Elektromobilität

Förderprogramm WELMO

Zu hohe CO 2 – /Stickoxid- und Feinstaubbelastungen in Städten werden maßgeblich durch den Verkehr verursacht. Der Verkehrssektor ist etwa für ein Viertel der gesamten CO 2 – Emissionen der EU verantwortlich, mit steigender Tendenz. Im Kontext des neuen Energiewendegesetzes (EWG Bln) hat sich das Land Berlin dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden – d. h. die Kohlendioxid­emis­sion­en um mindestens 90 Prozent – bezogen auf das Basisjahr 1990 – zu reduzieren. Deshalb hat sich der Senat zum Ziel gesetzt, die nächsten Schritte auf dem Weg zur Mobilitätswende einzuleiten und den Verkehr im Land Berlin effizienter, moderner und umweltfreundlicher zu gestalten.

Elektromobilität im Straßenverkehr ist die derzeit am weitesten entwickelte klimafreundliche Technologie.

Vor diesem Hintergrund hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe das Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“, kurz WELMO, aufgelegt, um die Elektrifizierung der gewerblichen Flotten in Berlin voranzutreiben. Ziel der Förderung ist es, kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie freiberuflich und gemeinnützig Tätigen Anreize zu bieten, auf elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge umzusteigen.

Im Rahmen des Förderprogramms „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ (WELMO) unterstützt das Land Berlin seit 2018 die Elektrifizierung von gewerblichen Kraftfahrzeugflotten. Neben Beratungsangeboten und Fahrzeugbeschaffung werden auch Ladeeinrichtungen auf betrieblichen Grundstücken gefördert. Mit Stand Dezember 2022 wurden knapp 5.800 E-Fahrzeuge, mehr als 1.700 Ladepunkte und mehr als 150 Elektromobilitätsberatungen beantragt. Das Programm hat derzeit eine Laufzeit bis Ende 2023.

Mit der Programmumsetzung wurde die IBB/IBT beauftragt www.welmo.de.

Das Programm hat einen bedeutenden Beitrag für leiseren und saubereren Wirtschaftsverkehr in der Stadt geleistet und zahlreiche Unternehmen bei der Elektrifizierung unterstützt.

Nähere Informationen zu Fördervoraussetzungen erhalten Sie unter www.welmo.de.

  • Factsheet WELMO

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  • FAQs Foerderprogramm Welmo

    PDF-Dokument (807.3 kB)

Elektromobilität in Berlin

Berlin gilt als internationales Vorbild für intelligente Mobilität. Hier wird entwickelt, gegründet, getestet und angewendet. Innovative Lösungen für zukünftige Mobilität stärken die wirt­schaft­liche Entwicklung, schaffen Arbeitsplätze und verbessern die Umwelt- und Lebensqualität. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Elektromobilität, welche seit dem letzten Jahr signi­fikant an Fahrt aufgenommen hat. Mittlerweile sind in der Hauptstadtregion rund 83.500 Elektrofahrzeuge (Okt. 2022) unterwegs, davon mehr als 50.000 auf Berlins Straßen.

In Berlin gibt es derzeit rd. 2.000 öffentlich-zugängliche Ladepunkte. Davon werden 1.010 Ladepunkte durch die Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH im Auftrag des Landes Berlin betrieben. 11.000 Ladepunkte (Wallboxen) befinden sich nicht öffentlich zugänglich im privaten Raum.

Die Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH wird im Auftrag des Landes Berlin bis zu 1.815 Ladepunkte im öffentlichen Raum sowie bis zu 200 öffentlich-zugängliche HPC-Ladepunkte (High-Power-Charger) bis Ende des Jahres 2030 errichten.

Weitere 1.360 Ladepunkte sollen durch dritte Betreiber errichtet werden.

Zusätzlich entstehen bis Ende 2023 im Rahmen des Projektes „ElMobileBerlin“ bis zu 1.000 weitere neue Laternenladepunkte.

Als Agentur des Landes Berlin wird die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO von der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH getragen und maßgeblich von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert.

Folgende Beispielprojekte mit Fokus auf Elektromobilität und Ladeinfrastruktur werden derzeit im Land Berlin mit Unterstützung der eMO umgesetzt:

  • Neue Berliner Luft
    2019 wurde das Projekt „Neue Berliner Luft“ im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017 bis 2020“ erfolgreich gestartet. Das Konsortium, bestehend aus Ubitricity, Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAI-Labor), GASAG Solution Plus, Hubject, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und dem Reiner-Lemoine-Institut, wird in Berlin bis zu 1.600 neue Ladepunkte installieren, davon rund 1.000 Ladepunkte im öffentlichen sowie über 600 Ladepunkte im privaten Raum.

  • Route Charge – Batteriewechselsystem für die Erschließung mittlerer Distanzen bei der Filialbelieferung mit e-NFZ
    Durch das Projekt sollen mittlere Distanzen (bis zu 300 km) für den Gütertransport mit elektrischen Nutzfahrzeugen (eNFZ) erschlossen sowie die Einbeziehung weiträumiger Lieferketten in die Logistik ermöglicht werden.

  • ELEKTRAII
    Das Forschungsvorhaben ELEKTRA befasst sich daher mit der Entwicklung eines energieeffizienten hybrid betriebenen Binnenschubschiffs. Das Projekt wird die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Zusammenwirken mit Akkumu­latoren auf Binnenschiffen demonstrieren, um diese zu einer Technologievalidierung unter Einsatzbedingungen zu führen.

  • Hybrides Elektro-Löschfahrzeug Berliner Feuerwehr (feuerwehr)
    Das Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Sicherheitsdienstleistung der Feuerwehren durch die modellhafte Erprobung eines elektrifizierten Löschfahr­zeuges, welches den steigenden Anforderungen für Umweltschutz in urbanen Gebieten gewachsen ist.

  • Elektrifizierung von Doppeldeckerbussen sowie Sightseeingschiffen für den Tourismus sowie Förderung einer hotalenahen Ladeinfrastruktur
    Der Tourismus in Berlin wächst und damit auch die Nachfrage nach umweltfreund­lichen Stadtrundfahrten. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat in den vergangenen Jahren erfolgreich diverse Vorhaben unterstützt, die den nachhaltigen Tourismus in der Stadt fördern sollen. Dazu zählten der Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Umfeld der Berliner Hotels sowie die Umrüstung von drei Sightseeing-Bussen auf elektrischen Antrieb und die Förderung von zwei solar-elektrisch betriebenen Ausflugsschiffen.

Darüber hinaus gehen auch die Landesbetriebe BVG, BSR und BWB mit gutem Beispiel voran und elektrifizieren zunehmend ihre Flotten.

Ziel der BVG ist es, im Jahr 2030 die 100%ige Elektrifizierung der aus 1.400 Fahrzeugen bestehenden Busflotte erreicht zu haben. Um dieses Ziel zu erreichen, plant die BVG in den kommenden Jahren ca. 180 Elektrobusse pro Jahr zu beschaffen. Neben der Elektrifizierung der Busflotte hat die BVG bereits 150 Fahrzeuge des internen Fuhrparks elektrifiziert.

Die Berliner Stadtreinigung hat bereits vor Jahren einen Großteil der Müllsammelfahrzeuge auf Biogas-Antrieb umgestellt. Im internen Fuhrpark fahren bereits 40 Fahrzeuge elektrisch.

Auch die Berliner Wasserbetriebe haben bereits 40 Fahrzeuge des Fuhrparks elektrifiziert.