Der Ortsteil Wannsee befindet sich im äußersten Südwesten der Stadt. Hervorgegangen aus dem Dorf Stolpe, welches 1299 erstmals urkundlich erwähnt wurde, sorgte der Bau der ersten Glienicker Brücke 1660 für Aufwind. Nach dem Bau der ersten preußischen Eisenbahnstrecke von Berlin nach Potsdam, entstand ab 1870 in Wannsee eine einmalige Kulturlandschaft, die im Kaiserreich und der Weimarer Republik ihres gleichen suchte.
Zum Zeitpunkt der Industrialisierung war die Gegend um das Dorf Stolpe noch weitgehend unbesiedelt. Erst 1863 erwarb der Direktor der Berliner Handelsgesellschaft, Wilhelm Conrad, den Gasthof „Stimmiger Krug“. Durch Zukäufe erweiterte er seinen Landbesitz in den Folgejahren und stellte sich ein Gesamtkunstwerk von Villen vor, nach dem Muster der neuesten Berliner Villenkolonie, aber in einer Parklandschaft gelegen, umgeben vom Wasser der Havelseen.
Ab 1874 begann die Besiedlung entlang des Ostufers des Großen Wannsees. Die Villen, die in der Villenkolonie Wannsee angelegt wurden, waren zumeist noch größer als die der gegenüber liegenden Kolonie Alsen. Im Jahre 1898 entstand die Gemeinde Wannsee aus dem Dorf Stolpe, der Kolonie Alsen und der Kolonie Wannsee.