach gefallene Areal rückte ins Blickfeld. An der Nahtstelle zwischen Ost und West galt es, die beiden Stadthälften zu verknüpfen. Die Strategie, die der Senat dabei verfolgte, hatte zwei Kernaspekte: den Bereich als Standort für Wissen und Technologie zu profilieren und die neuen Wissenschaftsstandorte in eine vielfältige, durchmischte Stadtlandschaft einzubinden.

Seit 1994 ist Berlin-Johannisthal/Adlershof ein städtebaulicher Entwicklungsbereich. Die Ausweisung ebnete den Weg, den Standort kontrolliert zu entwickeln. Dabei sollten wirtschaftliche und städtebauliche Erneuerung Hand in Hand gehen. Ziel war ein urban geprägter Ort zum Forschen, Studieren, Arbeiten und Wohnen.

Chronik

  • 1909 – 1919: Erster deutscher Motorflugplatz, Gründung „Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt“, Aufstieg im Ersten Weltkrieg durch Rüstung
  • 1919 – 1933: Zwischenkriegszeit: Versailler Vertrag setzt militärischer Luftfahrt vorläufig ein Ende, Einstellen der Flugzeugproduktion, beginnende Autoproduktion und Drehort für Kinofilme
  • 1933 – 1945: Nazi-Kriegswirtschaft, Luftfahrtforschung
  • 1945 – 1985: Befreiung vom Faschismus, Gründung Akademie der Wissenschaften und Deutscher Fernsehfunk
  • 1989 – 1990: deutsche Wiedervereinigung, Auflösung der Akademie der Wissenschaften mit teilweiser Überführung in bundesdeutsche Forschungsinstitute, Auflösung des Deutschen Fernsehfunks, Aufbruch in die Marktwirtschaft
  • 1992: Grundsatzbeschluss des Senats zur künftigen Nutzung des Bereichs als Wissenschaftsstadt
  • 1994: förmliche Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs
  • 1997– 2003: Humboldt-Universität errichtet ihren naturwissenschaftlichen Campus
  • Ab 2003: Umsteuerung: Korrektur der Entwicklungsziele mit einschneidenden Planungsänderungen
  • Seit 2004: Stadtentwicklung erhält neuen Schwung: Technologiezentren und erste Wohngebiete entstehen, Anschluss an A113, Straßenbahnverlängerung, Eröffnung der erweiterten Rudower Chaussee am umgebauten S-Bahnhof Adlershof usw.
  • Historisches Flugzeugmodell im Hans-Grade-Saal

    Historisches Flugzeugmodell im Hans-Grade-Saal

  • Luftbild 1994

    Luftbild 1994

  • Flugplatz Johannisthal

    Flugplatz Johannisthal