Das Baerwaldbad soll jedoch – trotz der großen Herausforderungen – erhalten und der weitere Verfall des Gebäudes verhindert werden.
Es soll zukünftig möglichst von breiten Bevölkerungsschichten gemeinwohl-orientiert genutzt werden. Dafür hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 14.12.2022 die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für künftige Nutzungen beschlossen.
Die Machbarkeitsstudie hatte verschiedene Nutzungsszenarien und Trägermodelle für beide Hallen sowie die weiteren Räume in Zwischen- und Obergeschossen zu prüfen, einschließlich der finanzielle Tragfähigkeit dieser Szenarien. Die Wiederherstellung von mindestens einem der Hallenbäder für den Schwimmbetrieb war zu berücksichtigen und mit anderen bezirklichen und gemeinwohlorientierten Bedarfen zu ergänzen.
In einer 8-monatigen intensiven Umsetzungsarbeit hat sich das Planungsteam (L.I.S.T GmbH und KRP Architektur) in einer ersten Phase mit verschiedenen Analysen beschäftigt. Beginnend mit einer Analyse der umfangreichen Grundlagendokumentationen (Gutachten, Studien, Pläne, etc..) erfolgte eine städtebauliche Betrachtung und Einordnung in das Quartier, die Bezirksregion und den Stadtteil.
Parallel zu der Bausubstanz- und Potenzialanalyse konnten durch eine Reihe von Interviews verschiedene Akteure aus der Bezirks- und Stadtverwaltung, der Nachbarschaft und benachbarten Institutionen sowie weitere Akteure der öffentlichen Hand (BIM, BBB, GSE) in den Prozess eingebunden werden und so wichtige Informationen gewonnen werden. Diese lieferten für die weiteren Arbeitsphasen wichtige Grundlagen und Klärungen zur Bedarfs- und Versorgungssituation.
Als Ergebnis der Analysephase wurden 12 Nutzungsszenarien anhand unterschiedlicher Vorgaben (z.B. Betreiber, Eigentumsverhältnisse und Sanierungskosten) und Kriterien (u.a. Kostenmiete, Denkmalschutz oder Nutzungsmischung) entwickelt, welche die Risiken und Chancen der jeweiligen Variante abbilden. Diese Szenarien wurden in einer ersten internen Planungswerkstatt vorgestellt und intensiv mit den verschiedenen Fachbeteiligten diskutiert und abschließend bewertet. Der Ausschluss und die Vertiefung konkreter Nutzungsvarianten erfolgte in weiteren Prozessschritten, einer zweiten Planungswerkstatt und einer Steuerungsrunde, und baut auf den vorgelegten Ergebnissen der vertiefenden Untersuchung auf.
Vertiefung und weitere Handlungsschritte:
Mit den vorhandenen Grundlagen und Gutachten zu den Gebäuden und den Entwicklungsszenarien aus der Machbarkeitsstudie wurde eine Basis geschaffen, um einen weiteren Schritt in Richtung Umsetzung und Konkretisierung gehen zu können und dem zunehmenden Verfall der Bausubstanz entgegenzuwirken.
Vor diesem Hintergrund wurde das Planungsteam beauftragt, die Machbarkeitsstudie mit der Erarbeitung eines Sanierungs- und Nutzungskonzeptes weiterzuentwickeln. Ziel dieser Weiterführung sollte es sein, ein Gesamtsanierungskonzept zu erarbeiten, aus dem sich konkrete Sanierungsschritte und Maßnahmen ableiten lassen, hinter denen eine Nutzungsperspektive bzw. ein Nutzungsplan steht. Beide Konzepte sind so aufeinander abzustimmen, dass Investition, Bauförderung und Betrieb optimal ineinander greifen und sie sollen eine Sanierung und Nutzungsaneignung der einzelnen Gebäudeteile vorsehen.
Dies soll u.a. dazu beitragen, dass Sanierungsmaßnahmen zur Sicherung der denkmalgeschützten Substanz schnellstmöglich beginnen und das historische Gebäude sukzessive schrittweise reaktiviert werden kann.