Auszug - Schwerpunktthma: Vorstellung des Ergebnisses der Sozialraumanalyse  

 
 
18. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 26.02.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 21:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Frau Hahn, Sozialraumkoordinatorin (SRK) für den Bereich Südwest, führt in die Thematik ein und stellt kurz den untersuchten Planungsraum vor. Die Sozialraumanalyse soll als Grundlage für die Weiterentwicklung und den Ausbau der Angebote für Kinder und Jugendliche im gesamten Planungsraum dienen.

 

Herr Klickar vom Planungsbüro stadt.menschen.berlin erläutert anhand einer Power Point Präsentation (PPT), die im Vorfeld der JHA-Sitzung an die Mitglieder versandt wurde, die Analyse, betont den Dialog, die unterschiedlichen Interessenlagen und verweist darauf, dass die Analyse im Fazit Handlungsempfehlungen gibt. Er erläutert die verschiedenen angewandten Methoden – u.a. Nadelmethode, Fachämter- und Vor-Ort-Akteur*innenbefragung, Interviews, „Pimp up your Kiez“, Streifzug durch den Planungsraum – und berichtet über die Begleitung der SRA durch die mobile Jugendarbeit.

Aufgrund der im Vorfeld bereits mehrfach an unterschiedlichen Orten gegebenen Informationen, der vorliegenden PPT und des ausstehenden, noch vor der nächsten JHA an die Mitglieder versandten Abschlussberichts zur SRA wird an dieser Stelle auf eine detaillierte Darstellung verzichtet, um Dopplungen zu vermeiden.
 

Herr Serowy eröffnet die Aussprache:

Herr Lücke (CDU) fragt nach dem Umfang der befragten Kinder und Jugendlichen.

Antwort von Herrn Klickar: Rund 500 Personen wurden befragt. Eine exakte Zahl konnte aufgrund der unterschiedlichen Befragungsmethoden nicht erhoben werden. Die Analyse ist somit nicht repräsentativ.

Herr Lücke (CDU) wünscht Details zu den angeführten Mängeln und fragt nach der Erhebung zu den aktuellen Angeboten der JFE Schottenburg in der SRA.

 

Herr Erhardt (FDP) kritisiert das Ranking der Handlungsfelder als „Subjektive Wahrnehmung“ und verweist auf Widersprüche, da zum einen eine Mehrnutzung von Freiflächen gewünscht wird, aber derzeit schon Konflikte durch die gegenwärtige Nutzung bestehen.

 

Frau Hafener (BD) erkundigt sich nach den Methoden und wünscht eine Differenzierung zu den in der Analyse abgegrenzten Räumen, dem Westteil und Zehlendorf Mitte.

Antwort von Herrn Klickar: Diese Differenzierung erleichtert die Fokussierung auf die einzelnen Unterräume des Gesamtplanungsraums, weil dieser sehr heterogen ist, und somit auf die Handlungsempfehlungen. Zur Nutzungsempfehlung für die JFE Schottenburg sagt er, dass eine Aufstockung des Personals, der Ausbau des pädagogischen Konzepts, die Erweiterung der Öffnungszeiten sowie die Transformation der Nutzung der Außenfläche von Nöten ist. Das Potenzial der Einrichtung muss erweitert und ausgeschöpft werden, um eine Qualifizierung des Standorts zu bewirken.

 

Frau Hafener (BD) erwähnt bzgl. der Schülerschaft auf Veränderungen, den „Reiseanteil“ zur Schule und den damit einhergehenden Einfluss auf das Freizeitverhalten. Sie hält eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität für nötig. Sie äußert eine Verständnisfrage zur Differenzierung der Orte (Raum Mitte, Westteil und Sundgauer Kiez um die JFE Schottenburg). Sie hält es für wichtig, auch den Ortskern im Fokus zu behalten und hier Räume für Jugendliche zu schaffen.

Frau Rittel (KiJuB) verweist in diesem Kontext auf mögliche und notwendige Bürger*innenbeteiligungsverfahren.

Herr Erhardt (FDP) bestätigt die Fokussierung auf den Ortskern und sieht das Beteiligungsverfahren erst in Abstimmung mit dem Ergebnis der Sozialraumanalyse. Er wünscht eine Zeitplanung wegen der Doppelhaushaltsplanungen und eine damit verbundene Abstimmung der Herangehensweise.

 

Frau Böhm appelliert hinsichtlich der Zeitplanfindung, geplant 05/19, an eine gemeinsame Entscheidungsfindung und verweist noch einmal auf die zeitnahe Bereitstellung der Sozialraumanalyse.

Herr Lücke (CDU) thematisiert ebenfalls die Nutzung des Dorfangers, die Zugangssituation zur Bahn und die Abstimmung des Beteiligungsprozesses.

Er fragt nach der Entwicklung des derzeitigen Angebots in der JFE Schottenburg.

Antwort von Herrn Klickar: Ein Dialog der Generationen ist notwendig, damit die Form der Nutzung der öffentlichen Räume gefunden werden kann. Die derzeitigen Angebote der JFE sind nur teilweise flexibel. Sie werden mehrheitlich durch den Träger der freien Jugendhilfe, Wannseebahn e.V., gewährleistet. Die Notwendigkeit einer Verstärkung der kiezbezogenen Angebote hat sich bei den Befragungen offenbart.

 

Herr Erhardt (FDP) fordert belastbare Handlungsempfehlungen zur Standortentwicklung, die er hier nicht ersehe. Er äußert sich dahingehend, dass die Problemlagen bereits bekannt seien. Zusätzlich erwähnt er exemplarisch den Widerspruch zwischen den Angaben zur Vermüllung und denen, der Sozialraum würde als aufgeräumt angesehen.

Herr Klickar antwortet, dass der Widerspruch in einer individuellen Wahrnehmung der Sachlage liegt und dass Meinungen nicht bewertet werden können, sodass sie sich teilweise gegensätzlich gegenüber stehen. In diesem Kontext regt er auch an, die Nutzung des „Dorfanger“ im Ortskern zu überdenken.

 

Frau Rittel (KiJuB) bemerkt, dass die Schülerschaft die Knotenfunktion des S-Bhf. Zehlendorf als wichtigen Ort bewertet und sich hier mehr Raum für Jugendliche wünscht. Für den „Dorfanger“ merkt sie an, dass derzeit lediglich der jährliche Weihnachtsmarkt die einzige Nutzung sei, was die Jugendlichen bedauern würden. Für die JFE Schottenburg betont sie den daran angrenzenden Parcour als Ort vielfältiger Nutzung. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten und eine Wochenendnutzung sowie die Schaffung von Transparenz in der Öffentlichkeitsarbeit u.a. bzgl. der Angebote der JFE seien erforderlich.

 

Herr Jannicke (BD) merkt an, dass das SRA-Ergebnis bzgl. der JFE sich an der zurzeit bestehenden mangelnden Personalbesetzung ausrichte. Bei adäquater Aufstockung des Personals nach der baulichen Abnahme wünsche auch er einen Ausbau der offenen Tür.

 

Herr Höringklee (BD) fragt nach der Differenzierung der Angebote der JFE unter Berücksichtigung der Stellenanteile in der Schottenburg.

Nach den Erkenntnissen des Planungsbüros stadt.menschen.berlin  werden bereits durch den Träger Wannseebahn e.V. auf Grundlage eines Stellenanteils von 0,5 mit mobilen Angeboten  Bedürfnisse der Jugendlichen teilweise aufgefangen .Der Geschäftsführer hat darüber hinaus die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und zum Ausbau ausdrücklich erklärt.

 

Herr Mier (CDU) fragt nach, ob es eine Ausschreibung bei der Vergabe der Sozialraumanalyse gegeben hat und wer für die Beauftragung verantwortlich war. Er verweist auf das Ergebnis und verknüpft es damit, dass der Auftrag zu hinterfragen sei. Des Weiteren fragt er nach dem Abschlussbericht und den Kosten.

Die Verwaltung des Jugendamtes und die politische Leitung der Abteilung sagen zu, seine Fragen hierzu detailliert schriftlich im Sitzungsnachgang zu beantworten. Dies ist am 06.03.2019 erfolgt.

 

Frau Böhm beantwortet eine weitere Nachfrage zu einem Presseartikel: Dies war mit Herrn Klickar abgesprochen. Hierbei war abgestimmt worden, das Konzept nicht zu veröffentlichen, allerdings grundsätzliche Fragen zur SRA zu beantworten, die im Rahmen der Vorabpräsentation beim Runden Tisch bereits einem ausgewählten Kreis kommuniziert wurden.

 

Herr Erhardt (FDP) fragt nach, warum eine Diskrepanz bei der Nutzung der Grünflächen an der JFE bestehe. Er bezieht sich hierbei auf die Parcouranlage.

Dazu erklärt Frau Rittel (KiJuB), dass hier eine Abstimmung mit dem Grünflächenamt in langjähriger Planung seit 2012 bestand und dabei Kinder und Jugendliche ausdrücklich beteiligt wurden. Der Erhalt des Fußballplatzes resultierte u.a. aus diesem offenen Beteiligungsprozess.

Frau Böhm führt in diesem Kontext aus, dass es bestehende Defizite im Stadtraum gibt. Insbesondere in den wärmeren Monaten fallen Beschwerden von Anwohner*innen z.B. über Lärm von Jugendlichen an. Sie wünscht sich daher einen Dialog u.a. mit der Deutschen Bahn als einem wichtigen Akteur im Raum. Das Ziel eine Angebotsentwicklung der JFE zur Öffnung in den Kiez sollte durch eine UAG erarbeitet werden. Eine Konzeptionsentwicklung der JFE auch zum Ausbau der kulturellen Bildung an diesem Standort sowie einer offenen und herausreichenden Jugendarbeit sei genauso wünschenswert. Herr Serowy wird sich um die Terminierung einer entsprechenden UAG kümmern. Er fragt nach der Zusammensetzung des Gremiums. Herr Lamm (BD) möchte je ein JHA Mitglied pro Fraktion und zwei BD. Es erfolgt kein Widerspruch.

Herr Serowy fragt nach Interessenten. Eine Rückmeldung erfolgt später, weil erst der Bericht abgewartet werden soll.

 

Frau Lehmann sagt erneut eine Versendung des Abschlussberichtes vor der nächsten JHA-Sitzung an alle Mitglieder zu. Zum Vorschlag der Bildung einer UAG zur Weiterentwicklung der JFE weist sie darauf hin, dass es hierbei eine Befangenheit der Beteiligten – insbesondere bei den BD – geben könnte, was bei der Besetzung berücksichtigt werden müsse. Wer sich im weiteren Verlauf auf eine Ausschreibung im Rahmen der JFE bewerben möchte, solle sich im Vorfeld nicht an der Erarbeitung eines Auswahlverfahrens beteiligen, weil das Verfahren somit unrechtmäßig und damit rechtlich angreifbar sein könnte.

Auf Nachfrage von Frau Lehmann stimmt der JHA zu, die Leitungsstelle für die JFE jetzt auszuschreiben, damit im Rahmen des Wissenstransfers die genehmigte Doppelbesetzung für 3 Monate erfolgen kann.

Herr Erhardt (FDP) fragt zur Ausschreibung der Leitung der JFE Schottenburg nach. Frau Lehmann betont, dass die Ausschreibung dem gleichen Verfahren wie bei anderen JFE-Leitungsstellen folgt.

 

 
 

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