Kita- und Spielplatzprogramm erneut gekürzt – weniger Spielplätze, weniger Spielgeräte zulasten der Kinder im Bezirk

Pressemitteilung Nr. 90 vom 26.03.2025

Bereits das zweite Jahr in Folge wurden die Mittel für das Kita- und Spielplatzsanierungsprogramm (KSSP) vom Senat gekürzt. Im vergangenen Jahr wurden Kürzungen in Höhe von 200.000 Euro angesetzt. Nun werden die Mittel für Friedrichshain-Kreuzberg um weitere 340.000 Euro reduziert. Die tatsächlichen Kürzungen belaufen sich nun auf rund 540.000 Euro in 2025 – insgesamt nur noch rund 43 Prozent der ursprünglich vorgesehenen Mittel.

Spielplätze bieten eine wichtige Infrastruktur für Kinder. Das Kinderspielplatzgesetz für Berlin sieht einen Richtwert von einem Quadratmeter Spielplatzfläche pro Einwohnerin/Einwohner vor. Neben der Quantität der Fläche spielt auch die Qualität der eingerichteten Spielplätze eine wichtige Rolle. Regelmäßig sind Erneuerungen notwendig, um die Spielqualität zu erhalten und wo möglich auszubauen.

Durch die zusätzlich wegfallenden Mittel können 2025 Maßnahmen an insgesamt vier Spielplätzen nicht umgesetzt werden. Durch die Kürzungen kann beispielsweise der Spielplatz in der Ratiborstraße 14 nicht erneuert werden. Dabei wäre dies besonders dringlich, da er von einigen umliegenden Kindertagesstätten ohne eigene Freiflächen genutzt wird. Hier war vorgesehen, die bestehende Anlage zu sanieren und ein Areal für Klein- und Kitakinder zu schaffen, um den Spielbereich zu vergrößern. Im Planungsraum Reichenberger Straße Ost, in welchem dieser Spielplatz liegt, liegt die Versorgung mit Spielplätzen bei nur 0,4 Quadratmetern pro Einwohnerin/Einwohner und damit weit vom Zielwert aus dem Kinderspielplatzgesetz entfernt. Auf anderen Spielplätzen im Bezirk können marode Spielgeräte und Spielplatzpumpen nicht ersetzt, Fallschutzflächen nicht gereinigt werden.

Annika Gerold, Bezirksstadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt: „Aufgrund der schlechten finanziellen Ausstattung der Bezirke benötigen wird dringend Mittel des Senats, um unsere Spielplätze zu sichern. Fallen diese Sanierungsmittel weg, können marode Spielgeräte nicht mehr erneuert werden. Dies kann zu Schließungen ganzer Spielplätze führen und geht zulasten der Kinder in unserem Bezirk. Durch Kürzungen, wie wir sie aktuell erleben, läuft zudem ein hoher Investitionsstau an den Spielplätzen auf.“

Max Kindler, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit: „Kinder brauchen Orte, an denen sie aktiv sein und sich austoben können. Für Bewegung an der frischen Luft sollten wohnortnah gepflegte Spielplätze vorhanden sein. An diesen Orten zeigt sich in klein, ob Prioritäten richtig gesetzt werden oder nicht. Für mich ist daher nicht nachvollziehbar, weshalb der zunächst vorgelegte Vorschlag der SenBJF, welcher eine bessere Ausfinanzierung des KSSP zugelassen hätte, zugunsten von konsumptiven Ausgaben gekürzt wurde. Die Kürzungen im KSSP treffen uns hart. Denn sie bedeuten für Friedrichshain-Kreuzberg spürbare Einschnitte an der Spielplatzinfrastruktur, die von Familien und Kitagruppen stark genutzt wird.“

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