Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales fördert mit dem Programm „Qualifizierung vor Beschäftigung (QvB)“ Maßnahmen zur beruflichen Orientierung und Weiterbildung. Diese Maßnahmen ermöglichen den Erwerb von Teilqualifikationen aus anerkannten Ausbildungsberufen und werden vorwiegend im Bereich Handel, im kaufmännischen Bereich, im sozialen Bereich (Pflege, Erziehung, Gesundheitswesen) oder im Sicherheitsgewerbe genutzt. Eine berufsbezogene Sprachförderung ist ebenfalls Bestandteil der „Qualifizierung vor Beschäftigung“.
Weiterhin haben Jugendliche die Möglichkeit, den Mittleren Schulabschluss nachzuholen. Die QvB-Maßnahmen schließen zu mehr als zwei Dritteln mit einem lizenzierten oder einem externen Zertifikat ab, das die Vermittlungschancen der Teilnehmenden in ein ungefördertes Arbeitsverhältnis oder in eine Anschlussqualifizierung verbessert.
Zur Zielgruppe der Maßnahmen gehören arbeitslos gemeldete Berlinerinnen und Berliner, insbesondere am Arbeitsmarkt Benachteiligte wie
- Arbeitslose mit Migrationshintergrund,
- Menschen mit besonderem Bedarf an Grundbildungskompetenzen,
- Jugendliche,
- Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer,
- Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher und
- Alleinerziehende.
Zur Zielgruppe zählen auch geflüchtete Menschen, soweit diese arbeitslos gemeldet sind.
In den vergangenen Jahren ist es gelungen, einen großen Teil der Teilnehmenden in den ersten Arbeitsmarkt oder in eine Ausbildung zu integrieren oder an eine weiterführende Fach- bzw. Hochschule zu vermitteln. Zusätzlich werden viele Absolventinnen und Absolventen der Maßnahmen in weiterführende Qualifizierungen vermittelt und damit Integrationsketten installiert, weil besonders für langzeitarbeitslose Teilnehmende eine sechs- bis achtmonatige QvB-Maßnahme nicht immer ausreicht, um die Integration in den Arbeitsmarkt erfolgreich abzuschließen.
In einigen QvB-Projekten werden jährlich Beratungsveranstaltungen zur Nachqualifizierung durchgeführt, die den Teilnehmenden aufzeigen, dass die Praxiszeiten der QvB als anrechenbare Handlungskompetenzen für die berufliche Nachqualifizierung genutzt werden können. Damit wird die Anschlussfähigkeit für eine Qualifizierung in Bausteinen bis zum Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung ermöglicht.
Auch bei den QvB-Maßnahmen zur Erreichung des Mittleren Schulabschlusses (MSA) ist die Vorbereitung auf eine berufliche Vollausbildung vorrangiges Ziel. Die monatsdurchschnittlich über 100 Bildungsmaßnahmen des Programms „Qualifizierung vor Beschäftigung“ erreichen mehrere Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Davon sind etwa die Hälfte Langzeitarbeitslose, etwa drei Viertel haben einen Migrationshintergrund.
„Qualifizierung vor Beschäftigung“ wird aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds) und des Landes Berlin finanziert.