Auftaktveranstaltung der Koordinierungsstelle „Gemeinschaftliches Gärtnern“ Gemeinsam für mehr Stadtgrün in Friedrichshain-Kreuzberg

Jacques Chlopczyk Vorstand von Plan B 2030 steht vor einer Wand und begrüßt die Teilnehmer*innen

Am 30. September 2025 lud die neu eingerichtete Koordinierungsstelle „Gemeinschaftliches Gärtnern“ erstmals zu einem großen Vernetzungstreffen ins Nachbarschaftshaus Urbanstraße ein. Bei frisch gebrühtem Kaffee, leckeren Brezeln und frischem Obst kamen zahlreiche Nachbarschaftsgärtner*innen aus Friedrichshain-Kreuzberg zusammen, um sich auszutauschen, Inspiration zu sammeln und neue Projekte zu planen.

Engagement bündeln, Wissen teilen, Flächen gestalten

Die Koordinierungsstelle Gemeinschaftliches Gärtnern (KGG), die seit Sommer 2025 vom Verein PLAN B 2030 e.V. getragen wird, versteht sich als neue Schnittstelle zwischen ehrenamtlichen Gärtner*innen, Initiativen und der Verwaltung. Ziel ist es, das vielfältige Engagement für Stadtgrün besser zu bündeln, zu vernetzen und mit Ressourcen zu unterstützen. Dabei sollen praktische Hilfestellungen zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise zu formalen Fragen rund um die Freigabe von Flächen, Vorgaben für das Bepflanzen und die Pflege, um so nachhaltige, naturnahe Begrünung im öffentlichen Raum zu ermöglichen.
Jacques Chlopczyk und Lu Yen Roloff von PLAN B 2030 begrüßten die zahlreichen Besucher*innen. Vor allem aus Kreuzberg waren viele Initiativen und Nachbarschaftsgruppen vertreten. „Wir wollen einen Raum schaffen, in dem alle Akteurinnen ihre Ideen einbringen und gemeinsam an einem grüneren Friedrichshain-Kreuzberg arbeiten“, betonten sie. Auch Bezirksstadträtin Annika Gerold, betonte in ihrer Eröffnungsrede, wie wichtig nachbarschaftliches Engagement sei, umso besser, dass es nun mit der Koordinierungsstelle eine Möglichkeit gibt die gemeinsamen Kräfte zu bündeln.

Annie Stamm-Grossjohann zeigt auf eine Powerpoint Präsentation zum Thema für eine lebendige, klimaresiliente Stadt

Expert*innen stellen ihre Arbeit vor

Im Rahmen der Veranstaltung berichteten auch weitere Akteur*innen aus dem Bezirk über ihre Arbeit und Vernetzungsangebote. Leonie Laug, Klimaanpassungsmanagerin im Bezirksamt, stelle die Rolle der Koordinierungsstelle im Rahmen des Klimaanpassungskonzept des Bezirks vor. Sie machte deutlich, wie wichtig es ist, die grünen Inseln in der Stadt als natürliche Klimaschützer zu fördern. Sie mindern die Hitzebelastung, nehmen Regenwasser auf und bieten Lebensräume für Insekten und Vögel.
Katja Frenz und Christoph Wenzel von der Koordinierungsstelle Umwelt, Natur, Klimabildung präsentierten ihre Angebote zur Umweltbildung im Bezirk. Sie erklärten, wie sie mit ihrem Team das Wissen über Stadtgrün, Biodiversität und nachhaltige Gestaltung vermitteln und gleichzeitig eine bessere Koordination zwischen den vielen Initiativen vor Ort ermöglichen. „Wir wollen nicht nur informieren, sondern auch dabei helfen, das große Engagement der Bürger*innen effektiv zu bündeln und praxisnah umzusetzen“, so Frenz.Die Veranstaltung bot neben informativen Impulsen auch Raum für Diskussionen: In einer offenen Gesprächsrunde tauschten sich die Teilnehmer*innen über Hindernisse, Erfolge und konkrete Wünsche für die weitere Arbeit der Koordinierungsstelle aus. Viele Teilnehmer*innen wünschten sich vor allem eine Beschleunigung der Prozesse. Besonders gefragt war der Austausch zu Fragen wie: Wo dürfen Pflanzen gesetzt werden? Welche Auflagen gibt es? Und wie bleibt das Engagement langfristig lebendig?

Nachbarschaftsgärtner*innen finden sich an Tischen zusammen um zu diskutieren

Gemeinsam fürs Stadtgrün

Während der Pause fanden sich viele Interessierte vor der interaktiven Gartenkarte zusammen, um sich gemeinsam über geeignete freie Flächen auszutauschen, auf denen lebendige Gärten entstehen können. Nach anregender Diskussion endete die Veranstaltung mit dem Ziel, neue Netzwerke für ein grüneres Friedrichshain-Kreuzberg geschaffen zu haben.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sieht in der Förderung des gemeinschaftlichen Gärtnerns einen wichtigen Baustein für das Stadtklima und die Biodiversität. Mit der Koordinierungsstelle sollen die Kräfte aller gebunden werden, die im Bezirk aktiv werden wollen.
Schon jetzt engagieren sich viele Menschen in den unterschiedlichsten Formen – vom Baum vor der eigenen Haustür über entsiegelte Flächen bis hin zu Gemeinschaftsgärten und Hinterhöfen. Diese grünen Inseln stärken die Nachbarschaft, bieten Rückzugsräume für Tiere und helfen, das Stadtklima nachhaltig zu verbessern.
Das Jahr 2025 ist für die Koordinierungsstelle als Pilotphase geplant. In dieser Zeit sollen Bedarfe der Engagierten und der Verwaltung formuliert und eine einheitliche Vorgehensweise für nachhaltige Begrünung im öffentlichen Raum entwickelt werden. Ehrenamtliche werden dabei unterstützt, ihre eigenen Ideen zu realisieren und langfristig am Ball zu bleiben.
Interessierte Bürger*innen sind eingeladen, sich an der Entwicklung des Projekts zu beteiligen und Teil dieser grünen Bewegung im Bezirk zu werden.

Das nächste Vernetzungstreffen ist für den 18.November 2025 geplant.
Weitere Infos zur Veranstaltung folgen in Kürze hier.