Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und Holocaust
Pressemitteilung Nr. 11 vom 15.01.2025
Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt von Friedrichshain-Kreuzberg laden zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung mit Redebeiträgen und musikalischer Begleitung für die Opfer des Naziregimes und zur feierlichen Enthüllung der Gedenktafel für die ehemalige Lippmann-Tauß-Synagoge ein.
- Wann? Montag, 27. Januar 2025, 13.30 Uhr
- Wo? an der Stele Koppenstraße/Ecke Singerstraße, 10243 Berlin
Anschließend gemeinsamer Stolpersteinspaziergang zur Friedenstraße 3, in 10249 Berlin zur feierlichen
Enthüllung der Gedenktafel für die ehemalige Lippmann-Tauß-Synagoge
- Wann? Montag, 27. Januar 2025, 15 Uhr
- Wo? Friedenstraße 3, 10249 Berlin
An der Gedenkveranstaltung werden neben Vertreter*innen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann und die stellvertretende Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung, Regine Sommer-Wetter, teilnehmen. Bei der Einweihungsveranstaltung sprechen: Clara Herrmann (Bezirksbürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg) und Dr. Hannah Lotte Lund (Historikerin, Zentrum für Antisemitismusforschung).
Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann: „Den 27. Januar begehen wir in diesem Jahr mit der Einweihung einer Gedenktafel, die uns die menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten am Beispiel der Lippmann-Tauß-Synagoge vor Augen führt. Gleichzeitig erinnert die Geschichte der Synagoge nicht nur an Leid und Vernichtung, sondern auch an die Vielfalt jüdischen Lebens sowie an die Selbstbehauptung jüdischer Gemeinden. Es ist aktuell wichtiger denn je, dass wir wachsam bleiben, indem wir uns aktiv für Demokratie einsetzen und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft schaffen und pflegen. Gemeinsam setzen wir ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und setzen uns für Toleranz, Respekt und demokratische Werte ein.“
Die Lippmann-Tauß-Synagoge war eine bedeutende jüdische Gebetsstätte in Friedrichshain, die 1776 als private Stiftung durch Liebmann Meyer Wulff gegründet wurde. Sie wechselte mehrmals den Standort und zog 1893 in die nicht mehr existierende Gollnowstraße. Das Gebäude wurde bei den sogenannten Novemberpogromen 1938 verwüstet. Schon seit Oktober 1937 wurden die Gottesdienste allerdings in der Friedenstraße 3 abgehalten. Hier konnte die Synagoge unter dem nationalsozialistischen Terror bis 1942 bestehen. Der letzte Rabbiner der Synagoge war Dr. Felix Singermann, der 1942 mit seiner Familie nach Riga deportiert und dort ermordet wurde. Nach 1945 gab es in Ost-Berlin nur eine sehr kleine jüdische Gemeinde. Im Jahr 1988 wurde erstmals an der Stelle öffentlich wieder an die ehemalige Synagoge und ihren Gründer erinnert. Nun bietet eine neue Gedenktafel ausführlichere Informationen.
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