Weimarer Republik von 1918 - 1933

1918/1920
Preuss. Schutzpolizist

Preussischer Schutzpolizist

In Preußen wurde das Polizeiwesen neu geordnet.

Sicherheitspolizei: 10.000 Mann, größtenteils bestehend aus Mitgliedern des Kaiserlichen Garderegiments

Ordnungspolizei: 3.600 Mann, meist ehemalige Schutzmänner

Die interalliierte Militärkommission der Siegermächte des Ersten Weltkrieges löste die vorwiegend militärische Gliederung der Polizei auf.

1920 erfolgte die Gründung der Schutzpolizei.

1921
Ernst Gennat

Karl Großmann & Ernst Gennat mit seinen Mitarbeitern

 Von 1918 bis 1921 wurden 23 zerstückelte Frauenleichen rund um den Schlesischen Bahnhof gefunden.

Unter der Führung des legendären Ernst Gennat erfolgte die Festnahme des Serienmörders Karl Großmann nahe des Schlesischen Tores. Er wurde unbekleidet neben einer ermordeten Frau festgenommen.

Drei Morde konnten ihm zugeordnet werden.

1926
Kommissarin 1926

Kommissarin um 1926

Erstmals traten Frauen in den Berliner Polizeidienst.
Die weibliche Kriminalpolizei entstand.

Die Berliner Polizeibehörde gliederte sich in 131 Reviere, die den 21 Polizei-Abteilungen (später Polizei-Inspektionen) analog den gerade eingerichteten Berliner Bezirken zugeordnet waren.

1927
Bernhard Weiß

Bernhard Weiß

Am 17. März 1927 wurde der promovierte Jurist Bernhard Weiß – Sohn jüdischer Kaufleute – zum Vizepolizeipräsidenten ernannt. Er war 1918 in das Berliner Polizeipräsidium gekommen, hatte 1920 die Abteilung I A “Politische Polizei” übernommen und war ab 1925 Chef der Berliner Kriminalpolizei. Hier geriet er sehr bald in Konflikt mit den Nationalsozialisten, insbesondere mit Goebbels, der auf Befehl Hitlers im November 1926 die sogenannte Gauleitung von Berlin übernommen hatte. Unter Federführung von Dr. Bernhard Weiß verbot das Berliner Polizeipräsidium am 5. Mai 1927 die NSDAP mit all ihren Unterorganisationen für den Bereich von Berlin und Brandenburg. Weiß wurde so für die Nazis und für Goebbels zum Hauptfeind. Sie veranstalteten gegen ihn eine beispiellose Hetzkampagne. Bereits mit dem so genannten „Preußenschlag“ 1932 verlor er sein Amt und nach der Machtübernahme durch die Nazis geriet sein Leben in akute Gefahr. Ihm gelang mit seiner Familie die Flucht über Prag nach London, wo er das Kriegsende erlebte. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erklärte sich Dr. Bernhard Weiß dazu bereit, beim Aufbau der Berliner Polizei zu helfen, erkrankte dann jedoch schwer und starb im Juli 1951. Am 24. September 2011 wurde im Bezirk Mitte von Berlin eine Straße nach Bernhard Weiß benannt.

1929
Kripo 1930

Kriminalpolizei 1930

 Die demokratischen Neuansätze in Aufbau und Aufgabenstellung der Polizei der Weimarer Republik scheiterten.