Hahnebeete und ein grüner Ring - der Tag der Städtebauförderung in der Naturschutzstation Hahneberg

Tag der Städtebauförderung 2023

In der Naturschutzstation wurden Ideen zum Grünen Ring gesammelt

Ganz ohne großen Rummel übergab Franziska Bathmann vom Fachbereich Stadtplanung des Bezirksamtes Spandau am 13. Mai 2023 die 38 „Hahnebeete“ im neuen Gemeinschaftsgarten am Hahneberg samt Obstbaumwiese, Naschbeeten und Märchenwald. Beifall, frohe Gesichter bei den Organisatorinnen und den Frauen mit der Gießkanne und dann startete der Rundgang. Zunächst zu den neuen „Gartenbesitzerinnen“, die diesen Frühlingstag nutzten, um ihr jeweils 20 Quadratmeter großes Hahnebeet zu pflegen.

Die ersten Reihen mit Salat sprießen bereits, doch hier und da muss der Boden gelockert und natürlich gegossen werden. „Die meisten, die sich hier um ein Beet kümmern, wohnen in der Nachbarschaft und kennen Gärten aus ihrer Heimat“, erklärt Lucia Kühn, die Leiterin der Naturschutzstation gleich nebenan. Deren Umbau zu einem Bildungszentrum wurde über das Programm Stadtumbau bzw. Nachhaltige Erneuerung finanziert. „Die Herkunft der Gärtnernden erkennt man sogar an der Auswahl der Pflanzen. Welche das sind, darf jede Familie selbst entscheiden. Wir möchten nur, dass möglichst einheimisches Saatgut in die Erde kommt, was für die Insekten ganz entscheidend ist.“

Tag der Städtebauförderung 2023

Im Märchenwald sind kleine Zauberwesen zu entdecken

Gleich neben den Familienbeeten gibt es sechs große Beete für Kinder aus der Schule und den Kitas nebenan. Sie sollen hier beobachten und kosten, wie frisches Obst und Gemüse vom Feld schmeckt. Ein paar Meter hinter dem Wildzaun, der die Beete vor Kaninchen schützt, befinden sich zwei weitere besondere Bildungsorte: das Grüne Klassenzimmer und der kleine Märchenwald. Auf diesem Areal sind links und rechts der Wege Zauberwesen aus Keramik, Holz oder Stoff unterm Laub und unter Bäumen versteckt. „Die Kinder sind so verzaubert, wenn der Märchen-Erzähler mit ihnen dort durch geht“, berichtet Lucia Kühn. „Wenn sie dann noch die Ziegen streicheln können, fällt bei den Kindern der Stress ab, sie werden leiser und sind nach einem Tag hier bei uns ganz beseelt.“ Weil sich dieses Erfolgsrezept in Berlin schon herumgesprochen habe, sei der Terminkalender für Schulklassen bereits über Monate ausgebucht.

Nachmittags und an den Wochenenden füllt sich der Garten mit Familien, die sich an den schönen Picknicktischen treffen. Es hat sich schon nach kurzer Zeit in der Heerstraße herumgesprochen, dass an diesem ruhigen Plätzchen in diesem Frühjahr die ersten Obstbäume auf der Streuobstwiese blühten.

Plan des Grünen Rings Spandau

Der Grüne Ring - ein Zukunftsprojekt für das Fördergebiet Brunsbütteler Damm/Heerstraße

Die gesamte Anlage wirkt sehr naturnah und doch ist jeder Meter durchdacht. Auch Natur-Toiletten stehen bereit. Die Beete hat das Team der Naturschutzstation in Zusammenarbeit mit Studierenden der Landschaftsarchitektur der Berliner Hochschule für Technik, Auszubildenden des Straßen- und Grünflächenamtes Spandau sowie dem Landschaftspflegeverband Spandau e.V. angelegt. Letzterer bietet am Tag der Städtebauförderung Samentüten und Pflanzen sowie Wanderkarten durch Spandau an, während am großen Holztisch die nächsten grünen Vorhaben besprochen werden. Dort sitzen die Gebietsbeauftragten und die mit der Konzeption des Leitsystems beauftragte Planergemeinschaft mit Interessierten um einen großen Plan, der die Grünräume von Spandau zeigt. Die sollen nun zu einem „Grünen Ring“ vernetzt werden. Mehr dazu auf mein.Berlin.de

Das ist ein großes Vorhaben für die nächsten zehn Jahre. Aber so lange sollte man nicht warten, um einen Kurzurlaub auf der Naturschutzstation Hahneberg zu machen. Am „Langen Tag der Stadtnatur“ (10./11. Juni 2023) ist die nächste gute Gelegenheit dafür.

Text: Bianka Gericke