Familienfreundliche Unternehmen 2014

Familienfreundliche Unternehmen 2014

Preisträger des Wettbewerbes „Familienfreundliche Unternehmen 2014 im Bezirk Treptow-Köpenick“

Familienfreundliche Arbeitsstrukturen in Treptow-Köpenick stärken Unternehmen und Beschäftigte

Auch in diesem Jahr hat der Bezirksbürgermeister Oliver Igel zur Beteiligung am bezirklichen Wettbewerb „Familienfreundliche Unternehmen 2014 in Treptow-Köpenick“ aufgerufen. Der bezirkliche Wettbewerb wurde zum 9. Mal ausgelobt und dies aus gutem Grund. Eine Familienfreundliche Arbeitsstruktur ist eine gewinnbringende Ressource, welche an Bedeutung zunehmen wird. Deshalb sollen familienfreundlich geführte Unternehmen in Treptow-Köpenick die Möglichkeit erhalten, ihre erfolgreichen Unternehmensstrukturen und Instrumente zur Familienförderung vorzuzeigen. Seit 2005 haben sich ca. 45 Unternehmen aus dem Bezirk an diesem Wettbewerb beteiligt und die prämierten Unternehmen zeigen beispielhaft, wie familienfreundliche Arbeitsstrukturen gestaltet werden können. Dazu gehören Familienbewusste Arbeitszeiten, finanzielle und organisatorische Unterstützung des Betriebes bei der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, Gestaltung des beruflichen Wiedereinstieges nach familienbedingter Auszeit, ein gedeihliches Arbeitsklima, die Unterstützung von Alleinerziehenden oder auch ein Konzept zur Familienförderung.
Das Interessenverfahren für den Wettbewerb läuft inzwischen ganzjährig.
Um den unterschiedlichen Möglichkeiten von größeren und kleineren Betrieben gerecht zu werden, wurden 2 Preise ausgelobt. Ein Preis für Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten und der andere für Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Die Wettbewerbssieger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Zudem erhalten die Gewinner eine wertvolle Wanderskulptur der Liechtensteiner Künstlerin Evelyne Bermann. Unternehmen, welche 3-mal in Folge Wettbewerbssieger sind, können die Skulptur behalten.
Eine Jury hat mit sorgfältigem Blick erneut die diesjährigen Gewinner ausgewählt.

MOBImed gewinnt in der Kategorie "bis zu 20 Beschäftigte"

In der Kategorie Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten hat das ambulante Pflegeserviceunternehmen MOBImed gewonnen. Die ambulante Pflegeeinrichtung befindet sich in der Köpenzeile 109-113. Das Unternehmen bietet seinen inzwischen 19 Beschäftigten, davon 18 Frauen, eine Vielzahl von Angeboten, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
  • MOBImed versteht sich als attraktiver Arbeitgeber durch eine besondere Beachtung der körperlichen und psychischen Belastung in der ambulanten Pflege. Gerade deswegen ist es besonders wichtig, den Beschäftigten die Vereinbarkeit von Privatem und Beruf so gut es geht zu erleichtern. Unterstützung und Förderung der Beschäftigten wird nicht als Belastung, sondern als Investition in die Unternehmens-Zukunft betrachtet, um dem Firmenmotto: „Ihre Pflege beginnt mit einem Lächeln!“ gerecht zu werden.
  • Bei MOBImed gibt es ein Konzept zur Familienförderung, damit den unterschiedlichen Familienmodellen und den daraus resultierenden individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rechnung getragen werden kann. Das Familien-Förderungs-Konzept ist die Grundlage für die Arbeitsvertrags- und Arbeitsplatzgestaltung. Es wird regelmäßig auf seine Aktualität überprüft und im Bedarfsfall angepasst.
  • Entsprechend der Familiensituation wird die Arbeitszeit gestaltet. Der Frühdienst kann
  • nach Bedarf angetreten werden und es gibt die Möglichkeit nur Spätdienste zu absolvieren. Des Weiteren gibt es ein „Wunschbuch“ zur Dienstplangestaltung. Dort haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit besondere Wünsche für freie Tage/Wochenenden anzugeben.
  • Rücksichtnahme erfahren schwangere Mitarbeiterinnen, indem diese vorzugsweise im administrativen Bereich eingesetzt werden und damit weiterhin arbeitsfähig bleiben können.
  • Elternzeit und Pflegezeit können in individuell passend beansprucht werden. Für die Inanspruchnahme der Elternzeit können die Beschäftigten komplett den Dienst unterbrechen oder stundenweise arbeiten. Nach der Rückkehr aus der Elternzeit haben die Beschäftigten die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten den familiären Bedürfnissen anzupassen, zum Beispiel ihre Arbeitszeit reduzieren, mit der Möglichkeit jederzeit zur Vollbeschäftigung zurückkehren zu können.
  • Hervorzuheben ist ebenfalls das Netz der Kinderbetreuung. So strebt die Unternehmensführung eine Kooperation mit einer Kita, einem Schülerclub und Jugendclub an, damit eine durchgängige Kinderbetreuung gewährleistet ist und die Eltern ohne Druck arbeiten können. Eine Notfallbetreuung im Unternehmen selbst ist ebenfalls möglich und dafür ist sogar eine Sozialarbeiterin und staatlich anerkannte Erzieherin vorhanden. In den Sommerferien bietet MOBImed den Beschäftigten mit Kindern bis zu 12 Jahren eine Ferienfahrt an, um die Eltern zu entlasten.
  • Auch damit ist es noch nicht getan. MOBImed unterstützt Beschäftigte mit Kindern im Kindergartenalter mit Zuschüssen und plant die Einführung eines Familientages für Beschäftigte mit Kindern unter 12 Jahren.
  • An Unternehmensveranstaltungen, wie der Weihnachtsfeier, dem 2 x stattfindenden Grillfest und dem Osterfest können die Beschäftigten mit ihren Familien teilnehmen.
  • Anlässlich von Einschulungen, der Jugendweihe oder Konfirmation gibt es Präsente und Aufmerksamkeiten von der Unternehmensleitung.

MOBImed will für seine Beschäftigten nicht nur der Arbeitgeber sein, der ihnen das Erwerbseinkommen sichert, sondern die Zeit der Erwerbstätigkeit mit allen Facetten attraktiv gestalten und dabei die privaten und familiären Belange zu berücksichtigen.

Polyprint erhält den Preis in der Kategorie "mehr als 20 Beschäftigte"

n der Kategorie Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten hat die Polyprint GmbH , ein Unternehmen für digitale Druck- und Mediendienstleistungen gewonnen. Die Polyprint GmbH befindet sich in der Newtonstraße 18 in Adlershof. Die Polyprint GmbH beschäftigt insgesamt 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon 10 Frauen und 17 Männer.
Polyprint positioniert sich mit einem Unternehmensleitbild, in dem es heißt: „Wir übernehmen auf Basis unserer wirtschaftlichen Stärke bewusst Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt, Markt und das Gemeinwohl, Partnerschaften mit sozialen Einrichtungen, der sorgsame Umgang mit Ressourcen sowie eine ausgeprägte Mitarbeiterorientierung und die langfristige Zusammenarbeit mit Dienstleistern und Lieferanten zeichnen uns aus“
Die Wettbewerbsjury konnte von folgenden beispielgebenden Strukturen überzeugt werden:

  • Teilzeit, Gleitzeit, Arbeitskonten, individuell abgestimmte Arbeitszeitmodelle, spezielle Notfalllösungen sind eine Selbstverständlichkeit. Besprechungen werden auf den Vormittag verlagert, damit Teilzeitbeschäftigte teilnehmen können. Die Beschäftigten können ihre Arbeitszeiten auf Kita-/ Schul-/ und erforderliche Betreuungszeiten abstimmen. Individuelle Absprachen sind immer möglich, auch tagesaktuell bei akutem Bedarf. Kinder der Beschäftigten können bei Betreuungsengpässen in das Unternehmen mitgenommen werden. Mit fortschreitendem Alter der Kinder kann die Wochenarbeitszeit angepasst oder aufgestockt werden. Ein Wechsel in Vollzeittätigkeit ist problemlos möglich.
  • Während der Elternzeit bleibt das Unternehmen in engen Kontakt mit seinen Beschäftigten. Zu den Geburtstagen wird persönlich mit Überreichung eines Blumenstraußes gratuliert. Zur Geburt eines Kindes wird ein Begrüßungsgeschenk von der Geschäftsführung überbracht. Beschäftigte in Elternzeit werden an Weiterbildungen, Seminaren, Workshops und Betriebsfeiern beteiligt. Bereits vor Ende der Elternzeit werden Gespräche über mögliche Wiedereinstiegsmodelle geführt und die Lösungen sehr individuell und auf den Bedarf des jeweiligen Beschäftigten zugeschnitten. Durch den steten Kontakt während der Elternzeit entstehen kaum Informationslücken. Die Beschäftigten fühlen sich sofort wieder eingebunden und wertgeschätzt.
  • Jeden Monat dürfen die Beschäftigten der Poyprint GmbH einen halben Tag frei nehmen- der sogenannte Haushaltstag.
  • Vorübergehende Heimarbeit, rechtliche Beratung bei beispielsweise Trennungen, zusätzliche betriebliche Altersvorsorge, Kurse zur Gesundheitsvorsorge während der Arbeitszeit gehören mit zum „Beschäftigtenservice“. Ein offenes Ohr bei der Geschäftsführung in Krisensituationen ist selbstverständlich.
  • Für Polyprint gehört die Gleichstellung der Geschlechter zur Firmenkultur, denn auch Familienväter haben gleiche Möglichkeiten für flexible Arbeitszeitgestaltungen und Elternzeiten länger als zwei Monate. Drei der vier Geschäftsführer sind selber Familienväter und sich der Familiensituationen sehr bewusst. Elternzeit für Väter oder auch die Inanspruchnahme von Pflegetagen bei Krankheit des Kindes wird in aller Konsequenz gefördert und ohne „Augenrollen“ unterstützt. Frauen und Männer haben bei Polyprint gleich Aufstiegs- und Entwicklungschancen.
  • Die Geschäftsführung bildet sich im Bereich Diversity- und Personalmanagement weiter.
  • Das Unternehmen verfügt über ein Zertifikat für das Projekt „Qualität mit Frauen“. Polyprint bietet mehr als einen Arbeitsplatz, Polyprint übernimmt Verantwortung. Das Unternehmen hat den Preis verdient, weil es um das Bewusstsein für die Familie, um menschliches Miteinander und um Verantwortung für die Beschäftigten geht.

Die Wettbewerb Siegerinnen und Sieger zeigen, dass es gut ist auf den Erfolgsfaktor „Familie“ zu setzen und wie Verantwortung für mehr Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt übernommen werden kann.