Einweihung von drei Informationsstelen zu historischen Orten in Friedrichshain-Kreuzberg

Pressemitteilung Nr. 203 vom 09.10.2020

Die Bezirksstadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Weiterbildung, Clara Herrmann informiert:

In Friedrichshain-Kreuzberg werden drei weitere Informationsstelen eingeweiht.

  • Donnerstag, 15. Oktober 2020, ab 15 Uhr
  • Bernburger Straße 22a/23, 10963 Berlin (15 Uhr)
  • Askanischer Platz (vor dem Portikus), 10963 Berlin (16 Uhr)
  • Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz/Enckestraße 4, 10969 Berlin (17 Uhr)

Das Bezirksamt erinnert mit drei neuen Gedenktafeln an die Alte Philharmonie, an den Anhalter Bahnhof und an die Entdeckung des Planeten Neptun in der alten Kreuzberger Sternwarte.

„Friedrichshain-Kreuzbergs ist reich an Geschichte. Täglich passieren wir auf unseren Wegen durch den Bezirk Orte, die spannende und bewegende Geschichten bereithalten. Das Bezirksamt sieht es als seine Aufgabe an, diese Geschichten und somit die Vergangenheit unseres Bezirks sichtbar zu machen. Mit der Einweihung drei neuer Gedenkstelen in Kreuzberg erinnern wir an den ehemaligen Anhalter Bahnhof, die Alte Philharmonie sowie die bis 1913 bestehende Sternwarte Kreuzberg“, so Kulturstadträtin Clara Herrmann, welche die Gedenktafeln einweihen wird.

15 Uhr: Bernburger Straße 22a/23, 10963 Berlin

Die BVV beschloss 2018 am oder im direkten Umfeld des Wohnhauses Bernburger Straße 22a/23 in Kreuzberg an zentraler Stelle eine Erinnerungsstele für die Alte Berliner Philharmonie anzubringen.

Zur Geschichte der Alten Philharmonie
1882 gründete sich ein neues Orchester. Aus diesem Bündnis ging die erste Berliner Philharmonie hervor. Unter dem Namen „Philharmonisches Orchester“ fand hier am 17. Oktober 1882 das erste Konzert der Musiker*innen statt.

Die Alte Philharmonie wurde bei einem alliierten Fliegerangriff am 30. Januar 1944 zerstört.

16 Uhr: Askanischer Platz (vor dem Portikus), 10963 Berlin

Die BVV beschloss 2017 am bzw.in unmittelbarer Nähe des Portikus des Anhalter Bahnhofs eine Erinnerungsstele anzubringen, die an die Geschichte, Architektur und Technik des ehemaligen Fernbahnhofs Berlin Anhalter Bahnhof erinnert.

Zur Geschichte des Anhalter Bahnhofs

Der im Jahr 1841 eröffnete Anhalter Bahnhof wurde rasch zu einem internationalen Knotenpunkt: Ab 1882 fuhren Züge u.a. nach Prag, Wien, Rom, Basel, Athen und Konstantinopel. Von 1933 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er für viele Menschen zum Ausgangspunkt für die Flucht und Fahrt ins Exil. 1936 ermöglichten sogenannte Palästina-Sonderzüge jüdischen Flüchtlingen eine Ausreise nach Palästina. 1938/39 starteten von hier aus Kindertransporte nach Großbritannien. Ab Juni 1942 wurde der Anhalter Bahnhof zu einem der drei Berliner Deportationsbahnhöfe. Mit der politischen Teilung Berlins verlor der Bahnhof an Bedeutung und wurde schließlich am 18. Mai 1952 geschlossen. Obwohl das Gebäude seit den 1930er Jahren unter Denkmalschutz stand, wurde es 1959 gesprengt. Proteste von Bürger*innen bewirkten zumindest einen Erhalt des Portikus, der zwischen 2003 und 2005 saniert wurde.

17 Uhr: Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz/Enckestraße 4, 10969 Berlin

Die BVV beschloss 2018 eine Gedenkstele zur Erinnerung an die Entdeckung des Planeten Neptun durch den Astronomen Johann Gottfried Galle in der ehemaligen Sternwarte Kreuzberg umzusetzen.

Zum Kontext
Von 1835 bis 1913 stand auf dem heutigen Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz die nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaute Neue Berliner Sternwarte. Sie erlangte vor allem durch die Entdeckung des Planeten Neptun internationale Berühmtheit.

Durch das rasante Wachstum Berlins war die Sternwarte gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollständig mit Gebäuden umgeben. Die Folgen der Urbanisierung und Industrialisierung behinderten die wissenschaftliche Himmelsbeobachtung. 1913/14 erfolgte daher der Umzug der Sternwarte nach Potsdam-Babelsberg. Die Gebäude auf dem bisherigen Areal wurden abgebrochen, an ihrer Stelle entstand unter anderem 1922 die Blumengroßmarkthalle.

Praktische Hinweise zur Veranstaltung

Bei den Anfangszeiten für den 2. und 3. Treffpunkt (Askanischer Platz und Frommet-und-Moses-Mendelssohn-Platz/Enckestraße 4) können sich leichte zeitliche Verzögerungen ergeben.

Um die Einhaltung der Abstandsregelungen gewährleisten zu können, ist die Teilnehmendenzahl begrenzt. Deshalb ist eine verbindliche Anmeldung für die einzelnen Treffpunkte bei der Geschäftsstelle Gedenktafelkommission Friedrichshain-Kreuzberg bis 13. Oktober 2020, 16 Uhr, per E-Mail an gedenktafeln@fhxb-museum.de erforderlich.
Bitte halten Sie bei der Veranstaltung einen Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Teilnehmenden ein und tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz.

Ansprechpartner*innen

Sara Lühmann
Pressesprecherin
Telefon: (030) 90298-2843

Dominik Krejsa
Mitarbeiter Presse
Telefon: (030) 90298-2418