LKA KTI 33 - Technische Formspuren / Schuh-Reifenspuren / Fahrzeuge

Der Fachbereich gliedert sich in vier Arbeitsbereiche.

Der Arbeitsbereich Werkzeugtechnische Einsatzsteuerung umfasst neben administrativen Maßnahmen die Erfassung von Untersuchungsmaterial und die Auswertung von Spurenträgern. Hierzu werden umfangreiche Spurensammlungen geführt. Sie beinhalten Spurenträger verschiedenster Werkzeugspuren und Bruchstücke tatrelevanter Gegenstände.

Zu den Schwerpunktaufgaben des Arbeitsbereiches Werkzeugspuren/Schloss- und Sicherungstechnik zählen

Werkzeugerkennungsdienst mit
  • dem Vergleich von Tatspuren verschiedener Tatorte untereinander zur Feststellung von Tatwerkzeug-Zusammenhängen (Aufstellen von Straftatenserien)
  • der Werkzeugidentifizierung – Durchführung von Vergleichsuntersuchungen zur Feststellung, ob zur Untersuchung vorliegende Werkzeuge Verursacher von Tatspuren sind
Passfähigkeitsuntersuchungen
  • Untersuchung von Bruchstücken hinsichtlich ihrer ursprünglichen Zusammengehörigkeit
Untersuchungen von Schlössern und Schließzylindern und ihrer Schlüssel (mechanische Sicherungstechnik) zur Feststellung der Art und Weise ihrer Überwindung Tatortarbeit
  • zur Suche, Sicherung und Dokumentation von Werkzeugspuren in Fällen besonderer Bedeutung (Kapitaldelikte und Straftaten, die in den Zuständigkeitsbereich des LKA fallen)
  • zur Rekonstruktion von Tatabläufen (u.a. Fingierungsnachweis) auf der Grundlage der vorgefundenen Spurenlage, insbesondere an den Zugängen zu Tatorten oder an Verschlüssen von Behältnissen sowie Material- und Sonderuntersuchungen mit Bezug zu technischen Formspuren.

Im Arbeitsbereich Fahrzeuge/Prägezeichen werden sichergestellte Kraftfahrzeuge im Hinblick auf Merkmale einer Überwindung oder Umgehung ihrer Sicherungseinrichtungen untersucht. Bei Verdacht einer Urkundenfälschung werden eingeprägte Kennzeichnungen an Fahrzeugen (u.a. FIN, Motornummer) sowie an Gegenständen aller Art (Geräte-, Waffennummern) hinsichtlich ihrer Originalität bzw. möglichen Veränderungen näher betrachtet und ggf. für ein besonderes Verfahren der Wiedersichtbarmachung vorbereitet. Bei Passfähigkeitsuntersuchungen an zerbrochenen Kfz-Teilen oder Werkzeugen werden die Bruchflächen der einzelnen Teile mikroskopisch gegenübergestellt. Damit kann festgestellt bzw. ausgeschlossen werden, ob die Teile ursprünglich ein zusammenhängendes Ganzes bildeten.

Zu den Aufgaben des Arbeitsbereiches Schuh-/Reifenspuren gehört die Bearbeitung von Schuh-, Reifen-, Handschuh- sowie sonstiger Formspuren (z.B. geformte Verletzungen auf menschlicher Haut). Ein Teil der Spuren muss zunächst aufwändig, z.T. unter Verwendung spezieller Spurenkameras, aufbereitet werden. Besonders geeignete Spuren werden in eine Datenbank eingegeben, mit deren Hilfe es möglich ist, Tatspuren-Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Tatorten herzustellen und in der eine Vielzahl von Referenzschuhsohlenmustern unterschiedlichster Hersteller enthalten sind. Somit können Hinweise gegeben werden, welchen Schuhtyp der Täter am Tatort getragen hat. Sofern ein möglicher tatrelevanter Schuh gefunden wird, besteht die Aufgabe des Sachverständigen darin, vergleichende Untersuchungen durchzuführen und festzustellen, ob das übersandte Vergleichsmaterial die Spur verursacht hat. Gleiches gilt für Reifen und Handschuhe.