Aktuelles von den Stadtnatur-Ranger*innen im Bezirk Treptow-Köpenick

Cynthia Leuckhardt und Janet Huber sind als Stadtnatur-Rangerinnen der Stiftung Naturschutz Berlin in Treptow-Köpenick im Einsatz. Sie übernehmen im Bezirk vielfältige Aufgaben, um die Stadtnatur zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Regelmäßig sind die Rangerinnen dafür zum Beispiel in ausgewählten Schutzgebieten unterwegs und erfassen Tier- und Pflanzenarten. Einen Schwerpunkt bilden zudem Umweltbildungsangebote und gerne steht Ihnen das Team vor Ort für Fragen rund um den Natur- und Artenschutz zur Verfügung.

Über Neuigkeiten aus dem Arbeitsalltag der beiden Ranger*innen informieren wir ab sofort regelmäßig auf dieser Seite.

Weitere Informationen zum berlinweiten Rangerprojekt finden Sie außerdem auf der offiziellen Website und auf Facebook. Schauen Sie doch mal vorbei!

*Stiftung Naturschutz Berlin

*Stadtnatur Ranger bei Facebook

Newsletter Dezember 2023

Zurückschneiden des Schilfes

Pflege Königsheideteich

Der Teich in der Königsheide, ein kleines Gewässer mitten im Wald, ist Lebensraum von vier verschiedenen Amphibienarten. Sie nutzen ihn in den warmen Monaten des Jahres als Wasserlebensraum und pflanzen sich dort fort: nach der Eiablage entwickeln sich im Wasser die Larven von Molchen, Fröschen und Kröten.

Um den Teich davor zu bewahren, langfristig zu verlanden und somit als Fortpflanzungsgewässer der Amphibien verloren zu gehen, muss er gepflegt werden. Daher haben wir zusammen mit den Bundesfreiwilligen des bezirklichen Umwelt- und Naturschutzamtes einen Teil seines Röhrichtbestandes zurückgeschnitten.

Auch wurde am Ufer eine Mosaikmahd durchgeführt. Dabei werden alternierend Teilbereiche stehen gelassen und indem nicht alle Pflanzen zurückgeschnitten werden, bleiben Rückzugsorte für Tiere erhalten. So können zum Beispiel Insekten in den Schilfhalmen überwintern. Abgestorbene Pflanzenteile, Laub und heruntergefallene Äste haben wir zudem behutsam aus dem Teich entnommen, um einer Verlandung entgegenzuwirken.

Zackenschötchen Entfernung

Entfernung Orientalisches Zackenschötchen

as Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Die buschig wachsende Staude wird bis zu 1,50 m hoch und blüht bereits im ersten Jahr nach der Keimung. Von Mai bis August zeigt das Orientalische Zackenschötchen seine intensiv gelben Blütenstände, die auf den ersten Blick an Raps erinnern. Aus den Blüten entwickeln sich schließlich ovale Schötchen, die für die Pflanze namensgebend waren. Ursprünglich war das Zackenschötchen in Sibirien bis Ost- und Südosteuropa beheimatet. Inzwischen breitet es sich aber immer großflächiger in Deutschland aus und wird daher als potenziell invasive Art eingestuft.

Zusammen mit Akteur*innen des Landschaftschutzgebietes Erpetal haben wir daher im November einen Pflegeeinsatz zur Eindämmung der Pflanze im Bereich der Hirschgartenwiesen durchgeführt. Auf den artenreichen Grünlandflächen kommen Pflanzenarten vor, die in Berlin gefährdet oder selten sind. Entfernt haben wir die Orientalischen Zackenschötchen mithilfe von Wurzelstechern und Grabegabeln. Um ein erneutes Austreiben der Pflanzen zu verhindern, haben wir darauf geachtet, möglichst die gesamte lange Pfahlwurzel zu entfernen.

Ufer Erpe

Förderung Großer Feuerfalter

Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) ist ein auffällig orange gefärbter Vertreter der Familie der Bläulinge. Als Art der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der Europäischen Union (Anhang II und IV) ist er für den Naturschutz sehr bedeutsam. Er wird in Berlin außerdem als gefährdet eingestuft.

Die Raupen des Großen Feuerfalters fressen ausschließlich nicht saure Ampfer-Arten, also zum Beispiel den Fluß-Ampfer (Rumex hydrolapatum) und den Krausen Ampfer (Rumex crispus). Beide Arten wachsen unter anderem an den Ufern der Erpe im Landschaftsschutzgebiet Erpetal.

Wie auch schon im letzten Jahr haben wir die Ampferbestände an den Ufern der Erpe markiert. So konnten diese Pflanzen dann bei den Ufer-Mahdarbeiten durch die Gewässerunterhaltung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ausgespart werden. Eine Maßnahme, mit der das Nahrungsangebot für diese besondere Schmetterlingsart im Erpetal erhöht werden soll.

roter Feuerdorn

Wir sagen Danke!

Herzlichen Dank an alle unsere Leser*innen und Unterstützer*innen. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2024 und bleiben Sie gesund.

Ihre Stadtnatur-Ranger*innen Cynthia Leuckhardt und Janet Huber

Erpetal geschnittene Weiden

Newsletter April 2023

Kopfweidenschnitt im Erpetal

Die Pflege von Weiden hat lange Tradition. Schon unsere Vorfahren haben Weiden geschnitten, um das Holz beispielsweise zum Flechten von Körben, als Stiele für Werkzeuge oder als Brennholz zu verwenden. Durch den regelmäßigen Schnitt entstanden mit der Zeit die sogenannten „Kopfweiden“, die mancherorts noch an Wegen und Fließgewässern zu finden sind. Kopfweiden können auch im Landschaftsschutzgebiet Erpetal bewundert werden und erzählen dort von ihrer alten Nutzungsgeschichte. Um die Bäume auch langfristig zu erhalten, ist ein jährlicher Pflegeschnitt erforderlich. Zusammen mit den Bundesfreiwilligen des bezirklichen Umwelt- und Naturschutzamtes, der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und dem örtlichen Landwirt haben die Ranger*innen die Kopfweiden im Februar geschnitten.

Erdkröte

Krötenwanderung

Mit steigenden Temperaturen lockt es nicht nur uns Menschen wieder öfter nach draußen. Auch die Amphibien werden munter und wie jedes Jahr begeben sie sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Doch nicht immer kommen die Tiere sicher an ihr Ziel, denn vor allem Straßen stellen teilweise unüberwindbare Hindernisse dar. Zum Schutz der Amphibien wurden daher wieder Amphibienzäune aufgestellt, die den Tieren an vielbefahrenen Straßen ein sicheres Ankommen gewährleisten. Ein Amphibienzaun in Treptow-Köpenick wird von den Ranger*innen, Bundesfreiwilligen und Ehrenamtlichen in der Nähe der Alten Försterei betreut und hat seit Mitte Februar dabei geholfen, über 100 Erdkröten sicher zum Laichgewässer zu bringen.

Insektenhotel

Pflege Insektenhotel

Weide, Kornelkirsche oder Krokus locken mit ihrem Duft und der Aussicht auf leckeren Nektar oder Pollen bereits die ersten Wildbienen an. Rund Dreiviertel der in Berlin vorkommenden Arten benötigen für die Anlage ihrer Brutröhren grabbaren Boden. Ein Teil der hier lebenden Wildbienen nutzt jedoch auch andere Strukturen wie Käfergänge in Holz oder hohle Pflanzenstängel. Gerade in Gebieten, in denen es an solchen Strukturen mangelt, ist es sinnvoll, entsprechende Strukturen durch Insektenhotels nachzubilden.

Die auf der Fläche des ehemaligen GUS-Standortes in der Wuhlheide vorhandenen Insektenhotels (östlich der Treskowallee) sollen daher nun nach und nach erneuert werden, um den fleißigen Bienen auch weiterhin geeignete Nistmöglichkeiten anzubieten. Hierzu gehört der Ersatz von aufgerissenem Holz und morschen Schilf genauso wie die Befüllung leerer Lochziegelsteine.

Von den aufbereiteten Insektenhotels profitieren übrigens nicht nur Wildbienen. Auch Grabwespen und andere geflügelte Insekten nehmen Schilfrohr, Holz und Co. gerne an.

Beseitigung junger Götterbäume

Newsletter November 2022

Entfernung Götterbaum

Der Götterbaum ist ein genügsamer Überlebenskünstler. Bereits kleinste Pflasterfugen reichen dem schnell wachsendem Gehölz, um sich „zu den Göttern emporzustrecken“. Seine besonderen Eigenschaften ermöglichen es ihm zudem allerlei Umwelteinflüssen zu trotzen. Daher fühlt sich der Götterbaum in Berlin besonders wohl. Das ursprünglich aus China stammende Gehölz kann gleichzeitig jedoch zum Problem für einheimische Pflanzenarten werden, indem er die hiesige Flora durch seine Konkurrenzkraft verdrängt. Die Ranger*innen haben daher junge Götterbäume im Landschaftsschutzgebiet Erpetal entfernt, mit dem Ziel, hierdurch die weitere Ausbreitung der Art zu verhindern.

Entfernte Gehölze aus dem Wald

Arbeitseinsatz in der Wuhlheide

Ein ganz besonderer Wald kann in der Wuhlheide bewundert werden: der sogenannte Fingerkraut-Eichenwald. Diese in Norddeutschland vom Aussterben bedrohte Pflanzengesellschaft ist in Berlin nur in der Wuhlheide zu finden. Um den wertvollen Lebensraum für vor allem viele seltene und gefährdete Pflanzenarten auch weiterhin zu erhalten, fand Ende September ein Arbeitseinsatz statt. Zusammen mit vielen Freiwilligen wurden erfolgreich konkurrenzstarke und starkwüchsige Pflanzenarten wie die Spätblühende Traubenkirsche, Spitz-Ahorn und Robinie auf ausgewählten Flächen entfernt.
Haben Sie vielleicht Lust, die Ranger*innen oder andere Akteure bei Aktionen zu unterstützen und sich so aktiv für den Naturschutz einzusetzen? Dann schauen Sie doch mal bei Freiwillick Grün, dem Ehrenamtsportal für Freiwillige in Berlin vorbei.

Weirere Informationen zum Fingerkraut finden Sie übrigens hier:

Landschaftspark Johannisthal

Clean Up Trepnick

Im Oktober haben sich die Ranger*innen mit den Macher*innen von Clean Up Trepnick zum Austausch und Pläne schmieden getroffen. Clean Up Trepnick führt regelmäßig Müllsammelaktionen in Treptow-Köpenick durch und leistet somit einen wichtigen Beitrag dafür, dass sich Menschen, Tiere und Pflanzen in unseren Wäldern und auf Grünflächen wohlfühlen. In Zukunft soll es dem Müll daher immer wieder auch gemeinsam an den Kragen gehen.

Wenn Sie sich gerne an Aufräumaktionen beteiligen möchten, dann finden Sie hier weitere Informationen:

Newsletter Juli 2022

Langer Tag der StadtNatur 2022

Am 11. und 12. Juni war es wieder soweit: mit über 500 spannenden Veranstaltungen lud der Lange Tag der StadtNatur erneut zum Erleben, Selbermachen oder Experimentieren ein. Auch die Ranger*innen in Treptow-Köpenick waren wieder mit eigenen Angeboten vertreten: zwischen Neuntötern, Zauneidechsen und Feldhasen galt es den Wandel der ehemaligen GUS-Fläche in der Wuhlheide zum artenreichen Lebensraum für Flora und Fauna zu ergründen. Im Plänterwald konnte man hingegen im Rahmen einer Safari allerhand Wissenswertes über einheimische Wasserpflanzen in der Spree und deren Schutz lernen.

Landschaftspflege

Es ist Sommerzeit und damit auch Mahdzeit! Im Auftrag des Umwelt- und Naturschutzamtes setzen die Stadtnatur-Ranger*innen gemeinsam mit Bundesfreiwilligen praktische Natur- und Artenschutzmaßnahmen um. Dazu gehört beispielsweise auch die regelmäßige Mahd von Flächen in der Wuhlheide oder der Grünfläche in der Odernheimer Straße. Für seltene Tier- und Pflanzenarten wie die Zauneidechse oder die Heide-Nelke sind diese Pflegemaßnahmen äußerst wichtig, denn nur so bleiben wertvolle Lebensräume für diese und viele weitere Arten erhalten.

Möchten auch Sie sich für den Naturschutz in Treptow-Köpenick im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes engagieren? Dann bewerben Sie sich bei der Stiftung Naturschutz Berlin.

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