Im Jahr 2020 sind – unter Berücksichtigung der verminderten Belegungszahlen im Zuge der COVID-19 Pandemie – 140 Einweisungen erfolgt.
- 59% der eingewiesenen Frauen hatten Strafen unter 12 Monaten zu verbüßen (“Kurzstraferinnen”).
Das Diagnostikverfahren erfolgte im Durchschnitt
- bei zu verbüßender Ersatzfreiheitsstrafe nach 7 Tagen und
- bei kurzer Freiheitsstrafe nach Vorliegen der erforderlichen Unterlagen (Aufnahmeersuchen, Urteil, Auszug aus dem Bundeszentralregister) nach 25 Tagen.
- Frauen mit mehr als 12 Monaten Haft konnten nach spätestens 60 Tagen eingewiesen werden.
Im Jahr 2020 wurden in der JVAF vorwiegend Strafen wegen Erschleichens von Leistungen und Diebstahlsdelikten vollstreckt.
57% der inhaftierten Frauen besaßen die deutsche Staatsbürgerschaft.
Eine Suchtproblematik (Alkohol und Drogen) wurde bei 54% der inhaftierten Frauen festgestellt, wobei der Drogenkonsum bei etwa 2/3 liegt und ausschließlich im Zusammenhang mit dem Anlassdelikt zu sehen ist.
Offener Frauenvollzug
Im Jahr 2021 stellten sich insgesamt 34 Frauen selbst zum Strafantritt und die Einweisung der zu einer Freiheitsstrafe verurteilten Frauen fand im offenen Vollzug/ Sozialdienst statt. Die Einweisung der zum Strafantritt selbstständig gestellte Frauen mit einer Ersatzfreiheitsstrafe erfolgte in der Einweisungsabteilung.
Jugendvollzug Frauen
Die jugendlichen Straftäterinnen sind in Berlin-Lichtenberg untergebracht. Die Einweisung findet im Sozialdienst statt. Im Jahr 2021 waren durchschnittlich 2 verurteilte Jugendliche und 3 Untersuchungshaft/ Jugend im geschlossenen Vollzug untergebracht. Die meisten Strafen wurden wegen Diebstahlshandlungen vollstreckt bzw. untersucht.
Prozentual lag die deutsche Staatsbürgerschaft der inhaftierten Jugendlichen bei unter 50%.