Spiel, Sport und kühlendes Nass für den Bötzowkiez

Werneuchener Wiese - Baustelleneinrichtung für den Geh- und Radweg Kniprodestraße

Die Projektfläche dient zurzeit als Baustelleneinrichtung für den Geh- und Radweg Kniprodestraße

Die weitere Gestaltung der sogenannten Werneuchener Wiese an der Grenze zum Friedrichshain ist den Menschen im Bötzowviertel und den angrenzenden Quartieren in Prenzlauer Berg ein Herzensanliegen. Seit 2021 sind hier bereits ein Schmuckplatz, ein temporärer Schulstandort und die dazugehörigen Wege entstanden, letzteres aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung. Direkt neben der Schule ist eine rund 5.000 Quadratmeter große Fläche für Spiel, Sport und Erholung geplant. Am 20. Mai 2025 kamen erneut mehr als 30 Interessierte in die sogenannte „Schuldrehscheibe“, um sich über den Fortgang der Planung zu informieren und die ersten Entwürfe zu diskutieren.

Sebastian Holtkamp von der Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG, die den Bezirk Pankow bei der Betreuung der Förderprojekte unterstützt, erläuterte zu Beginn die schon erfolgten Beteiligungsschritte zur Spiel-, Sport- und Freizeitfläche: die öffentliche Ideenwerkstatt am 10. März mit rund 50 Teilnehmenden, einen Workshop mit Kindern und Jugendlichen am 18. März und die Ergebnisse einer Beschäftigung des Kunstkurses der 7. Klasse mit dem Projekt. Die Dokumentation mit vielen Skizzen und Tabellen ist auf mein.berlin.de veröffentlicht.

Beteiligung Werneuchener Wiese

Auch die zweite öffentliche Beteiligung zur Spiel- und Freizeitfläche in der Drehscheibenschule war gut besucht

Die Vorgabe des Bezirks für die Planung lautet, mindestens 3.000 Quadratmeter Spielfläche zu schaffen. Außerdem soll die Fläche ökologisch nachhaltig gestaltet werden. Aus diesen Randbedingungen und den Wünschen und Ideen der Beteiligten aus allen Altersgruppen entwickelten die Landschaftsarchitektinnen des mit der Planung beauftragten Büros Belvedere zwei Varianten, vollgepackt mit vielfältigen Angeboten. Beiden Varianten gemeinsam ist die Verwendung langlebiger Materialien für die Stadtmöbel, Spiel- und Sportgeräte und die Nutzung versickerungsfähiger Beläge, mit Ausnahme der vielfach gewünschten berollbaren Asphaltflächen, die gleichzeitig als Ballspielflächen dienen können. Bei der Bepflanzung wird auf widerstandsfähige Arten geachtet, Bäume und auch Einbauten sollen möglichst viel Schatten spenden. Die aktiven Angebote konzentrieren sich an der viel befahrenen Kniprodestraße, die durch Gehölze oder kleine Hügel weitgehend abgeschirmt werden soll.

Zweite Beteiligung Werneuchener Wiese

Die zwei Varianten wurden intensiv diskutiert und bewertet

In Variante 1 stehen eine große, halbrunde Pergola mit Sitzmöglichkeiten und ein kühlendes Wasserspiel mit Sprühdüsen im Zentrum – auch hier spielen die Themen Multifunktionalität und altersübergreifende Angebote eine Rolle. Dem entsprechen auch Anlagen für Tischtennis und Boule, die beliebten Trampoline und Hängematten unter den Bäumen eines kleinen Hains mit Obstbäumen. Der Sportbereich soll eher spielerisch angelegt und auch für Einsteiger geeignet sein. Die beiden Spielflächen für kleinere und größere Kinder sind in der Nähe der Schule platziert. Zum Sitzen sind Mini-Tribünen für Jugendliche und Bänke verschiedener Art für die Älteren angedacht. Variante 2 ist vor allem durch eine große wellenförmige, überdachte Konstruktion gekennzeichnet, unter der Aufenthalts-, Sport- und Spielbereiche angeordnet sind. Viele der kleineren Elemente der beiden Varianten sind austauschbar.

In der Diskussion wurde die Bedeutung von Schatten für alle Angebote auf der Fläche hervorgehoben, außerdem wurden sichere Übergänge zum benachbarten Volkspark Friedrichshain angemahnt. Für wünschenswert und sinnvoll halten viele eine Entwidmung der beiden kleinen Straßen entlang des Parks, die in der Praxis hauptsächlich dem Abstellen von PKWs dienen. Gewünscht wurden auch mehr Angebote für Ältere und eine Toilette. Die zuständige Bauleiterin beim Straßen- und Grünflächenamt, Constanze Döring, will sich nach Möglichkeiten zum Aufstellen eines Öko-WCs erkundigen.

Bei der abschließenden Bewertung wurde die Varianten 1 mit der zentralen Pergola klar bevorzugt. Einige Vorschläge, wie das Naturspiel und die Modellierung durch kleine Hügel könnten aus Variante 2 übernommen werden. Im Herbst soll die fertige Planung (BPU) stehen und im Internet veröffentlicht werden. Noch in diesem Jahr ist auch die Bauvorbereitung, vor allem die Enttrümmerung des Untergrunds, geplant. 2026 soll dann mit dem Bau der neuen Freifläche begonnen werden.