Wahlprüfsteine des DVV: Bund-Länder-Initiativen für digitale Weiterbildung

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Wahlprüfstein?

Das sind Anfragen von Verbänden an Parteien. Gemeinsam mit den Antworten der befragten Politiker werden sie vor der Wahl veröffentlicht. Damit beziehen beide klare Positionen zu bestimmten Themen. Dies dient einerseits politischen Entscheidungsfindungen und andererseits den Wähler:innen zur Orientierung. Sie können so leichter nachvollziehen, wofür die jeweilige Partei und der Verein einstehen.

Gruppe Elternkurs lernt Musikbegriffe

Nationale Verantwortung: In Bildungsfragen sehen die demokratischen Parteien neben den Ländern auch den Bund in der Pflicht.

CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und FDP sprechen sich übereinstimmend dafür aus, Instrumente auf Bundesebene zu entwickeln und zu schärfen. Um Menschen den Zugang zur Weiterbildung zu erleichtern, reichen die Ideen von Midlife-BAföG, den Ausbau von nationalen Programmen bis hin zu Grundgesetzänderungen, um die gemeinsame Bildungsverantwortung von Bund und Ländern festzuschreiben.

Politische Mega-Themen sind zugleich Bildungsthemen“, resümiert Julia von Westerholt, Direktorin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV). Dies gelte sowohl für den digitalen Wandel, für den Klimaschutz, den Erhalt der Demokratie oder die Integration. Nur punktuelle Akzente des Bundes reichen nicht mehr aus.

Dies zeigen auch die folgenden vier Themenbeispiele, mit denen der DVV in ihren Wahlprüfsteinen an die Politik herangetreten ist:

  • Volkshochschulen müssen Gelegenheit erhalten, die Perspektive der Weiterbildungspraxis und die Interessen der Lernenden in die „Nationale Weiterbildungsstrategie“ einzubringen.
  • Die Volkshochschulen halten es für unerlässlich, dass der Bund einen Hilfsfonds zum Ausgleich existenzgefährdender Einnahmeausfälle in Krisenlagen aufsetzt und dauerhaft wirksame Regelungen zur besseren sozialen Absicherung freiberuflicher Lehrkräfte in der öffentlichen Weiterbildung schafft.
  • Weiterbildung muss im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses den Erwerb von Kompetenzen für eine souveräne Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben entlang der gesamten individuellen Bildungsbiografie fördern.
  • Die Volkshochschulen halten es für unerlässlich, dass der Bund in Zeiten sich verstärkender gesellschaftlicher Spaltungs- und politischer Radikalisierungstendenzen ein besonderes Augenmerk auf Demokratiebildung richtet.

Die Forderungen finden Sie mit näheren Erläuterungen auf der DVV-Website: