Senat streicht Finanzmittel für das EU-Hospitationsprogramm „Logo Europe“
Pressemitteilung Nr. 147 vom 14.05.2025
Die Senatsverwaltung für Finanzen stellt im Jahr 2025 keine Sachmittel aus dem Bereich Wissenstransfer für das Hospitationsprogramm „LoGo Europe“ bereit. Seit 2005 besteht mit „Locals Go! Europe“ (LoGo Europe) ein Austausch zwischen Mitarbeitenden der Berliner Bezirke und öffentlichen Verwaltungen in verschiedenen europäischen Städten. Das berlinweite Hospitationsprogramm ermöglicht vierwöchige Fachhospitationen von Beschäftigten der Bezirksämter bei europäischen Partnerverwaltungen. Ziel des Programms ist es, fachliche, interkulturelle und sprachliche Kompetenzen der Teilnehmenden zu fördern, europaweite Verwaltungsnetzwerke zu stärken und konkrete fachliche Impulse für die eigene Verwaltungspraxis zu gewinnen. Zudem wirkt es als Personalakquise- und -bindungsinstrument, was angesichts der starken Konkurrenz mit Bundesbehörden von signifikanter Bedeutung für das Land Berlin ist.
Die Ergebnisse der Hospitationen fließen systematisch über Berichte, interne Evaluierungen und praktischen Transfer von Kompetenzen in die Weiterentwicklung der Berliner Verwaltung ein. Zu den Ländern, in denen Hospitationen absolviert wurden zählen neben den EU-Mitgliedstaaten auch die Türkei, die Schweiz und das Vereinigte Königreich.
Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann: „In diesem Jahr wird niemand von unseren Beschäftigten am Hospitationsprogramm Logo Europe teilnehmen können, obwohl es in unserer Behörde wie jedes Jahr zahlreiche Interessent*innen hierfür gab. Das ist eine traurige Nachricht im Europamonat Mai. Das Programm ist ein zentrales Instrument zur Förderung der Europakompetenz, interkulturellen Verständigung sowie fachlichen und sprachlichen Weiterbildung innerhalb der Berliner Verwaltung. Damit wird nicht nur die individuelle Weiterqualifizierung gefördert, es entstehen darüber hinaus nachhaltige, bezirksübergreifende Netzwerke, die den Austausch innerhalb Berlins und mit europäischen Partnern befördern. Die positiven Rückmeldungen aus den Bezirksämtern und europäischen Partnerverwaltungen belegen die hohe Qualität und Relevanz des Programms. Die Kosten für das Programm sind im Verhältnis zur Wirkung ein überschaubarer Betrag.“
In den vergangenen 20 Jahren haben rund 50 Beschäftigte des Bezirksamtes am Programm teilgenommen. Im Vorjahr fanden zehn Hospitationen aus verschiedenen Fachbereichen statt: Stadtplanung, Straßen- und Grünflächenamt, Gesundheitsamt, Klima, Kultur, Bibliotheken, Sozialamt und Finanzen. Aufgrund der starken Nachfrage im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ist es erforderlich, interne Auswahlverfahren durchzuführen.
Die Teilnahme erfolgt unter Fortzahlung der Bezüge bzw. des Entgelts. Die Stipendienkosten pro Person betragen ca. 2.200 Euro. Im letzten Jahr wurde jedem Bezirk sieben Plätze zur Verfügung gestellt, was einem Finanzbedarf von unter 15.000 Euro pro Bezirk entspricht.
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