10 steps outside

Aktivitäten in natürlicher Umgebung sind von großer Bedeutung für Erholung, Wohlbefinden und Persönlichkeitsentwicklung. Was schon lange aus subjektiver Erfahrung bestätigt werden kann, wird vermehrt auch wissenschaftlich ergründet und fundiert. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund zweier Trends umso bedeutsamer: Sowohl die zunehmende Verdichtung von Städten als auch die Digitalisierung des Alltags machen es zunehmend schwieriger, unmittelbare Naturerfahrungen zu haben. Dabei ist eine unberührte Natur keine Voraussetzung für Naturerfahrungen: auch in urbanen Räumen kann man Ortssinn, Natürlichkeit und Verbundenheit erleben. Und auch Erfahrungen in der Natur und Digitalität müssen sich nicht ausschließen, sondern können gegenseitig Zugänge und Verständnis ermöglichen und vertiefen.

Aber lässt sich das für alle Personen verallgemeinern? Viele Lerner:innen in der Grundbildung sind in ihrer Mobilität massiv eingeschränkt, weil es ihnen schwerfällt, unbekannte Orte aufzusuchen. Damit sind sie in ihrem Bewegungsspielraum – und Handlungsspielraum eingeschränkt, der den Weg „nach draußen“ und damit nicht zuletzt den Weg zu Bildungsangeboten erschwert. Auch hinsichtlich der Nutzung digitaler Anwendungen gibt es häufig ungenutztes Potential: Informationen einholen, sich mit anderen vernetzten, Orientierung finden – bildungsbenachteiligten Menschen fehlt häufig der Zugang zu und der Umgang mit diesen Ressourcen.

In diesem Spannungsgefüge setzen wir uns im Projekt „1o steps outside“ mit der Frage auseinander, wie entsprechende bedarfsorientierte Bildungsangebote gestaltet werden können:

• Wie lassen sich die Potentiale naturgestützter Angebote zur Förderung von Gesundheit, Wohlbefinden und Resilienz mit denen der Förderung digitaler Kompetenzen verzahnen?
• Und wie lassen sich diese Themenfelder an klassische Grundbildungsangebote anknüpfen?

Zusammen mit unseren Partnern – der Frauenbildungsinitiative Orient Express aus Wien, und den Betreibern der Plattform mundraub.org – werden wir in fachlichen Austausch gehen, Lerner:innen und Kursleitende befragen, und Erfahrungen und Hintergründe recherchieren. Die Ergebnisse sollen in ein Handbuch mit „10 steps outside“ – Empfehlungen, Vorschlägen und Hintergrundinformationen zur Umsetzung von Bildungsveranstaltungen – überführt werden. Außerdem soll ein mehrsprachiges Tutorial entstehen, dass die Anwendung der App „mundraub“ erklärt, und Lerner:innen auch jenseits des Kurskontextes zum Erkunden des natürlichen Umfelds einlädt. Die Projektergebnisse werden frei zugänglich sein und unter anderem auf dieser Website veröffentlicht werden.

Über aktuelle Entwicklungen informieren wir hier und auf unseren social-media-Kanälen. Bei Interesse an den Projektaktivtäten und -ergebnissen freuen wir uns, von Ihnen zu hören.

Projektlaufzeit: April 2022 – Juli 2023
Erasmus+ KA2 Kleinere Partnerschaften in der Erwachsenenbildung
“10 steps outside“ Projektnummer (№ 2021-2-DE02-KA210-ADU-000048417)

Ansprechpartnerinnen:
Anke Reule, Projektleiterin
Diana Stuckatz, Programmbereichsleiterin für Grundbildung
E-Mail: 10steps@vhspankow.de
Telefon: 030 90295 1703