Entwicklungskonzept Rudolfband veröffentlicht – Ziele durch Senatsplanung teilweise gefährdet

Pressemitteilung Nr. 142 vom 07.05.2025

Mit dem Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) „Rudolfband“ hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg eine umfassende Strategie zur nachhaltigen Entwicklung des Stralauer Kiezes beschlossen und vorgelegt, die an das bezirkliche Gewerberaumkonzept anknüpft.

Ziel ist es, die Flächen entlang der S-Bahntrassen südlich und westlich des Rudolfplatzes als ein lebendiges Quartier mit produzierendem Gewerbe, sozialen Nutzungen, Kultur und Clubs zu sichern und weiter zu entwickeln.

Die in der letzten Woche von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verkündete Planung eines 140-Meter-Hochhauses im Westteil des Konzepts mit hochpreisigem Wohnen im Turm droht diesem Ziel entgegenzuwirken und bodenrechtliche Spannungen auszulösen.

Das „Rudolfband“-Konzept, erarbeitet von den Büros bläser jansen partner GbR und Form Follows You GmbH, teilt das Rudolfband in drei Teilräume – West, Mitte und Ost – und berücksichtigt dabei neben wirtschaftlichen Aspekten auch Themen wie Klimaanpassung, Denkmalschutz, Freiraumgestaltung und Bürger*innenbeteiligung. Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem östlichen Teil, der durch die geplante Verlängerung der A100 stark gefährdet ist.

Mit einem Planungshorizont von 20 Jahren sieht das Konzept Nachverdichtungen und aktivierende Maßnahmen für rund 58.000 m² Bruttogeschossfläche vor. Langfristig soll das Rudolfband zu einem Modell für integrierte Stadtentwicklung werden, das wirtschaftliche Stabilität mit hoher Lebensqualität vereint.

  • INTEGRIERTES ENTWICKLUNGSKONZEPT RUDOLFBAND

    PDF-Dokument (11.4 MB)

Florian Schmidt, Bezirksstadtrat für Bauen, Planen und Kooperative Stadtentwicklung: „Das Integrierte Entwicklungskonzept Rudolfband ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung bestehender Gewerbestrukturen und der Schaffung neuer Flächen für von Verdrängung bedrohter Nutzungen. Wir haben intensiv mit Anwohner*innen und Gewerbetreibenden zusammengearbeitet. Doch die aktuelle Planung eines hochpreisigen Wohnhochhauses gefährdet dieses Ziel erheblich, denn eine Verdrängung von Gewerbe durch heranrückende Wohnnutzung kann nicht ausgeschlossen werden. Ich appelliere daher eindringlich an die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Senatorin Giffey, sich klar für den Schutz der dringend benötigten Gewerbeflächen im Rudolfband einzusetzen.“

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