Drucksache - DS/2156/V  

 
 
Betreff: Umbenennung des Kreuznerobergers
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
Verfasser:Hübsch, UweHübsch, Uwe
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
16.06.2021 
Öffentliche Sitzung als Hybrid-Sitzung oder Video-/Telefonkonferenz der BVV Friedrichshain-Kreuzberg (BVV) schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Welche Gründe gibt es für eine Umbenennung des Kreuznerobergers in den von Konrad Zuse konzipierten Binärcode: 01001011?
     
  2. Warum wurden die Partnerschaftsvereine in diesen Umbenennungs-Prozess nicht eingebunden?
     
  3. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass die Tätigkeiten Konrad Zuse als Ingenieur, Erfinder und Unternehmer während des Nationalsozialismus historisch noch nicht abschliend bewertet sind und er u.a. seine Fähigkeiten aktiv bei der Entwicklung von Gleitbomben, Lufttorpedos einbrachte und Anwendungsmöglichkeiten seiner „Computer“ in der erbbiologischen Forschung suchte?

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Abt. Familie, Personal, Diversity, Straßen- und Grünflächenamt

 

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

  1. Welche Gründe gibt es für eine Umbenennung des Kreuznerobergers in den von Konrad Zuse konzipierten Binärcode: 01001011?

 

Die derzeitig auf den Etiketten gedruckten Namen Kreuz-Neroberger (Weißwein) und Kreuz-Ingelberger (Rotwein) verweisen auf die Partnergemeinden, können aber leider nicht mehr verwendet werden, da sie zu deutlich auf die Herkunft des Weines schließen lassen. Dies widerspricht den geltenden Bestimmungen.

 

Die Idee dieser Namensgebung fußt auf der historischen Tatsache, dass auf dem Grundstück Methfesselstraße 10, auf dem jetzt die Reben wachsen, die Digitalisierung ihren Anfang nahm. Namensgebende Idee ist demnach nicht die Ehrung von Konrad Zuse, sondern der Verweis auf eine der ersten technischen Anwendungen des Binärcodes. Daher 01001011r den Buchstaben K wie Kreuzberg.

 

  1. Warum wurden die Partnerschaftsvereine in diesen Umbenennungs-Prozess nicht eingebunden?

 

Mit dem Übergang der Zuständigkeit aus dem Bereich von Stadtrat Hehmke in meine Abteilung und das Straßen- und Grünflächenamt wurde es leider versäumt die Partnerschaftsvereine gebührend in den Umbenennungsprozess einzubinden.

 

  1. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass die Tätigkeiten Konrad Zuse als Ingenieur, Erfinder und Unternehmer während des Nationalsozialismus historisch noch nicht abschließend bewertet sind und er u.a. seine Fähigkeiten aktiv bei der Entwicklung von Gleitbomben, Lufttorpedos einbrachte und Anwendungsmöglichkeiten seiner „Computer“ in der erbbiologischen Forschung suchte?

 

Dem Bezirksamt ist bisher nicht bekannt gewesen, in welchen problematischen Positionen und Forschungsgebieten Konrad Zuse in der Zeit des Nationalsozialismus gewirkt und geforscht hat. Erste Recherchen bestätigen aber die in der Anfrage angesprochene Rolle des Ingenieurs im Nationalsozialismus.

 

Die Gedenktafel in der Methfesselstraße 7, 10965 Berlin, ist eine von der Historischen Kommission 1998 installierte Berliner Gedenktafel, „eingebunden in das Förderprogramm Historische Stadtmarkierung des Senats.“

 

Sie behandelt lediglich die Entwicklung und den Bau der „programmgesteuerten Rechenanlagen Z1 bis Z4“ und den ersten funktionsfähigen Computer der Welt Z3, bevor die Häuser im Krieg zerstört wurden.

 

Wie ich bereits zu Frage 1 ausgeführt habe, ist dem Bezirksamt wichtig darauf hinzuweisen, dass die Benennung mitnichten eine Ehrung von Konrad Zuse ist, sondern der historischen Tatsache Rechnung getragen wird, dass exakt an diesem Ort eine der ersten technischen Anwendungen eines Binärcodes erfolgt ist.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Monika Herrmann

 

 
 

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