Digitalisierung und Arbeit 4.0

Digitalisierung-intro

Digitalisierung der Arbeitswelt

Die digitale Transformation der Arbeitswelt führt zu vielfältigen Herausforderungen in den Bereichen Fachkräfte- und Beschäftigungssicherung, Arbeitsorganisation und Arbeitsschutz sowie Qualifizierung und Mitbestimmung. Ziel ist es, Arbeit im digitalen Wandel als gute und faire Beschäftigung zu gestalten.

Schwerpunkt: Gute Arbeit 4.0

Plattformarbeit

Als europäische Hauptstadt ist Berlin Reallabor für die Chancen und Risiken einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt. Neben einer lebendigen Start-up-Szene, der Entwicklung technischer und sozialer Innovationen und der Erprobung neuer Arbeitsformen und Geschäftsmodelle zeichnen sich dabei auch Tendenzen zu prekärer Beschäftigung ab.

Mit Expertisen zu den Themen Gig- und Crowdwork, die im Rahmen des von SenASGIVA finanzierten Projekts „Joboption“ entstanden sind, wurden Qualitätskriterien und Gestaltungsansätze für diese Bereiche digitaler Arbeit entwickelt.

Im Rahmen einer 2020 von der Senatsverwaltung für Arbeit veranstalteten europäischen Konferenz wurde ein Strategiepapier für faire Plattformarbeit entwickelt, das auch in die europäische Diskussion um die Erarbeitung der EU-Plattformrichtlinie eingeflossen ist. Berlin hat sich dabei für effektive europäische Regelungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Sozialschutzes von Plattformarbeitenden eingesetzt.

Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierungunterstützt zudem den Ansatz des Projekts Fairwork. Das Fairwork-Projekt bewertet die Arbeitsbedingungen auf digitalen Plattformen an Hand von fünf Prinzipien fairer Arbeit: faire Bezahlung, faire Arbeitsbedingungen, faire Verträge, faire Management-Prozesse und faire Mitbestimmung.

Die Senatsverwaltung für Arbeit unterstützt diese Prinzipien und regt dazu an, die Fairwork-Bewertungen als Auswahlkriterium bei der Nutzung von digitalen Arbeitsplattformen heranzuziehen. Mit diesem Engagement sollen auch andere Organisationen dazu ermutigt werden, sich gemeinsam mit Fairwork für eine fairere Zukunft der Arbeit in der digitalen Plattformökonomie einzusetzen

Schwerpunkt: Digitale Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung

Qualifizierung 4.0: Modellprojekt „Zusatzqualifikationen für digitale Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung“

Im Projekt „Zusatzqualifikationen für digitale Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung“ wurde die Entwicklung berufsübergreifender und berufsspezifischer Zusatzqualifikationen realisiert, die „digitale Kompetenzlücken“ schließen sollen. Weiterführende Informationen sind auf der Website des Projektes abrufbar.

Regionales Zukunftszentrum Berlin – digitale Arbeitswelten gestalten

Das „Zukunftszentrum Berlin – digitale Arbeitswelten gestalten“ (Zukunftszentrum Berlin) hat 2021 seine Arbeit aufgenommen und dient als Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstelle für Berliner Kleinst- und kleine sowie mittlere Unternehmen (KKMU) zur Unterstützung bei der Digitalisierung der Arbeitswelt. Dabei geht es darum, die daraus resultierenden Potenziale und Lösungswege zur Überwindung möglicher Hemmnisse aufzuzeigen. Die Angebote (Beratung, Vermittlung sowie betriebliche Lehr-Lern-Konzepte) richten sich in ihren unterschiedlichen Formen an drei Hauptzielgruppen in den Betrieben: Führungskräfte/Personalverantwortliche, Beschäftigte und Betriebsrät*innen/Interessensvertretungen in kleinen mittleren Unternehmen (KMU)

Good E-Guidance Stories (GEGS)

Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung war von 2021 bis 2024 Teil eines europäischen Projektteams, das zum Ziel hatte, die Praxis der Berufs- und Bildungsberatung weiterzuentwickeln und zu modernisieren mit besonderem Blick auf digitale und KI-gestützte Technik.

Für die Bereiche Berufsbildung (Vocational Education Training – VET) und Beratung (Information, Advice and Guidance – IAG) wurde in ganz Europa ein erhöhter Modernisierungsbedarf festgestellt. Als eine Reaktion darauf wurde das Projekt „Good E-Guidance Stories (GEGS)“ konzipiert. Es war als ganzheitliche Maßnahme angelegt, die auf EU-, nationaler, regionaler und lokaler Ebene umgesetzt und evaluiert wurde. Es untersuchte und entwickelte den Digitalisierungsprozess im Bereich der Bildungs- und Berufsberatung, die Einführung von neuen Technologien, Schulungsmöglichkeiten zum Ausbau von Beratungs- sowie digitalen Kompetenzen. Außerdem wird auch eine KI-basierte, digitale Beratungsplattform weiterentwickelt, angepasst und eingeführt sowie im Rahmen eines Feldversuchs evaluiert. Hierbei nahmen sogenannte IAG-Practitioner (Berater*innen der Bildungs- und Berufsberatung) aus dem Berliner Netzwerk teil. Durchgeführt wurde dies von der gsub mbH in enger Zusammenarbeit mit der SenASGIVA sowie den europäischen Partner*innen.

Ziel war es, die Relevanz der Bildungs- und Berufsberatung für junge Menschen weiter zu erhöhen, Reaktionen an die Anforderungen sich stetig verändernder Arbeitsmärkte zu verbessern und die Digitalisierung des Bereichs der Bildungs- und Berufsberatung voranzubringen.

Arbeit und Berufliche Bildung

Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung,
Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung