Joboption Berlin ist ein von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördertes Modellprojekt. In dem Projekt werden Strukturen, die Gute Arbeit fördern, analysiert, und beteiligungsorientiert Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung prekärer Beschäftigung erarbeitet.
Schwerpunktbranchen sind das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Einzelhandel, die Gebäudereinigung sowie die Zweirad-Lieferdienste. Diese Branchen zeichnen sich durch einen hohen Anteil atypischer Beschäftigung wie Teilzeitstellen, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse und geringe Entlohnung aus. Hieraus resultiert erhöhter Handlungsbedarf zur Förderung Guter Arbeit. In den jeweiligen Netzwerken werden branchenspezifische Handlungsfelder gemeinsam mit den Sozialpartnern identifiziert und anhand von Praxishilfen, Expertisen und verschiedenen Veranstaltungsformaten werden Good-Practice-Beispiele und wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt. Zudem wird der Austausch untereinander gefördert, um Handlungskompetenzen zu stärken. Betriebsräte, Beschäftigte, Gewerkschaften und die Beauftragten für Gute Arbeit sind genauso Teil des Netzwerks wie Arbeitgeberverbände, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die Wirtschaftsförderungen der Bezirke sowie weitere branchenspezifische Akteurinnen und Akteure.
Ein branchenübergreifendes Querschnittsthema bildet die geringfügige Beschäftigung, die auch den Ursprung des Modellprojekts darstellt: Während zunächst der Fokus auf der Umwandlung von geringfügiger in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag, hat sich das Aufgabenspektrum von Joboption Berlin seit 2017 auf die umfassende Förderung Guter Arbeit ausgedehnt. Die besondere Relevanz geringfügiger Beschäftigung ist jedoch geblieben und stellt gerade in den Schwerpunktbranchen eine große Herausforderung dar.