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Drucksache - DS/0348/VI
Ich frage das Bezirksamt:
Nachfragen:
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Abt. Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
Das Bezirksamt geht davon aus, dass die geplante Verkehrsberuhigung der Oranienstraße grundsätzlich eine positive Auswirkung auf lokales Gewerbe, insbesondere für Ladenlokale, hat. Mehr Fuß- und Radverkehr sowie eine erhöhte Aufenthaltsqualität können zu einer Steigerung des Umsatzes führen. Weiterhin werden legale Möglichkeiten für die Gewerbeanlieferung geschaffen und somit die Situation für die Gewerbebetriebe deutlich verbessert, denn derzeit findet die Anlieferung oft – teilweise ordnungswidrig - in zweiter Reihe statt.
Im Rahmen der Genehmigung von Sondernutzungen im öffentlichen Straßenland hat das Straßen- und Grünflächenamt Steuerungsmöglichkeiten. Direkte Instrumente zur Sicherung des ansässigen Gewerbes stehen aus dem Planungsrecht heraus nicht zur Verfügung. Diese müssten bundesrechtlich geregelt werden. Dazu gibt es durchaus Initiativen, aber es ist noch nichts Konkretes bekannt. Eine Steuerung erfolgt indirekt über Gebietsausweisungen hinsichtlich der Art der Nutzung. So sind die Bereiche um die Oranienstraße überwiegend Mischgebiete und auch Beschränktes Arbeitsgebiet. Hier sind die gewerblichen Betriebe planungsrechtlich zulässig.
Das Straßen- und Grünflächenamtes als Straßenverkehrsbehörde und Straßenbaubehörde führt Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit durch, unter Berücksichtigung und Abwägung der Interessen aller Verkehrsteilnehmer*innen im Bezirk. Eine Zielgröße ist hierbei auch die Verminderung von Verkehrslärm in Wohngebieten. Möglicherweise auftretende Randeffekte, wie die Aufwertung des Wohnumfeldes sind durch miet- und wohnungsbaupolitische Instrumente zu beantworten. Bezahlbarer Wohnraum darf nicht nur mit Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und gefährlichen Straßen einhergehen.
Nachfragen:
Es fanden im Vorfeld verschiedene Beteiligungsformate statt:
Expert*innenengremium (zusammengesetzt aus lokalen und regionalen Interessenvertreter*innen) Mehrere Straßenbefragungen vor Ort Kinder- und Jugendbeteiligung Zwei Planungswerkstätten: eine öffentlich und eine geschlossen mit (repräsentativen) ausgewählten Anwohnenden
In allen Formaten konnten sich Gewerbetreibende einbringen, es wurde jedoch im Februar 2021 noch ein gesonderter Workshop mit den örtlichen Gewerbetreibenden durchgeführt
Es gibt unterschiedliche technische und organisatorische Lösungsmöglichkeiten. Diese werden an unterschiedlichen Orten im Bezirk getestet. Die konkrete Lösung für die Oranienstraße ist noch nicht final planerisch entwickelt.
Mit freundlichen Grüßen
Annika Gerold Bezirksstadträtin
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