So waren es auch viele Migrant*innen, die den Mythos Kreuzberg mit den Hausbesetzungen mit zum Leben erweckten. „Sie waren großartige Kämpfer*innen für Wohnraum, die heute aus der Hausbesetzer*innen- und Protest-Szene nicht wegzudenken sind.“
Das zeigen auch einige überlebensgroße Fotografien, die in der ersten Etage aushängen und für die Zeit der Kreuzberger Proteste sprechen. „Dieses Ausstellungsarchiv über die Kämpfe gegen Rassismus ist so angelegt, dass sie ständig mit Materialien von Interessent*innen erweitert werden kann.“ Es sei auch eine Besonderheit des Hauses, dass diese Ausstellung mit der Eröffnung nicht „fertig“ gewesen sei, und im Laufe der Zeit mit weiteren Informationen angereichert werden könnte.
Gemeinsam mit drei festangestellten Mitarbeiter*innen* in den Bereichen: Sammlungskoordination, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationsprojekte, Koordination Gedenken im öffentlichen Raum, drei Volontär*innen, und fünf ehrenamtlichen Mitarbeiter*Innen präsentiert das Team unterschiedliche Ausstellungen, und füllt damit das Haus ganzjährig mit Besucher*innen aus der ganzen Welt.
„Ohne unsere ehrenamtlichen Kolleg*innen könnten wir unseren Betrieb nicht so umfassend anbieten. Sie übernehmen Aufsichtsfunktionen in den Ausstellungen und beantworten sehr engagiert aufkommende Fragen. Andere Freiberufler*innen bieten Führungen oder Stadtspaziergänge an. Oder sie erklären unseren Gästen zum Beispiel Druckvorgänge in unserer Druckwerkstatt.“ Der Eintritt ins Bezirksmuseum ist immer frei, jährlich besuchen über 50.000 Menschen das Bezirksmuseum.
„Alle unsere Ausstellungen präsentieren wir auf Deutsch und auf Englisch. Perspektivisch würden wir gerne zusätzlich auch andere Sprachen wie Türkisch, Arabisch und Polnisch anbieten. Damit wollen wir den zahlreichen Migrant*innen gerecht werden, die unseren Bezirk mit ihrer Kultur belebt und geprägt haben.“
Aus langjähriger Verbundenheit mit dem Museum weiß Natalie Bayer: „Die Kreuzberger hatten einen anderen Ansatz, als andere Museen. Schon als ich damals meine Stelle als Kuratorin am Stadtmuseum München antrat und dort in Sachen Migration im musealen Umfeld Aufbauarbeit leistete, hatte ich das Bezirksmuseum von Friedrichshain-Kreuzberg immer im Auge.