Verleihung der Bürgermedaille des Bezirkes Treptow-Köpenick von Berlin 2014

Rathaus Treptow

Am 11. April 2014 luden der Bezirksverordnetenvorsteher Herr Siegfried Stock und der Bezirksbürgermeister Herr Oliver Igel zur Verleihung der Bürgermedaille in das Rathaus Treptow ein.

Die Jury:
  • BA Treptow-Köpenick Bezirksbürgermeister Herr Oliver Igel
  • BA Treptow-Köpenick Stellv. Bezirksbürgermeisterin Frau Ines Feierabend
  • BVV Treptow-Köpenick Bezirksverordnetenvorsteher Herr Siegfried Stock
  • AOK Nordost, Niederlassung Neukölln, Niederlassungsleiterin AOK Frau Astrid Tschirch
  • GrenzKultur gGmbH, Geschäftsführer Herr Karl Köckenberger
  • ehem. Leiterin der Seniorenvertretung Frau Prof. Dr. Herta Kuhrig
  • Köpenicker Sportclub e.V., Vorsitzender Herr Dieter Pachäl
  • Stadttheater Cöpenick, Leiter Herr André Nicke

Die Bürgermedaille des Bezirkes Treptow-Köpenick wurde verliehen an:

Rolf Appenfelder

Seit zehn Jahren leitet er, und zwar ehrenamtlich, bei uns im Bezirk eine Selbsthilfegruppe. Das heißt, wegen des enormen Zuspruchs sind es inzwischen sogar schon zwei. Und die befassen sich mit der chronischen Krankheit Morbus Parkinson. Und die ist nicht heilbar.
So erkrankte Menschen führt Herr Appenfelder zusammen. Dabei geht es ihm weniger um geselliges Beisammensein Betroffener und ihrer Angehöriger. Er bereitet akribisch jedesmal ein auf die Krankheit bezogenes Thema vor, das er aufbereitet und vorträgt. Und zwar nicht auf Fachchinesisch, sondern in allgemein verständlichem Hochdeutsch. Das muss unter alltäglichen Umständen erst einmal einer können. Herr Appenfelder macht das im zarten Alter von 80 Jahren und selbst von dieser Krankheit betroffen.
Er belässt es aber nicht bei seiner Vortragstätigkeit, sondern spricht den Menschen Mut und, wo es sein muss, Trost zu, schreibt ihnen oder für sie Briefe, führt Telefongespräche oder besucht sie auch. Das ist ein gewaltiges Pensum.
Jetzt betreut er also zwei Gruppen. Das heißt, zwei Termine statt einem. Dazu der stellvertretende Vorsitz der Berliner Regionalgruppe der Deutschen Parkinson Vereinigung, zur Zeit sind das zwanzig Gruppen mit je 40 bis 120 Mitgliedern in verschiedenen Bezirken Berlins.
Für diesen unermüdlichen Einsatz Hut ab, und unsere herzlichen Glückwünsche.

Dr. Ida Beier

Köpenick war sie schon immer verbunden, privat, dienstlich und in weiteren Jahrzehnten auch eben ehrenamtlich. Sie engagierte sich mit vielen Einsätzen für die „Ärzte für die Dritte Welt“, zunächst in Indien und Kenia, danach in Treptow‐Köpenicks peruanischer Partnerstadt Cajamarca. Ihre Beratungen, Behandlungen und Präventionsmaßnahmen bei ihren inzwischen insgesamt sieben ehrenamtlichen Einsätzen in Cajamarca, dem vorigen im April vergangenen Jahres, werden von vielen Menschen dankbar angenommen und oft schon sehnsüchtig erwartet. Denn Berührungsängste mit den Menschen kennt sie nicht. Sie geht dahin, wo die Not am größten ist. Doch nicht nur als Ärztin, sondern auch als Motivatorin, als Netzwerkerin, als Organisatorin, als Öffentlichkeitsarbeiterin und als unermüdliche Werberin für den Gedanken der Völkerverständigung. So half sie zum Beispiel auch den arbeitenden Kindern und Straßenkindern der Gruppe „MiCanto“ engagiert beim Aufbau eines Begegnungszentrums. Frau Dr. Beier ist seit weit über zehn Jahren engagiertes Mitglied der Arbeitsgruppe Städtepartnerschaft Treptow‐Köpenick – Cajamarca und bringt in sie wertvolle Impulse ein. So initiierte sie die Zusammenarbeit von zwei Seniorengruppen, einer in Köpenick und einer in Cajamarca, und organisierte mehrfach Spenden medizinischer Hilfsmittel, darunter eines mobilen Zahnbehandlungsstuhls, sowie von Medikamenten für die Partnerstadt und ihren Transport dorthin. Darüber hinaus ist sie bei bezirklichen Veranstaltungen stets dabei und wirbt für die Städtepartnerschaft. Hier in Treptow-Köpenick ist sie gewähltes Mitglied im Seniorenbeirat des Bezirks und in den Kiezclubs sehr aktiv. Aber auch hier wirkt sie wieder grenzenlos. Nämlich mit dem Anliegen, die Verbindungen zum Nachbarland Polen zu stärken. Weshalb sie kürzlich einen Fachaustausch mit der Seniorenvertretung Zerkow organisierte, um auch von den polnischen Kolleg/innen zu lernen. Immer sich regen, niemals verharren. Über Generationen und Grenzen hinweg wirkt sie. Frau Dr. Ida Beier ist ein Vorbild für viele Menschen und daher eine würdige Preisträgerin der Bürgermedaille Treptow‐Köpenick.

Minka Dott

Für die Bürgermedaille unseres Bezirks Treptow-Köpenick war sie vorgeschlagen worden mit der Betonung auf ihrem lokalen Engagement. Sie ist Grünauerin aus Überzeugung. Mit ihrem Einsatz für die Menschen in diesem Ortsteil hat sie schon in den 60er Jahren angefangen und seitdem nicht mehr damit aufgehört. Seit Herbst 2007 ist sie Vorsitzende des Ortsvereins Grünau. Sie hat, wenn man es leicht untertreiben will, ein gerüttelt Maß dazu beigetragen, dass der seine Arbeit mit dem gewohnten Dach über dem Kopf fortführen kann.
Dazu ist Durchsetzungsstärke sehr wichtig. Aber auch die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und mit ihnen zu kommunizieren, so dass man gedeihlich miteinander umgehen kann. Sie hält das für unabdingbar und eine wesentliche Grundlage des Zusammenlebens.
Sie bringt sich ein. Zum Beispiel mit ihrem Engagement in der Grünauer Initiative für Demokratie und Toleranz – und damit auch in unserem ganzen Bezirk – und mit ihrem Einsatz für Menschen, die in ihrer Not bei uns Schutz und Obdach suchen. Das ist, wie wir alle wissen, ja auch in Grünau der Fall.
Als Dank und Anerkennung für ihr fabelhaftes Wirken für unseren Bezirk und insbesondere in seinem Ortsteil Grünau wurde ihr die Bürgermedaille Treptow-Köpenick verliehen.