Eichenprozessionsspinner 2020

Nest des Eichenprozessionsspinners

Pressemitteilung vom 27.05.2020

Da bereits erste Sichtungen in Berlin gemeldet wurden, möchte das Straßen- und Grünflächenamt gern auf die seitens des Pflanzenschutzamtes Berlin bereitgestellten Informationen zum Eichenprozessionsspinner bezüglich der Verbreitung, der Entwicklung und der gefährlichen Stadien der Raupenentwicklung verweisen.

Wenn die ersten Tagesnester und Prozessionen der Eichenprozessionsspinner sichtbar sind, befinden sich die Raupen je nach Standort am Ende des 3. Larvenstadium bzw. zu Beginn des 4. Larvenstadiums. Mit Beginn des 4. Raupenstadiums werden die ersten Brennhaare gebildet und beim Umgang mit Raupen oder Tagesnestern ist der persönliche Gesundheitsschutz zu beachten. Zudem endet der Zeitraum für Behandlungen (Einsatz von Bioziden) gegen die Raupen im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes.

Eine vorsorgliche weitflächige Bekämpfung vor dem Sichtbarwerden eines Befalls war als unzweckmäßig eingestuft worden. Jedoch jetzt, da die Raupen eine entsprechende Größe erreicht haben, können sie nun bei Kontrollen entdeckt und beseitigt werden, was einerseits erst dann sinnvoll ist, wenn sie nicht mehr ständig den Standort ihrer Tagesnester wechseln und sich andererseits an besonders exponierten Standorten befinden.

Sollte bei starker Population die Beseitigung angezeigt sein, so ist der jeweilige Grundstückseigentümer für die Beseitigung selbst verantwortlich. – Für den städtischen Raum ist das Land Berlin verantwortlich für die Kontrolle, die Standortmeldung an das Pflanzenschutzamt und, sofern an diesem Standort notwendig, auch für die Beseitigung.

Die Beseitigung erfolgt regelmäßig an besonders exponierten Standorten, wie Kinderspielplätzen, Kita- und Schulhöfen sowie auf Sportflächen. – An nachrangigen Standorten, an denen durch weniger oder weniger kritischen Belauf kein so hohes Risiko besteht, wird nur bei übrigen Mitteln und Kapazitäten bekämpft.

Wichtig ist in jedem Falle, dass Sie sich bei Annäherung an einen befallenen Baum selbst bestmöglich schützen und dies kann sehr einfach bewerkstelligt werden. Gehen Sie mit dem Wind an einen solchen Baum heran –Hautpartien sollten unbedingt bedeckt sein-, halten Sie Abstand von den Nestern und Gespinsten und berühren Sie diese keinesfalls. Und ganz besonders wichtig – achten Sie auch auf Kinder und Hunde und halten Sie diese zurück. Sollten Sie mit Brennhaaren in Kontakt gekommen sein, so wechseln Sie umgehend die Kleidung und stellen Sie die betroffenen Hautpartien einem Arzt vor.

Aufgrund des im Vorjahr wiederholten Befalls der Plansche im Plänterwald erfolgte bereits die Bekämpfung an diesem Standort mit einem zugelassenen Bekämpfungsmittel (Biozid). Damit sollte es nicht wieder zu einem so starken Auftreten des Eichenprozessionsspinners kommen. Die Vorbereitungen auf die Sommersaison Plansche laufen bereits – die Wiedereröffnung soll etwa Mitte Juni erfolgen. Sollte es dennoch zu einem wiederholt starken Befall mit dem Eichenprozessionsspinner kommen, wird auch in diesem Jahr die Plansche zeitweilig gesperrt werden müssen. Bitte beachten Sie auch, dass es im gesamten Plänterwald schon auf Zu- bzw. Abwegen durch Windverbreitung zu Berührungen mit den Brennhärchen des Eichenprozessionsspinners kommen kann, da eine flächendeckende Bekämpfung im Wald nicht durchgeführt wird.