Extreme Hitze in Innenstädten: Wie Friedrichshain-Kreuzberg seine Bürger*innen schützt

Pressemitteilung Nr. 183 vom 13.06.2025

Mit diesem Wochenende halten nun auch in Berlin die hochsommerlichen Temperaturen Einzug. Die ersten Hitzetage werden erwartet. Die Innenstadt ist durch ihre dichte Bebauung und fehlende grüne Freiflächen bei Hitze besonders betroffen. Auch in den Nächten kommt es nach heißen Sommertagen anders als im Umland kaum zu einer Abkühlung. Die berlinweit zunehmende Verdichtung verstärkt diesen Effekt weiter. So erhitzt sich der kernstädtische Bereich im Berliner S-Bahn-Ring bis zu 11° C mehr im Vergleich zum Berliner Umland. Dies kann, besonders bei vulnerablen Gruppen, dramatische Folgen für die Gesundheit haben.

Um die Folgen der Hitzebetroffenheit für die Bevölkerung abzumildern, ist das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg seit einigen Jahren mit vielfältigen Maßnahmen aktiv, beispielsweise durch zahlreiche Entsiegelungsprojekte im öffentlichen Raum. Ein vereinfachter Prozess zur Beantragung von Regentonnen unterstützt Bürger*innen dabei, auch in trockenen Perioden das Stadtgrün mit Regenwasser zu versorgen. Alle Maßnahmen werden im Klimaanpassungskonzept gebündelt, das das Bezirksamt Ende 2024 vorgelegt hat. Damit ist Friedrichshain-Kreuzberg der erste Berliner Bezirk mit einem kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept.

Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann: „Wir sind der Kiez, der Klima kann – weil uns die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung am Herzen liegen, aber auch, weil die Folgen bei uns in der dicht besiedelten und hoch versiegelten Innenstadt dramatischer sind als in den Außenbezirken. Jeder Hitzetag ist bei uns in Friedrichsain-Kreuzberg deutlicher zu spüren. Daher gehen wir mit unserem Klimaanpassungskonzept voran und setzen sukzessive Projekte um, die unsere Bevölkerung schützen.“

Die Klimakonzepte schaffen erstmals eine umfassende analytische und strategische Grundlage, um den Herausforderungen der Klimakrise wirksam zu begegnen. Die Konzepte beinhalten kurz- bis mittelfristig umsetzbare Maßnahmen und dienen zudem als Planungs- und Entscheidungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen. Ein zentrales Ziel ist die langfristige Verankerung von Klimaschutz und -anpassung als Querschnittsaufgabe in allen Verwaltungsbereichen und darüber hinaus. Besonders gefährdete Gebiete werden mit einer neu entwickelten Karte des Hitzebetroffenheitsindex sichtbar, die Umwelt- und Sozialfaktoren wie Versiegelungsgrad, Grünflächenvolumen und sozioökonomische Benachteiligung einbezieht.

Friedrichshain-Kreuzberg ist der am höchsten versiegelte Bezirk Berlins. 68,1 Prozent der Fläche sind hier versiegelt, also bebaut – mit Wohnhäusern, anderen Gebäuden oder Verkehrsflächen. Die Jahresmitteltemperatur ist zwischen den 1950er Jahren und den 2010er Jahren im Bezirk um 1,7 °C gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der heißen Tage mit einem Anstieg von 6 auf 17 Tage pro Jahr verdreifacht und die Zahl der tropischen Nächte mit mindestens 20 °C vervierfacht – ein weiterer Anstieg ist zu erwarten.

Diese Klimadaten sowie konkrete Aktivitäten und Handlungsbedarfe sind auch auf dem KlimaDashboard Xhain visualisiert und öffentlich aufrufbar.

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