Pläne und Herausforderungen im Fördergebiet Schöneberg-Südkreuz

Gebietsbeauftragte Nadine Fehlert und Bezirksstadträtin Eva Majewski (von links) bei der BEgrüßung im BVV-Saal des Rathauses Schöneberg

Bezirksstadträtin Eva Majewski begrüßt zusammen mit der Gebietsbeauftragten Nadine Fehlert die Gäste des Infoabends im BVV-Saal des Rathauses Schöneberg

Infoabend zur Nachhaltigen Erneuerung am 21. Januar 2025

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg lädt alle Interessierten einmal im Jahr zu einer Informationsveranstaltung zum Programm Nachhaltige Erneuerung Schöneberg-Südkreuz ins Rathaus Schöneberg ein. Am 21. Januar 2025 stand Bezirksstadträtin Eva Majewski wieder vor einem mit etwa 70 Gästen gut gefüllten BVV-Saal, um gemeinsam mit Fachleuten aus dem Stadtentwicklungsamt und dem Team der Gebietsbeauftragten Jahn, Mack & Partner über die aktuellen Projekte im Fördergebiet Südkreuz zu berichten.

Private Investitionen haben vor allem das Gebiet der östlichen Schöneberger Linse bereits stark verändert und die Entwicklung schreitet kontinuierlich voran. Der Bezirk begleitet das Wachsen des neuen Gebietes aus Wohnungen und Bürogebäuden mit der Weiterentwicklung der Infrastruktur – nötig sind vor allem der Ausbau von Schulen und sozialen Einrichtungen und die Anpassung der Verkehrsnetze. Eine wichtige Rolle spielt dabei noch bis zum endgültigen Auslaufen des Fördergebiets in spätestens vier Jahren das Programm Nachhaltige Erneuerung.

Vogelperspektive auf Grünfläche mit kleinem Bolzplatz sowie dreispurige Straße, Schulgebäude und Sportplatz im Hintergrund

Das Baufeld 9 und der dahinterliegende Campus mit der ehemaligen Teske-Schule

2024 wurden zwei wichtige Zielkonzepte erarbeitet: das Verkehrskonzept für die Schöneberger Linse und Umgebung und der weiterentwickelte Masterplan für die westliche Linse, das Sportforum und das Gewerbegebiet Werdauer Weg. Beide hängen eng zusammen und wurden von Natalie Castro Gonzales aus dem Fachbereich Stadtplanung vorgestellt.

Der Bahnhof Schöneberg gewinnt durch das neu bebaute Gebiet und die mögliche Reaktivierung der sogenannten Stammbahn an Bedeutung, deshalb wurden die dortigen Entwicklungsmöglichkeiten und besonders die Verbesserung der Situation für den Fuß- und Radverkehr im Masterplan detailliert betrachtet. Momentan mangelt es an Sicherheit und Orientierung. Die Vorzugsvariante des durch das Büro roedig.schop entwickelten Masterplans heißt „Grünnetz“. Ziel ist es, trotz der starken Verdichtung neue Grünflächen und sichere Rad- und Fußwege zu schaffen.

Im Masterplan ist auch die Schließung der Verbindungsstraße von der Autobahn-Abfahrt zur Ella-Barowsky-Straße und die Verkehrsberuhigung der Straße zwischen dem Bildungscampus Schöneberger Linse und dem dortigen Baufeld 9 festgelegt, für das gerade die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen wurde. Auf diesem Baufeld sollen im Zeitraum von etwas zehn Jahren eine Inklusionssporthalle sowie Jugend- und Kultureinrichtungen entstehen.

Fläche mit abgestellten KfZ vor Hinterausgang am Bahnhof Südkreuz

Der nördliche Vorplatz des Bahnhofs Südkreuz wird demnächst umgestaltet und für die Allgemeinheit geöffnet

Auch im Verkehrskonzept spielen diese Pläne eine wichtige Rolle. Die meisten Anwohner freut die geplante Verkehrsberuhigung, sie leiden zurzeit unter zugeparkten Fußwegen und viel Verkehr in unmittelbarer Nähe von Kitas und Wohnungen. Aktuell wird die Situation durch die Baustelle für den fuß- und radverkehrsfreundlichen Umbau des östlichen Teils der Ella-Barowsky-Straße noch erschwert. Hier wünschen sich viele schnelle Verbesserungen, ein konkreter Zeitplan zu den Bauphasen konnte auf der Veranstaltung aber nicht genannt werden. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war: Ab dem 29. Januar gilt auf Anregung der BVV nun auf der Gotenstraße zwischen Sachsendamm und Torgauer Straße Tempo 30.

Der Umbau des Ostteils der Ella-Barowsky-Straße bis zur Gotenstraße begann im Dezember und wird etwa zwei Jahre dauern, so Dr. Katja Rudow, die im Fachbereich Stadtplanung für das Fördergebiet Schöneberg-Südkreuz zuständig ist. Sie berichtete auch von der demnächst beginnenden Umgestaltung des nördlichen Vorplatzes am Bahnhof Südkreuz, den die Deutsche Bahn im Rahmen der Kooperation mit dem Bezirk durchführt. Der Platz soll trotz seiner Nutzung durch die Bundespolizei so umgestaltet werden, dass er für die Allgemeinheit als zusätzlicher Zugang zum Bahnhof geöffnet werden kann.

Sportplatz mit beschädigter Laufbahn im Herbst

Der Sportplatz Vorarlberger Damm wird ab 2026 saniert

Wenn die Förderzusage erteilt wird, soll auch schon in diesem Jahr ein weiteres, lange geplantes Projekt starten: Der Bau eines modularen Sportfunktionsgebäudes für den Sportplatz Schöneberger Linse. Es soll aus vorproduzierten Elementen in Holztafelbauweise errichtet werden und zwar im Rahmen einer Kooperation mit dem Knobelsdorff-Oberstufenzentrum (OSZ) Bautechnik.

Ab 2026 wird auch der Sportplatz Vorarlberger Damm saniert und mit Kunstrasen und Flutlicht ausgestattet werden. Aktuell läuft dazu die Planung.

Ansgar Kuschel aus dem Fachbereich Stadtplanung berichtete über ein weiteres Kooperationsprojekt mit der Bahn: Mit Beteiligung der Öffentlichkeit und der wichtigen Anlieger wird in diesem Jahr ein Konzept für eine Umgestaltung des Hildegard-Knef-Platzes erarbeitet. Der Platz mit Nah- und Fernbus-Haltestellten sowie Taxiständen soll seiner Funktion als Hauptzugang zum Bahnhof Südkreuz angemessen und vor allem sicherer gestaltet werden. Auch Maßnahmen der Klimaanpassung sind angedacht. Die öffentliche Beteiligung beginnt am 10. Mai zum Tag der Städtebauförderung, doch auch hier wird eine Umsetzung einige Jahre auf sich warten lassen.

Der Leiter des Stadtentwicklungsamtes, Andreas Baldow, bedankte sich nach mehr als zwei Stunden voller Informationen und intensiver Diskussion bei den Gästen für ihr großes Interesse an der weiteren Entwicklung des dynamisch wachsenden Gebietes.

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