Weltkriegsgedenken in Treptow-Köpenick mit europäischen Partnern
Pressemitteilung vom 29.04.2025
Die Befreiung Köpenicks durch die Rote Armee war am 23. April 1945 erfolgt. Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges gedachte das Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin gemeinsam mit Gästen aus seinen Partnerstädten Albinea (Italien), Olomouc (Tschechien) und Warschau-Mokotów (Polen) am 24. April 2025 der Opfer und feierte den europäischen Versöhnungs- und Einigungsprozesses. Das Projekt war Teil der stadtweiten Themenwoche 80 Jahre Kriegsende – Befreiung Europas vom Nationalsozialismus auf Initiative und gefördert vom Land Berlin, realisiert von Kulturprojekte Berlin mit zahlreichen Partnern.
www.80jahrekriegsende.berlin
Zunächst nahmen die Gäste an einem Gottesdienst in der Köpenicker St. Josef-Kirche teil. In der Andacht betonten die Vertreter/-innen der katholischen Gemeinde, der evangelischen Stadtmission, der Adventisten und der evangelisch-lutherischen Kirche, dass zum Prozess der Versöhnung Entschuldigung, Vergebung, Wiedergutmachung und Wiederherstellung von Respekt und Akzeptanz gehören.
Anschließend wurden am Platz des 23. April durch Bezirksbürgermeister Oliver Igel und seine europäischen Gäste, durch Angehörige der Botschaften der Republiken Polen, Tschechien und Italien sowie durch weitere Anwesende Kränze für die Opfer des Zweiten Weltkrieges niedergelegt.
Um 11:30 Uhr begann in der Mittelpunktbibliothek Köpenick eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Erinnern und Versöhnen – europäische Städtepartnerschaften und die Verantwortung für den Frieden heute“, bei der neben Bezirksbürgermeister Oliver Igel die Bürgermeisterin von Albinea, Roberta Ibattici, die stellvertretende Bürgermeisterin von Warschau-Mokotów, Katarzyna Potapowicz, und der stellvertretende Bürgermeister von Olomouc, Viktor Tichak, sprachen.
In der öffentlichen Diskussion wurde deutlich, dass die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in der Regionalgeschichte aller beteiligter Kommunen eine große Rolle spielt und zahlreiche Facetten aufweist: Zerstörung, Verfolgung, Unterdrückung, aber auch Widerstand sind die großen gemeinsamen Linien, die durch individuelle Schicksale und deren Erzählungen nahbar werden. Alle eint das Interesse, die Ereignisgeschichte den jüngeren Generationen auf moderne Weise nahezubringen und Menschen dafür zu gewinnen, die Regionalgeschichte auf diese Weise für die Zukunft zu bewahren.
Der Tag endete mit einem „Friedenspicknick“, zu dem verschiedene Akteure wie der KIEZKLUB „Vital“, das Stadtteilzentrum „Rabenhaus“ und zahlreiche einzelne Bürger/-innen dieses Bezirkes Kulinarisches beitrugen. In entspannter Atmosphäre sprachen die Anwesenden über Aspekte aus der Andacht und der Podiumsdiskussion und tauschten sich über die Bedeutung von Frieden, Demokratie und Freiheit aus.
Bezirksbürgermeister Igel über die Veranstaltung: „Auch 80 Jahre nach Kriegsende ist es alles andere als selbstverständlich, dass wir in einem vereinten Europa mit unseren Partnerstädten, die von Deutschland überfallen wurden, kriegerisch besetzt wurden und in denen Menschen unendlich leiden mussten, heute wieder Hand in Hand gehen, der Vergangenheit gedenken und gleichzeitig insbesondere durch Jugendaustausche eine Brücke in die Zukunft schlagen.“
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Politische Bildungsarbeit
Christine Herm