Tagesordnung - 15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin  

 
 
Bezeichnung: 15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung
Datum: Mi, 28.02.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:15 - 22:39 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin, 2. Etage

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1     Einwohnerfragestunde      
Ö 1.1  
Baubeginn geschützter Radstreifen  
Enthält Anlagen
0496/XX  
Ö 1.2  
Schankgewerbe - Verdrängung Gewerbe für die Nahversorgung der Anwohnenden  
Enthält Anlagen
0501/XX  
Ö 1.3  
Kita-Platz  
Enthält Anlagen
0502/XX  
Ö 1.4  
Hausverkauf / Milieuschutz  
Enthält Anlagen
0503/XX  
Ö 2  
Dringlichkeiten      
Ö 3  
Geschäftliches      
Ö 4  
Die Bürgermeisterin hat das Wort      
Ö 5     Entschließungen      
Ö 5.1  
Gegen rechten Terror in Neukölln  
Enthält Anlagen
0518/XX  
Ö 6     Vorlagen zur Wahl      
Ö 6.1  
Wahl einer stellvertretenden Bürgerdeputierten in den Gesundheitsausschuss  
Enthält Anlagen
0531/XX  
Ö 6.2  
Wahl zur Bezirksstadträtin auf Vorschlag der Fraktion der SPD  
Enthält Anlagen
0495/XX  
Ö 6.3  
Übertragung eines Geschäftsbereichs an ein neues Bezirksamtsmitglied  
Enthält Anlagen
0561/XX  
Ö 6.4  
Abwahl eines Mitglieds des Bezirksamts  
Enthält Anlagen
0513/XX  
Ö 7     Vorlagen zur Beschlussfassung      
Ö 7.1  
Vorschlagsliste für die Wahl zu ehrenamtlichen Richterinnen und Richtern beim Verwaltungsgericht Berlin - Amtsperiode ab 1. Januar 2019  
Enthält Anlagen
0499/XX  
Ö 7.2  
Vorschlagsliste für die Wahl zu ehrenamtlichen Richterinnen und Richtern beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg - Amtsperiode ab 19. August 2018  
Enthält Anlagen
0500/XX  
Ö 8     Vorlagen zur Kenntnisnahme      
Ö 8.1  
Vorzeitige Beendigung eines Mandats als Bezirksverordneten im Jugendhilfeausschuss  
Enthält Anlagen
0497/XX  
Ö 8.2  
Benennung eines Bezirksverordneten für den Jugendhilfeausschuss  
Enthält Anlagen
0498/XX  
Ö 8.3  
Vorzeitige Beendigung eines Mandats als stellvertretende Bürgerdeputierte im Sportausschuss  
Enthält Anlagen
0530/XX  
Ö 9     Mündliche Anfragen      
Ö 9.1  
Muss Neukölln zukünftig seine eigenen Schulen mieten?  
Enthält Anlagen
0538/XX  
Ö 9.2  
Kältehilfeeinrichtung  
Enthält Anlagen
0535/XX  
Ö 9.3  
Weinlese im Schulgarten der Carl-Legien-Schule  
Enthält Anlagen
0544/XX  
Ö 9.4  
Wann wird es ausreichend Kitaplätze geben?  
Enthält Anlagen
0546/XX  
Ö 9.5  
Recht auf Beistand auch im Jobcenter Neukölln?  
Enthält Anlagen
0556/XX  
Ö 9.6  
Müllstrategie vs. Ahndung von Falschparkern?  
Enthält Anlagen
0539/XX  
Ö 9.7  
Radbügel in Britz-Süd  
Enthält Anlagen
0536/XX  
Ö 9.8  
Wohnungsleerstände und Zweckentfremdung in Neukölln  
Enthält Anlagen
0540/XX  
Ö 9.9  
Privatkredite bei Trägern der Jugendarbeit  
Enthält Anlagen
0545/XX  
Ö 9.10  
Fahrrad Bügel Britz Süd  
Enthält Anlagen
0547/XX  
Ö 9.11  
Regelungen zur Asbesterkennung  
Enthält Anlagen
0557/XX  
Ö 9.12  
Sitzbänke am Spielplatz Wissmannstraße  
Enthält Anlagen
0541/XX  
Ö 9.13  
Mögliche Schäden durch Neubau in der Pannierstraße 20  
Enthält Anlagen
0537/XX  
Ö 9.14  
Baustelle Waßmannsdorfer Chaussee  
Enthält Anlagen
0542/XX  
Ö 9.15  
Gefahren durch bauliche Maßnahmen in der Pannierstraße 20  
Enthält Anlagen
0543/XX  
Ö 9.16  
Zensur  
Enthält Anlagen
0548/XX  
Ö 9.17  
Schulplatzwechsel für alle Schülerinnen und Schüler an die Oberschulen in Neukölln sicherstellen!  
Enthält Anlagen
0558/XX  
Ö 9.18  
Handwerksbetriebe  
Enthält Anlagen
0549/XX  
Ö 9.19  
Erwerb Grundstücke der „Prachttomate“ / Bornsdorfer Straße  
Enthält Anlagen
0559/XX  
Ö 9.20  
Müllbeseitigung  
Enthält Anlagen
0550/XX  
Ö 9.21  
Erhalt der Mauer des Comenius-Gartens  
Enthält Anlagen
0560/XX  
Ö 9.22  
KGA Neues Heim  
Enthält Anlagen
0551/XX  
Ö 9.23  
Festival für Demokratie und Vielfalt  
Enthält Anlagen
0552/XX  
Ö 9.24  
Sachstand Espenpfuhl 56  
Enthält Anlagen
0553/XX  
Ö 9.25  
Betreuer  
Enthält Anlagen
0554/XX  
Ö 9.26  
Übergriffe auf OA Mitarbeiter  
Enthält Anlagen
0555/XX  
Ö 9.27  
Kooperation des Bezirksamts mit Hamas-Moschee  
Enthält Anlagen
0532/XX  
Ö 9.28  
Auskunftsverweigerung zu Einbürgerungen  
Enthält Anlagen
0533/XX  
Ö 9.29  
Einbürgerung von Personen aus anderen Berliner Bezirken in Neukölln  
Enthält Anlagen
0534/XX  
Ö 10     Vertagte Drucksachen aus vorangegangenen Sitzungen      
Ö 10.1  
Engagement gegen illegales Glücksspiel in Neukölln  
Enthält Anlagen
0422/XX  
Ö 10.2  
Zweckentfremdung von Wohnraum  
Enthält Anlagen
0423/XX  
Ö 10.3  
Neuköllner Mieterbeirat von Stadt und Land ausgeschlossen  
Enthält Anlagen
0426/XX  
Ö 10.4  
Verbesserungen für die neue Fahrradstraße in der Weserstraße  
Enthält Anlagen
0434/XX  
Ö 10.5  
Geschichtliche Aufarbeitung Wissmannstraße
Enthält Anlagen
0089/XX  
    VORLAGE
    Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:

 

Änderung: Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel soll die Umbenennung der Wissmannstraße sein.

 

Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollen aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu schlagen wir vor, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß.

 

Begründung: Die Wissmannstraße ist benannt nach Herrmann von Wissmann (1853-1905), Reichskommissar und Gouverneur von damals Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi und Ruanda). Da sich die einheimische Bevölkerung gegen die Kolonisierung ihrer Länder zur Wehr setzte, hatte Wissmann als Reichskommissar den Auftrag, "geordnete politische Verhältnisse" in die deutsche Kolonie zu bringen. Mit einem Militärfeldzug massakrierte die deutsche Armee dabei die afrikanische Bevölkerung, um deren Widerstand zu brechen. Wissmanns Kriegsführung wurde selbst von anderen Kolonialoffizieren als äußerst barbarisch beschrieben und Wissmann wurde im Reichstag vereinzelt für dessen Grausamkeit kritisiert. Die Liste an Verbrechen im Zuge der Kolonialisierung Afrikas und anderer Teile der Welt durch das Deutsche Reich und andere europäische Länder ist endlos. Die handelnden Akteure dieser Verbrechen sollten nicht weiter posthum durch Straßennamen o.ä. geehrt werden. Daher sollte die Wissmannstraße umbenannt werden.

 

Ursprung: Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel soll die kritische Auseinandersetzung mit der Namensgebung sein.

 

-Zwischenberichte-

 

Als vorbereitende Maßnahme im Rahmen der Information und Aufklärung zur geschichtlichen Aufarbeitung der Wissmannstraße, hat das Museum Neukölln auf Veranlassung der Bezirksstadträtin im Sommer 2018 die Präsentation der Ausstellung „Verdrängte Geschichte - Spuren kolonialer Vergangenheit in Neukölln" des Mobilen Museums in der Helene-Nathan-Bibliothek organisiert. Die Ausstellung lief vom 24.08. bis zum 03.11.2018 und wurde von ca. 1.900 Personen besucht. Ein begleitendes Leporello enthielt sämtliche Ausstellungstexte und konnte kostenlos mitgenommen werden. Um die Anwohnerinnen und Anwohner über eine Führung zu den Stätten des Kolonialismus in der Hasenheide gezielt zu informieren, wurden Flugblätter gedruckt und direkt über die Briefkästen verteilt. An der Führung „Koloniales Neukölln“ am 16.09.2018 nahmen 25 Personen teil.

 

Die Volkshochschule Neukölln plant eine Veranstaltung zum Thema Kolonialismus und koloniales Erbe im Kurt-Löwenstein-Haus im kommenden Semester.

 

Zur weiteren Umsetzung der Drucksache 0089/XX wird im Bezirksamt ein abteilungsübergreifender Beteiligungsprozess erarbeitet, der im Herbst in den entsprechenden Ausschüssen vorgestellt werden soll.

 

Berlin-Neukölln, 20. August 2019

 

 

Hikel Korte

Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin

 

-Schlussbericht-

 

Die Bezirksverordnetenversammlung hat das Bezirksamt gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel solle die Umbenennung der Wissmannstraße sein.

Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollten aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu wurde seitens der BVV vorgeschlagen, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß.

 

Das Bezirksamt hat die Wissmannstraße am 23.04.2021 in Lucy-Lameck-Straße umbenannt.

 

Im Vorfeld waren die gesamte Bürgerschaft Neuköllns und insbesondere die Anwohner*innen der Wissmannstraße aufgefordert, Vorschläge zur Namensgebung einzureichen. Diesem Aufruf folgten über 400 Bewohner*innen Neuköllns mit 166 verschiedenen Vorschlägen. Eine Jury aus Bürgervertreter*innen direkt aus der Wissmannstraße, Historiker*innen und Vertreter*innen postkolonialer Initiativen sichtete die Vorschläge und schlug der BVV drei Namen vor: Nduna Mkomanile, Lucy Lameck und Fasia Jansen. Zudem wurde ein wissenschaftliches Gutachten zu den drei Namensvorschlägen eingeholt und dem Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur vorgelegt. Der Ausschuss empfahl am 4. November 2020 schließlich die Annahme des Namens Lucy Lameck mit folgender Begründung:

Frau Lucy Lameck (geboren 1934, gestorben am 21.3.1993) war eine der ersten weiblichen Abgeordneten im tansanischen Parlament und die erste Frau des Landes im Regierungskabinett. In ihrer über 20-jährigen Tätigkeit als Parlamentarierin, u.a. als stellvertretende Ministerin für Kommunalentwicklung und Gesundheit, initiierte sie maßgebliche Gesetzesvorlagen zur Verbesserung der Position von Frauen in der tansanischen Gesellschaft. Neben Julius Nyerere war sie eine wichtige Unterstützerin der panafrikanischen Idee; 1965 hielt sie ihre berühmte Rede „Africans Are Not Poor“, in der sie Afrikas Zukunftspotentiale heraushob. Sie wurde 1993 mit einem Staatsbegräbnis geehrt. Durch die Ehrung einer bedeutenden tansanischen Frau wie Lucy Lameck würde sich Neukölln zumindest symbolisch an der Wiedergutmachung der Kolonialverbrechen beteiligen.

 

Die BVV das Bezirksamt am 25.11.2020 gebeten, die Wissmannstraße nach Lucy Lameck zu benennen. Dem ist das Bezirksamt am 23.04.2021 gefolgt. An der Umbenennungszeremonie, die coronabedingt nur in kleinem Rahmen erfolgen konnte, nahmen neben Vertreter*innen des Bezirksamts auch der Botschafter Tansanias teil. Begleitet wurde die Umbenennung durch eine digitale Diskussion „Lucy Lameck und ihre Zeit“, eine Stadtführung von Berlini Postkolonial und eine Online-Konferenz von Berlin Global Village über dekoloniale Erinnerungskultur. Parallel gab es bis zum 7. Mai ein Themenregal in der Helene-Nathan-Bibliothek, bei der subsaharische Literatur ausgeliehen werden konnte. Das Bezirksamt während des Umbenennungsprozesses kontinuierlich über diesen auf einer Webseite (https://www.berlin.de/ba-neukoelln/umbenennung-wissmannstrasse/) informiert. Informationen zur Lucy-Lameck-Straße finden sich ebenfalls auf einer Webseite des Bezirksamts (https://www.berlin.de/ba-neukoelln/aktuelles/veranstaltungen/die-neue-lucy-lameck-strasse-umbenennung-und-rahmenprogramm-1075274.php).

 

Das Bezirksamt sieht die Drucksache damit als erledigt an.

 

Berlin-Neukölln, 15. Juni 2021

 

 

Hikel Korte

Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin

   
    22.02.2017 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 14.8 - vertagt
    vertagt

vertagt

   
    29.03.2017 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.9 - vertagt
    vertagt

vertagt

   
    10.05.2017 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.5 - überwiesen
    Redebeiträge: Herr BV Kapitän, Herr BV Atashgahi

Redebeiträge: Herr BV Kapitän, Herr BV Atashgahi

 

Der Antrag wird gegen die Stimmen 3 AfD und einer AfD Enthaltung mitberatend in den Ausschuss für Integration und in den Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur sowie federführend in den Ausschuss für Straßen, Grünflächen und Ordnung überwiesen.

   
    13.06.2017 - Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
    Ö 3 - vertagt
   

Der Antragssteller bittet diesen Tagesordnungspunkt zu verschieben, da dieser Antrag noch intern besprochen werden soll.

   
    20.06.2017 - Ausschuss für Integration
    Ö 4 - vertagt
   

Der Antrag wird zurückgestellt.

   
    17.10.2017 - Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur
    Ö 4 - mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
   

Herr Szczepanski reicht in Abstimmung mit der SPD-Fraktion einen Änderungsantrag der Grünen-Fraktion ein. Nach der Vorstellung tritt die Fraktion der Linken bei.

 

Umbenennung Wissmannstraße

Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel soll die Umbenennung der Wissmannstraße sein.

Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollen aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu schlagen wir vor, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß.

 

Begründung

Die Wissmannstraße ist benannt nach Hermann von Wissmann (1853-1905), Reichskommissar und Gouverneur von damals Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi und Ruanda).

Da sich die einheimische Bevölkerung gegen die Kolonisierung ihrer Länder zur Wehr setzte, hatte Wissmann als Reichskommissar den Auftrag, „geordnete politische Verhältnisse“ in die deutsche Kolonie zu bringen. Mit einem Militärfeldzug massakrierte die deutsche Armee dabei die afrikanische Bevölkerung, um deren Widerstand zu brechen. Wissmanns Kriegsführung wurde selbst von anderen Kolonialoffizieren als äußerst barbarisch beschrieben und Wissmann wurde im Reichstag vereinzelt für dessen Grausamkeit kritisiert.

Die Liste an Verbrechen im Zuge der Kolonialisierung Afrikas und anderer Teile der Welt durch das Deutsche Reich und andere europäische Länder ist endlos. Die handelnden Akteure dieser Verbrechen sollten nicht weiter posthum durch Straßennamen o.ä. geehrt werden. Daher sollte die Wissmannstraße umzubenennen.

Im Zug der Diskussion haben Herr Rämer und Herr Atashgahi jeweils redaktionelle Änderungen angeregt, die zur besseren Verständlichkeit gleich vorweg dargestellt werden und von den antragseinreichenden/beigetretenen Fraktionen geteilt werden.

  1. Betreff: geschichtliche Aufarbeitung der Wissmannstraße (Titel des Ursprungsantrages)
  2. Letzter Absatz der Begründung wie folgt: Die handelnden Akteure dieser Verbrechen sollten nicht weiter posthum durch Straßennamen o.ä. geehrt werden. Daher sollte die Wissmannstraße umbenannt werden.

 

Frau Lanske reicht für die CDU-Fraktion einen Änderungsantrag ein:

Wenn es im Zuge des Aufarbeitungsprozesses und der intensiven Auseinandersetzung mit Hermann von Wissmann aus der Anwohnerschaft zu einem Umbenennungswunsch kommen sollte, soll eine Straßenumbenennung nur dann durchgeführt werden, wenn bei einer Abstimmung unter allen Anwohnern 2/3 die Umbenennung befürworten und mindestens 50% der Abstimmungsberechtigten daran teilnehmen.

 

Von der CDU-Fraktion wird angeführt, dass der Wunsch der dort wohnhaften Bürger*innen unbedingt berücksichtigt werden müsse – sie tragen die Kosten für Änderungen des Ausweises und haben den Aufwand die Anschriftsänderung unzähligen Stellen mitzuteilen. Frau Gloeden greift auf Erfahrungen aus der Umbenennung einer Nummernstraße zurück; hier wollten die Anwohner*innen dies auch nicht. Sie bezweifelt ebenfalls, dass die Anwohner*innen überhaupt wüssten, wer Wissmann ist.

Herr Ebert und Herr Szczepanski führen in ihren Redebeiträgen aus, dass es um eine Beteiligung der Anwohner*innen geht, aber das Interesse der Aufarbeitung ein übergeordnetes Interesse ist. Die angesprochenen Initiativen können heute noch nicht abschließend aufgezählt werden. Hierzu zählen sicherlich antikolonialistische Initiativen, aber in der Vergangenheit auch die Clay-Schule - es sollen auch kritische Stimmen einbezogen werden. Zudem wäre ja auch trotz der Haltung der Anwohner*innen die Nummernstraße umbenannt.

Frau Zielisch hatte zuvor nachgefragt, welche Initiativen hier gemeint seien und ob dies auch die Nation of Muslim sei. Im Verlauf stellt sie auf eine kleine Befragung der AfD im April unter den Bewohner*innen in der Straße ab, die die Umbenennung nicht wollen.

 

Herr Rämer knüpft an den Ausführungen an und betont, dass aus den Prozessfehlern in anderen Bezirken gelernt werden müsse und die Diskussion sensibel geführt werden sollte. Dokumentiert ist der politische Wunsch, der auch mit dem Gutachten zu Wissmann aus dem Jahr 2005 begründet werden könne. Er sollte jedoch ergebnisoffen geführt werden. Er sieht dies als Aufgabe des Museums Neukölln an, sich hier einzubringen. Herr Scharmberg ergänzt, dass auch bereits bei der damaligen Diskussion zur Aufstellung der jetzigen Hinweisschilder debattiert wurde, dass bei einer Umbenennung die alte Namensgebung und Zusammenhänge dargestellt werden sollten.

Frau Gloeden betont nochmals, dass sie dem Antrag nicht ablehnend gegenüber steht – soweit die im Änderungsantrag definierten Quoten einbezogen würden.

Herr Abed sieht die quantitativen Kriterien als so hochgegriffen an, dass der Eindruck entsteht, dies wird inhaltlich nicht wirklich gewollt.

Herr Kapitän findet die Umbenennung eine tolle Idee und wirft in den Raum, dass die Grünen, die SPD und Die Linken alle Straßennamen edel und rein wollen, sie seien die Guten, sie sind die Besten. Die Bürger*innen werden dies zu würdigen wissen.

Frau Kühler von der Seniorenvertreter, unterstützt die Einbeziehung der Anwohner*innen und sieht hier Organisationsfragen im Vordergrund.

 

Die Abstimmung über die zwei Änderungsanträge erfolgt in den Ausschüssen getrennt:

Bildungsausschuss:

Der Änderungsantrag der CDU-Fraktion wird mit den Stimmen der SPD, Grünen und der Linken abgelehnt.

Der Änderungsantrag der Grünen/SPD/Die Linke wird mit den Gegenstimmen der CDU-Fraktion angenommen.

Die AfD-Fraktion war im Bildungsausschuss nicht vertreten.

 

Integrationsausschuss:

Der Änderungsantrag der CDU-Fraktion wird mit den Stimmen der SPD, Grünen und der Linken bei Enthaltung der AfD-Fraktion abgelehnt.

Der Änderungsantrag der Grünen/SPD/Linken wird mit den Gegenstimmen der CDU-Fraktion und der AfD-Fraktion angenommen.

   
    17.10.2017 - Ausschuss für Integration
    Ö 4 - mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
   

Herr Szczepanski reicht in Abstimmung mit der SPD-Fraktion einen Änderungsantrag der Grünen-Fraktion ein. Nach der Vorstellung tritt die Fraktion der Linken bei.

 

Umbenennung Wissmannstraße

Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel soll die Umbenennung der Wissmannstraße sein.

Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollen aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu schlagen wir vor, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß.

 

Begründung

Die Wissmannstraße ist benannt nach Hermann von Wissmann (1853-1905), Reichskommissar und Gouverneur von damals Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi und Ruanda).

Da sich die einheimische Bevölkerung gegen die Kolonisierung ihrer Länder zur Wehr setzte, hatte Wissmann als Reichskommissar den Auftrag, „geordnete politische Verhältnisse“ in die deutsche Kolonie zu bringen. Mit einem Militärfeldzug massakrierte die deutsche Armee dabei die afrikanische Bevölkerung, um deren Widerstand zu brechen. Wissmanns Kriegsführung wurde selbst von anderen Kolonialoffizieren als äußerst barbarisch beschrieben und Wissmann wurde im Reichstag vereinzelt für dessen Grausamkeit kritisiert.

Die Liste an Verbrechen im Zuge der Kolonialisierung Afrikas und anderer Teile der Welt durch das Deutsche Reich und andere europäische Länder ist endlos. Die handelnden Akteure dieser Verbrechen sollten nicht weiter posthum durch Straßennamen o.ä. geehrt werden. Daher sollte die Wissmannstraße umzubenennen.

Im Zug der Diskussion haben Herr Rämer und Herr Atashgahi jeweils redaktionelle Änderungen angeregt, die zur besseren Verständlichkeit gleich vorweg dargestellt werden und von den antragseinreichenden/beigetretenen Fraktionen geteilt werden.

  1. Betreff: geschichtliche Aufarbeitung der Wissmannstraße (Titel des Ursprungsantrages)
  2. Letzter Absatz der Begründung wie folgt: Die handelnden Akteure dieser Verbrechen sollten nicht weiter posthum durch Straßennamen o.ä. geehrt werden. Daher sollte die Wissmannstraße umbenannt werden.

 

Frau Lanske reicht für die CDU-Fraktion einen Änderungsantrag ein:

Wenn es im Zuge des Aufarbeitungsprozesses und der intensiven Auseinandersetzung mit Hermann von Wissmann aus der Anwohnerschaft zu einem Umbenennungswunsch kommen sollte, soll eine Straßenumbenennung nur dann durchgeführt werden, wenn bei einer Abstimmung unter allen Anwohnern 2/3 die Umbenennung befürworten und mindestens 50% der Abstimmungsberechtigten daran teilnehmen.

 

Von der CDU-Fraktion wird angeführt, dass der Wunsch der dort wohnhaften Bürger*innen unbedingt berücksichtigt werden müsse – sie tragen die Kosten für Änderungen des Ausweises und haben den Aufwand die Anschriftsänderung unzähligen Stellen mitzuteilen. Frau Gloeden greift auf Erfahrungen aus der Umbenennung einer Nummernstraße zurück; hier wollten die Anwohner*innen dies auch nicht. Sie bezweifelt ebenfalls, dass die Anwohner*innen überhaupt wüssten, wer Wissmann ist.

Herr Ebert und Herr Szczepanski führen in ihren Redebeiträgen aus, dass es um eine Beteiligung der Anwohner*innen geht, aber das Interesse der Aufarbeitung ein übergeordnetes Interesse ist. Die angesprochenen Initiativen können heute noch nicht abschließend aufgezählt werden. Hierzu zählen sicherlich antikolonialistische Initiativen, aber in der Vergangenheit auch die Clay-Schule - es sollen auch kritische Stimmen einbezogen werden. Zudem wäre ja auch trotz der Haltung der Anwohner*innen die Nummernstraße umbenannt.

Frau Zielisch hatte zuvor nachgefragt, welche Initiativen hier gemeint seien und ob dies auch die Nation of Muslim sei. Im Verlauf stellt sie auf eine kleine Befragung der AfD im April unter den Bewohner*innen in der Straße ab, die die Umbenennung nicht wollen.

 

Herr Rämer knüpft an den Ausführungen an und betont, dass aus den Prozessfehlern in anderen Bezirken gelernt werden müsse und die Diskussion sensibel geführt werden sollte. Dokumentiert ist der politische Wunsch, der auch mit dem Gutachten zu Wissmann aus dem Jahr 2005 begründet werden könne. Er sollte jedoch ergebnisoffen geführt werden. Er sieht dies als Aufgabe des Museums Neukölln an, sich hier einzubringen. Herr Scharmberg ergänzt, dass auch bereits bei der damaligen Diskussion zur Aufstellung der jetzigen Hinweisschilder debattiert wurde, dass bei einer Umbenennung die alte Namensgebung und Zusammenhänge dargestellt werden sollten.

Frau Gloeden betont nochmals, dass sie dem Antrag nicht ablehnend gegenüber steht – soweit die im Änderungsantrag definierten Quoten einbezogen würden.

Herr Abed sieht die quantitativen Kriterien als so hochgegriffen an, dass der Eindruck entsteht, dies wird inhaltlich nicht wirklich gewollt.

Herr Kapitän findet die Umbenennung eine tolle Idee und wirft in den Raum, dass die Grünen, die SPD und Die Linken alle Straßennamen edel und rein wollen, sie seien die Guten, sie sind die Besten. Die Bürger*innen werden dies zu würdigen wissen.

Frau Kühler von der Seniorenvertreter, unterstützt die Einbeziehung der Anwohner*innen und sieht hier Organisationsfragen im Vordergrund.

 

Die Abstimmung über die zwei Änderungsanträge erfolgt in den Ausschüssen getrennt:

Bildungsausschuss:

Der Änderungsantrag der CDU-Fraktion wird mit den Stimmen der SPD, Grünen und der Linken abgelehnt.

Der Änderungsantrag der Grünen/SPD/Die Linke wird mit den Gegenstimmen der CDU-Fraktion angenommen.

Die AfD-Fraktion war im Bildungsausschuss nicht vertreten.

 

Integrationsausschuss:

Der Änderungsantrag der CDU-Fraktion wird mit den Stimmen der SPD, Grünen und der Linken bei Enthaltung der AfD-Fraktion abgelehnt.

Der Änderungsantrag der Grünen/SPD/Linken wird mit den Gegenstimmen der CDU-Fraktion und der AfD-Fraktion angenommen.

   
    08.11.2017 - Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung
    Ö 9 - vertagt
   

vertagt

   
    06.12.2017 - Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung
    Ö 4 - mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
   

Im Rahmen der Beratung in den Ausschüssen für Integration sowie für Bildung, Schule und Kultur wurde der Ursprungsantrag wie folgt geändert:

 

„Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel soll die Umbenennung der Wissmannstraße sein.

 

Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollen aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu schlagen wir vor, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß.“

 

Der BVV wird mit Ja-Stimmen der SPD, Grünen und Linken und Nein-Stimmen der CDU und AfD die Annahme des Antrages in dieser Fassung empfohlen.

   
    24.01.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 11.2 - vertagt
   

vertagt

   
    28.02.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.5 - vertagt
   

Redebeiträge: Herr BV Babilon, Herr BV Schulze, Herr BV Szczepanski, Herr BV Lüdecke

 

Herr BV Lüdecke bittet darum, Herrn BV Szczepanski für seine Aussage zu rügen.

 

Weitere Redebeiträge: Herr BV Kringel,

 

Herr BV Babilon gibt nach § 41 GO eine persönliche Bemerkung ab.

 

Herr BV Lüdecke stellt einen Antrag auf Sitzungsunterbrechung gemäß § 38 Abs. 6 GO.

 

Herr Vorsteher Oeverdieck unterbricht die Sitzung um 22:30 Uhr bis 22:35 Uhr.

 

Herr Vorsteher Oeverdieck stellt fest, bezüglich der von Herrn BV Lüdecke beantragten Rüge gegen Herrn BV Szczepanski, dass es sich bei der getätigten Äußerung, um eine Meinungsäußerung im Rahmen der Meinungsfreiheit handelt.

 

Herr BV Hikel stellt für die SPD-Fraktion einen Antrag auf sofortige Beendigung der BVV – Sitzung gemäß § 38 Abs. 5 GO.

 

Herr BV Lüdecke beantragt im Namen der AfD-Fraktion gemäß § 3 i.V.m. § 48 GO eine geheime Abstimmung. Dies ist gemäß § 48 Abs. 3 d GO unzulässig.

 

Der Antrag auf sofortige Schließung der Sitzung wird mit 43 Stimmen einstimmig beschlossen.

   
    19.03.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 2.1 - ohne Änderungen in der BVV beschlossen
   

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel soll die Umbenennung der Wissmannstraße sein.

 

Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollen aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu schlagen wir vor, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß.

 

 

Herr BV Lüdecke beantragt im Namen der AfD-Fraktion gemäß § 3 i.V.m. § 48 GO eine geheime Abstimmung.

 

In geheimer Abstimmung wird der Beschlussempfehlung mit 25 Ja-Stimmen gegen 23 Nein-Stimmen bei 48 abgegebenen gültigen Stimmen zugestimmt.

   
    28.08.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 15.1 - vertagt
   

vertagt

   
    11.09.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 7.10 - vertagt
   

vertagt

   
    25.09.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 9.9 - vertagt
   

vertagt

   
    30.10.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 9.1 - mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
   

Als vorbereitende Maßnahme im Rahmen der Information und Aufklärung zur geschichtlichen Aufarbeitung der Wissmannstraße, hat das Museum Neukölln auf Veranlassung der Bezirksstadträtin im Sommer 2018 die Präsentation der Ausstellung „Verdrängte Geschichte - Spuren kolonialer Vergangenheit in Neukölln" des Mobilen Museums in der Helene-Nathan-Bibliothek organisiert. Die Ausstellung lief vom 24.08. bis zum 03.11.2018 und wurde von ca. 1.900 Personen besucht. Ein begleitendes Leporello enthielt sämtliche Ausstellungstexte und konnte kostenlos mitgenommen werden. Um die Anwohnerinnen und Anwohner über eine Führung zu den Stätten des Kolonialismus in der Hasenheide gezielt zu informieren, wurden Flugblätter gedruckt und direkt über die Briefkästen verteilt. An der Führung „Koloniales Neukölln“ am 16.09.2018 nahmen 25 Personen teil. Die Volkshochschule Neukölln plant eine Veranstaltung zum Thema Kolonialismus und koloniales Erbe im Kurt-Löwenstein-Haus im kommenden Semester. Zur weiteren Umsetzung der Drucksache 0089/XX wird im Bezirksamt ein abteilungsübergreifender Beteiligungsprozess erarbeitet, der im Herbst in den entsprechenden Ausschüssen vorgestellt werden soll.

 

Berlin-Neukölln, 20. August 2019

 

 

___________________     _____________________

Hikel        Korte

Bezirksbürgermeister      Bezirksstadträtin

 

Kenntnis genommen

   
    23.06.2021 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 11.1 - mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen
   

Die Bezirksverordnetenversammlung hat das Bezirksamt gebeten, im Rahmen eines Dialogprozesses mit den Anwohner*innen der Wissmannstraße eine geschichtliche Aufarbeitung des Straßennamens zu initiieren. Das Ziel solle die Umbenennung der Wissmannstraße sein. Die Anwohner*innen und die weiteren am Prozess Beteiligten sollten aktiv sowohl in den Findungsprozess eines neuen Straßennamens als auch in die Entscheidung der Umbenennung einbezogen werden. Dazu wurde seitens der BVV vorgeschlagen, die Straße nach einer Frau zu benennen, die in Neukölln gelebt und/oder gewirkt hat oder einen inhaltlichen Bezug zum Thema Antikolonialismus besaß. Das Bezirksamt hat die Wissmannstraße am 23.04.2021 in Lucy-Lameck-Straße umbenannt. Im Vorfeld waren die gesamte Bürgerschaft Neuköllns und insbesondere die Anwohner*innen der Wissmannstraße aufgefordert, Vorschläge zur Namensgebung einzureichen. Diesem Aufruf folgten über 400 Bewohner*innen Neuköllns mit 166 verschiedenen Vorschlägen. Eine Jury aus Bürgervertreter*innen direkt aus der Wissmannstraße, Historiker*innen und Vertreter*innen postkolonialer Initiativen sichtete die Vorschläge und schlug der BVV drei Namen vor: Nduna Mkomanile, Lucy Lameck und Fasia Jansen. Zudem wurde ein wissenschaftliches Gutachten zu den drei Namensvorschlägen eingeholt und dem Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur vorgelegt. Der Ausschuss empfahl am 4. November 2020 schließlich die Annahme des Namens Lucy Lameck mit folgender Begründung: Frau Lucy Lameck (geboren 1934, gestorben am 21.3.1993) war eine der ersten weiblichen Abgeordneten im tansanischen Parlament und die erste Frau des Landes im Regierungskabinett. In ihrer über 20-jährigen Tätigkeit als Parlamentarierin, u.a. als stellvertretende Ministerin für Kommunalentwicklung und Gesundheit, initiierte sie maßgebliche Gesetzesvorlagen zur Verbesserung der Position von Frauen in der tansanischen Gesellschaft. Neben Julius Nyerere war sie eine wichtige Unterstützerin der panafrikanischen Idee; 1965 hielt sie ihre berühmte Rede „Africans Are Not Poor“, in der sie Afrikas Zukunftspotentiale heraushob. Sie wurde 1993 mit einem Staatsbegräbnis geehrt. Durch die Ehrung einer bedeutenden tansanischen Frau wie Lucy Lameck würde sich Neukölln zumindest symbolisch an der Wiedergutmachung der Kolonialverbrechen beteiligen. Die BVV das Bezirksamt am 25.11.2020 gebeten, die Wissmannstraße nach Lucy Lameck zu benennen. Dem ist das Bezirksamt am 23.04.2021 gefolgt. An der Umbenennungszeremonie, die coronabedingt nur in kleinem Rahmen erfolgen konnte, nahmen neben Vertreter*innen des Bezirksamts auch der Botschafter Tansanias teil. Begleitet wurde die Umbenennung durch eine digitale Diskussion „Lucy Lameck und ihre Zeit“, eine Stadtführung von Berlini Postkolonial und eine Online-Konferenz von Berlin Global Village über dekoloniale Erinnerungskultur. Parallel gab es bis zum 7. Mai ein Themenregal in der Helene-Nathan-Bibliothek, bei der subsaharische Literatur ausgeliehen werden konnte. Das Bezirksamt während des Umbenennungsprozesses kontinuierlich über diesen auf einer Webseite (https://www.berlin.de/ba-neukoelln/umbenennung-wissmannstrasse/) informiert. Informationen zur Lucy-Lameck-Straße finden sich ebenfalls auf einer Webseite des Bezirksamts (https://www.berlin.de/ba-neukoelln/aktuelles/veranstaltungen/die-neue-lucy-lameck-strasse-umbenennung-und-rahmenprogramm-1075274.php). Das Bezirksamt sieht die Drucksache damit als erledigt an.

 

Berlin-Neukölln, 15. Juni 2021

 

 

Hikel Korte

Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin

 

Redebeiträge: Herr BV Leppek, Herr BV Lüdecke

 

Kenntnis genommen

Ö 10.6  
Neukölln wird "Kinderfreundliche Kommune"
Enthält Anlagen
0087/XX  
Ö 10.7  
Hauptamtliche Leitung der Seniorenfreizeitstätten  
Enthält Anlagen
0368/XX  
Ö 10.8  
Fachkonferenz Jugendberufsagentur
Enthält Anlagen
0332/XX  
Ö 10.9  
Bezirkliche Seniorenvertretung stärken
Enthält Anlagen
0370/XX  
Ö 10.10  
Gut und sicher ankommen im Estrel
Enthält Anlagen
0390/XX  
Ö 10.11  
Fahrradstraße Neukölln
Enthält Anlagen
0371/XX  
Ö 10.12  
Fairer Bezirk – Faires Outfit  
Enthält Anlagen
0346/XX  
Ö 10.13  
Alle Jahre wieder- Silvesterchaos in Neukölln?  
Enthält Anlagen
0454/XX  
Ö 10.14  
Kann gefährliches Verkehrsverhalten wirksam bekämpft werden?  
Enthält Anlagen
0456/XX  
Ö 10.15  
Bushaltestelle Seeadlerweg  
Enthält Anlagen
0457/XX  
Ö 10.16  
Was hat Neukölln vom Haushaltsüberschuss von 2,16 Mrd. Euro in 2017 im Land Berlin?  
Enthält Anlagen
0458/XX  
Ö 10.17  
Wohnumfeldnahes Grün, Biodiversität und Luftqualität  
Enthält Anlagen
0455/XX  
Ö 10.18  
Wassermenge und Wasserqualität im Rudower Fließ  
Enthält Anlagen
0459/XX  
Ö 10.19  
Schilderloses Gestänge entfernen  
Enthält Anlagen
0461/XX  
Ö 10.20  
Stopp dem Feuerwerkswahnsinn!  
Enthält Anlagen
0467/XX  
Ö 10.21  
Bushaltestelle Seeadlerweg  
Enthält Anlagen
0470/XX  
Ö 10.22  
Glas-Iglus Böhmische Str. 55-56 aufstellen  
Enthält Anlagen
0471/XX  
Ö 10.23  
Barrierefreie Ampeln  
Enthält Anlagen
0460/XX  
Ö 10.24  
Zur Änderung des angeordneten absoluten Halteverbotes vor dem Grundstück Stubenrauchstraße Nr. 100.  
Enthält Anlagen
0462/XX  
Ö 10.25  
Gefährliches Verkehrsverhalten wirksam bekämpfen  
Enthält Anlagen
0468/XX  
Ö 10.26  
Mieterbeiratswahlen demokratisch durchführen  
Enthält Anlagen
0472/XX  
Ö 10.27  
Rückschnitt von Sträuchern und Büschen zur Herstellung des nach dem BerlStrG erforderlichen Regelprofiles  
Enthält Anlagen
0463/XX  
Ö 10.28  
Blühstreifen, Blühflächen und wohnumfeldnahes Grün  
Enthält Anlagen
0469/XX  
Ö 10.29  
Neukölln soll von der positiven Haushaltssituation profitieren  
Enthält Anlagen
0473/XX  
Ö 10.30  
Grünfläche Kielingerstraße  
Enthält Anlagen
0464/XX  
Ö 10.31  
Fußgängerampel Gutschmidtstraße  
Enthält Anlagen
0465/XX  
Ö 10.32  
Geschwindigkeitsüberwachung im Ortolanweg  
Enthält Anlagen
0466/XX  
Ö 10.33  
Verkaufsverbot an Sonn- und Feiertagen aufheben  
Enthält Anlagen
0474/XX  
Ö 10.34  
Maßnahmen gegen „Trinkerszene“ im U-Bahnhof Rathaus Neukölln  
Enthält Anlagen
0475/XX  
Ö 10.35  
Fußgängerüberweg  
Enthält Anlagen
0164/XX  
Ö 10.36  
Integrationspreis  
Enthält Anlagen
0211/XX  
Ö 10.37  
Müllbehälter auf dem Grünzug Britz-Buckow-Rudow  
Enthält Anlagen
0216/XX  
Ö 10.38  
Effektive verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Neckarstraße  
Enthält Anlagen
0222/XX  
Ö 10.39  
Grünanlage aufwerten  
Enthält Anlagen
0335/XX  
Ö 10.40  
Verkehrssicherheit für Schulkinder Am Eichenquast  
Enthält Anlagen
0336/XX  
Ö 10.41  
Fahrradwegführung am Buckower Damm  
Enthält Anlagen
0347/XX  
Ö 10.42  
Bessere Sichtverhältnisse an der Kreuzung Hugo-Heimann-Straße / Kölner Damm  
Enthält Anlagen
0389/XX  
Ö 10.43  
Umsetzung des Toilettenkonzepts des Senats in Neukölln  
Enthält Anlagen
0429/XX  
Ö 10.44  
Neukölln baut einen Bezirksjugendring auf
Enthält Anlagen
1481/XIX  
Ö 10.45  
Defibrillator fürs Rathaus Neukölln  
Enthält Anlagen
1555/XIX  
Ö 10.46  
Gehweg in der Köpenicker Straße ab Eingang Schmiedeteich bis Alt-Rudow  
Enthält Anlagen
0131/XX  
Ö 10.47  
Abgabe von Unterlagen durch Jobcenter Neukölln wieder bestätigen  
Enthält Anlagen
0376/XX  
Ö 11     Beschlussempfehlungen      
Ö 11.1  
Durchführung von Interessenbekundungsverfahren zum Betrieb von Kindertagesstätten in Britz, Buckow und Rudow  
Enthält Anlagen
0410/XX  
Ö 11.2  
Sonnenallee soll Sonnenallee bleiben!  
Enthält Anlagen
0165/XX  
Ö 11.3  
Abwehr von Gefahren für Leib und Leben einer Vielzahl von Bürgern  
Enthält Anlagen
0174/XX  
Ö 12     Große Anfragen      
Ö 12.1  
Flüchtlingsunterkünfte in Buckow  
Enthält Anlagen
0523/XX  
Ö 12.2  
Entwicklung der sogenannten Müll Hot Spots  
Enthält Anlagen
0524/XX  
Ö 12.3  
Klagen wegen fehlenden Kitaplätzen: Bezirk muss jetzt handeln!  
Enthält Anlagen
0525/XX  
Ö 12.4  
Schulplatzwechsel für alle Schülerinnen und Schüler an die Oberschulen in Neukölln sicherstellen!  
Enthält Anlagen
0526/XX  
Ö 12.5  
Ordnungsamt Neukölln  
Enthält Anlagen
0529/XX  
Ö 12.6  
Durch das Jugendamt Neukölln betreute unbegleitete minderjährige Asylbewerber  
Enthält Anlagen
0527/XX  
Ö 13     Große Anfragen - schriftlich      
Ö 13.1  
Unterstützung für Obdachlose  
Enthält Anlagen
0425/XX  
Ö 13.2  
Zu lange Bearbeitungszeiten bei Wohnberechtigungsschein-Anträgen  
Enthält Anlagen
0424/XX  
Ö 14     Anträge      
Ö 14.1  
Fahrradstellplätze Marktplatz Britz-Süd  
Enthält Anlagen
0504/XX  
Ö 14.2  
Grüne Welle Sonnenallee  
Enthält Anlagen
0509/XX  
Ö 14.3  
Zeitrahmen für Stadtteildialoge erstellen  
Enthält Anlagen
0519/XX  
Ö 14.4  
Anliegerstraße Ascherslebener Weg  
Enthält Anlagen
0505/XX  
Ö 14.5  
Fond für die Kosten der Verlegung von Stolpersteinen für Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus  
Enthält Anlagen
0510/XX  
Ö 14.6  
Bebauungsplan zur Vorhaltung von Produktionsflächen erstellen  
Enthält Anlagen
0520/XX  
Ö 14.7  
Keine Mehrbelastung durch Erschließungsbeiträge  
Enthält Anlagen
0506/XX  
Ö 14.8  
Shisha-Bars als genehmigungspflichtige Gaststättenbetriebe ausweisen  
Enthält Anlagen
0511/XX  
Ö 14.9  
Recht auf Beistand auch im Jobcenter Neukölln  
Enthält Anlagen
0521/XX  
Ö 14.10  
Überbelastung von Buckow durch Flüchtlingsstandorte verhindern!  
Enthält Anlagen
0507/XX  
Ö 14.11  
Bezirkliche Grundstücke für soziale Nutzung erhalten  
Enthält Anlagen
0508/XX  
Ö 14.12  
Murat spielt Prinzessin  
Enthält Anlagen
0512/XX  
Ö 14.13  
Kita-Träger bei der Ausweitung ihrer Angebotsplätze unterstützen  
Enthält Anlagen
0522/XX  
Ö 14.14  
Wahrheit über die 13. Sitzung der BVV bekanntgeben  
Enthält Anlagen
0514/XX  
Ö 14.15  
Bezirksverordneten Vorsteher      
Ö 14.16  
Altersfeststellung von Amts wegen bei zweifelhaftem Alter von unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern  
Enthält Anlagen
0516/XX  
Ö 14.17  
Gefährliches Verkehrsverhalten von Radfahrern wirksam bekämpfen  
Enthält Anlagen
0517/XX  
Ö 14.18  
Sicherheit im Tierpark Neukölln  
Enthält Anlagen
0528/XX  
Ö 15     Mitteilungen      
Ö 15.1  
Mieterschutz in Milieuschutzgebieten verbessern  
Enthält Anlagen
0378/XX  
Ö 16     Vorlagen zur Kenntnisnahme      
Ö 16.1  
Schulstandort auf dem Tempelhofer Feld
Enthält Anlagen
0632/XIX  
Ö 16.2  
Bebauungsplan XIV-245ba-1 („Sonnenallee 228“)  
Enthält Anlagen
0431/XX  
               
 
 

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