Ehrenamt – Anderen zeigen, wie sie die eigene Gesundheit erhalten können - Monika Streicher gibt älteren Menschen mehr Standfestigkeit

Monika Streicher zeigt ehrenamtlich älteren Menschen, wie sie die eigene Gesundheit erhalten können

Monika Streicher zeigt ehrenamtlich älteren Menschen, wie sie die eigene Gesundheit erhalten können

Roger Whittaker lebt – jedenfalls in den Herzen der munteren Teilnehmerinnen – zwischen 70 und 95 Jahre alt, die sich immer mittwochs um 10 Uhr in der Begegnungsstätte Lebensfreude in Friedrichshain zum Seniorinnensport treffen. Unter der Leitung von Monika Streicher (63), ehemalige Hebamme, lernen sie hier, ihre Körper beweglich zu halten.

„Eine Zeitlang hörten wir Peter Alexander zur Gymnastik. Aber im Moment bewegen wir uns zu den Klängen von Roger Whittaker, die allen sehr gut gefallen“, so Monika Streicher, die als Ehrenamtliche seit etwa zwei Jahren die Sportgruppe leitet.

Ursprünglich folgte sie einem Aufruf, in dem ehrenamtliche Helfer*innen für das “Netzwerk der Wärme” gesucht wurden. „Ich wurde der Begegnungsstätte Lebensfreude zugeordnet. Dort gab es damals einmal in der Woche ein warmes Essen für Obdachlose. Die Leiterin der Einrichtung dachte aber schon weiter, als sie mich sah. Als gelernte Hebamme kenne ich mich im Bereich der Frauengesundheit gut aus. Sie fragte mich direkt, ob ich Lust habe, die Seniorinnen-Sportgruppe zu übernehmen.“

Monika Streicher gemeinsam mit der Sportgruppe aus der Begegnungsstätte Lebensfreude

Wie Monika Streicher zum Ehrenamt kam

Monika Streicher musste nicht lange überlegen, denn das ist genau ihr Ding: „Anderen zeigen, wie sie ihre eigene Gesundheit stärken und erhalten können, das war immer mein Ziel. Also sagte ich ja.“ Sie selbst lebt in Kreuzberg und kennt sich gut aus im Bezirk, denn „als Hebamme habe ich zeitweise fünf bis acht Hausbesuche pro Tag gemacht.“

Da ältere Menschen andere Bedürfnisse als schwangere Frauen oder junge Mütter haben, bildete sich Monika Streicher entsprechend fort und legte los: „Wir sind je nach Gesundheitslage zwischen fünf und 15 Personen“, sagt sie. Es gebe auch eine WhatsApp-Gruppe, falls mal etwas dazwischenkommt. Und die, die kein WhatsApp haben, werden direkt angerufen, wenn es Veränderungen gibt.

Die Sportgruppe während einer Übung

Die Sportgruppe während einer Übung

Senior*innengerecht baut sich die Sportstunde so auf, dass die Teilnehmerinnen mit einem bewussten langsamen Lauf starten. „Das machen wir gern barfuß, und im Sommer natürlich draußen. Hier gehen wir langsam und sehr bewusst. Mit möglichst großen Schritten rollen wir die Fußsohlen langsam ab. Dabei achten wir auf eine aufrechte Haltung.“ Eine Übung, die mehr Sicherheit auf den Füßen und damit eine bessere Standhaftigkeit geben soll. Anschließend trainiert die Gruppe altersgerecht die Körpermitte, denn auch hier hilft eine gewisse Muskel-Spannung im Alltag und gibt Sicherheit. Zum Ende rekeln, strecken und dehnen sich alle. „Jede so wie sie kann“, sagt Monika Streicher.

Wichtiger Bestandteil sei auch immer eine kleine Informationseinheit zum Thema Frauengesundheit: „Hier informiere ich zum Beispiel über Beckenbodenschwäche, erkläre die neuesten Methoden, dem entgegenzuwirken. Oder wir reden über Blasenschwäche, besprechen, was das überhaupt ist, und wie man damit umgeht. Für diesen Teil sammele ich die aktuellen Informationen aus den Frauengesundheitszentren.“

Sind die Teilnehmerinnen gesund und glücklich, freut es auch Monika Streicher, die ihre Kenntnisse gern an altersgleiche oder ältere Frauen weitergibt: „Für mich bedeutet Ehrenamt auch Wissenstransfer und Zeit, die man unentgeltlich dem gesundheitlichen Wohle anderer Menschen zur Verfügung stellt. Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die jüngeren Menschen alles für uns tun. Deshalb müssen wir so lange wir die Kraft haben, selbst ran, um für andere da zu sein.“

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