Presse-Information vom 30.01.2015

TGZ-Luftbild

Wir wollen beschleunigen
und Wächter des TGZ SÜDWEST sein…

Am Abend des 29. Januar 2015 war das Interesse am geplanten Technologie- und Gründungs-zentrum SÜDWEST (TGZ) groß. Etwa 150 Zuhörer aus der Nachbarschaft und dem Bezirk kamen ins Foyer des ehemaligen US-Hospitals in die Fabeckstraße 62 zur ersten öffentlichen Informationsveranstaltung mit Präsentation eines städtebaulichen Entwurfs des künftigen TGZ SÜDWEST.

Norbert Kopp, Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf betonte eingangs die beson-dere Rolle des geplanten TGZ SÜDWEST als wichtigstes Infrastrukturprojekt des Bezirks. „Neue Unternehmen entstehen und schaffen neue, qualifizierte Arbeitsplätze. Für das TGZ SÜDWEST haben die Freie Universität Berlin und die vielen Forschungseinrichtungen des Dah-lemer Wissenschaftscampus mit ihren Ausgründungen eine herausragende Bedeutung. Wir werden alles dafür tun, dieses Gründungspotential im Bezirk zu halten. Junge Unternehmen brauchen anfangs weiter den engen Kontakt zu ihren Forschungseinrichtungen. Ein Grundstück auf dem Wissenschaftscampus dafür zu reservieren war sehr schwer, Widerstände gab es viell-fältig. Es hat Jahre gedauert bis der Beschluss im Berliner Abgeordnetenhaus gefasst wurde, hier das TGZ entstehen zu lassen. Dass es in den letzten Jahren stetig vorangegangen sei, verdanke der Bezirk vielen Unterstützern, so auch dem Regionalmanagement Berlin SÜD-WEST (RMSW) und besonders dem Staatssekretär Henner Bunde von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung.“

TGZ-Entwurf - Campus1 (800)

Peter Lange, Kanzler der Freien Universität Berlin, betonte, dass seine Universität führend bei den Ausgründungen nichttechnischer Universitäten in Deutschland sei. „Wir haben jährlich bis zu 20 Ausgründungen, die in den ersten Jahren vor allem von der Nähe zu ihren ehemaligen Forschungsinstituten profitieren. Deshalb ist das TGZ in der Fabeckstraße ein idealer Standort.“

Dr. Reinhard Baumgarten, Projektleiter RMSW, lobte die „exzellente Beratungsstelle profund der Freien Universität Berlin“, die maßgeblichen Anteil an den Ausgründungen habe und die im Mai 2015 in die Nähe der Fabeckstraße 62 zieht: „Gründer müssen hier auf dem Campus Dah-lem, dem viertgrößten Wissenschaftscampus in Deutschland, gehalten werden. Alle renommierten Hochschulen haben Technologie – und Gründerzentren, nur bei der Freien Universität ist das bisher noch ein weißes Feld, das es zu füllen gilt.“

Hardy Schmitz, Geschäftsführer der WISTA-Management GmbH, die in Berlin bereits meh-rere Gründerzentren mit Erfolg errichtet und betreibt und auch für das TGZ SW vorgesehen ist, betonte, dass es vor allem die räumliche Nähe zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist, die den Erfolg der jungen Unternehmen ausmachen: „Adlershof ist in Deutschland die Nr. 1 und in Europa die Nr. 4. Wir haben drei Gründerzentren, 8 Technologiezentren, 6 Institute der Hum-boldt-Universität zu Berlin, 10 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, 1000 Unternehmen, 15.500 Beschäftigte und 10.000 Studierende. Das geplante TGZ SÜDWEST hat schon jetzt ideale Nachbarn, wie die Freie Universität Berlin, die Max-Planck-Institute, die BAM, das Zuse-Institut Berlin, den Campus Benjamin Franklin, das Fritz-Haber-Institut und den Botanischen Garten.“

Die Nähe zu diesen Nachbarn war für Albrecht Klumpp von der Architektengemeinschaft NAK beim Erstellen des städtebaulichen Konzepts sehr wichtig: „Das Gelände des ehemaligen US-Hospitals soll ein Campus werden, der das Krankenhaus integriert. Es wird ein offener Campus mit viel Grün, Promenade, Cafeteria, Kita und anderen Einrichtungen. Die Bebauung mit Büros und Laboren wird den Bedürfnissen angepasst. Die ca. 300 Stellplätze für Fahrzeuge sind mehrheitlich im ersten Untergeschoss, der Rest auf dem TGZ-Gelände vorgesehen.“ Das reicht; in Adlershof liegt die Kfz-Quote bei lediglich 40 %. Das TGZ ist öffentlich mit Bus, S- und U-Bahn im Umfeld von 600 m gut erreichbar.“

Sabine Lappe, Leiterin des Stadtplanungsamtes, stellte das Bebauungsplanverfahren im einzelnen vor und betonte: „Die Anwohner und die Öffentlichkeit werden selbstverständlich vollumfänglich einbezogen.“

Jörg Israel, WISTA-Verantwortlicher für das TGZ-Projekt hofft, dass der Bebauungsplan Ende 2016 vorliegt, um dann die GRW-Fördermittel beantragen zu können. Erst dann können die erforderlichen EU- Ausschreibungen für die Planer und Bauunternehmen erfolgen. Das Investitionsvolumen für Sanierung und Umbau des zentralen Krankenhausgebäudes wird mit etwa 50 Millionen Euro eingeschätzt. Er rechnet mit 60 bis 80 Ausgründungen mit ca. 900 Mitarbeitern.

Die Statements aus dem Publikum waren ausschließlich positiv. Man freue sich, dass auf die-sem Gelände etwas passiert und würde eine schnellere Umsetzung als 2020 begrüßen. Auf die Frage eines Zuhörers, welche Alleinstellungsmerkmale das TGZ SW gegenüber anderen Berli-ner Technologiezentren haben wird, antwortete Hardy Schmitz: „ Es wird den Charakter des Wissenschaftscampus Dahlem spiegeln und einen hohen Anteil an medizinisch-biologischen Unternehmen geben, gekoppelt mit IT. Es wird sehr modern sein und neue Formen des Arbei-tens ermöglichen wie Coworking Spaces.“

Um eventuell auftretenden Problemen schnell begegnen zu können, hat Bezirksbürgermeister Kopp einen Steuerungskreis initiiert, in dem auch das RMSW vertreten ist. „Wir bleiben hart-näckig dran“, so Dr. Baumgarten. „Wir wollen beschleunigen und Wächter des Projekts sein.“

Peter Strunk, WISTA-MANAGEMENT GmbH, der den Abend moderierte, kennt viele Techno-logiezentren in Berlin: „Jeder dieser Orte atmet einen anderen Geist. Jedes Zentrum ist ein In-dividuum, das seinen eigenen Weg geht.“

Kontakt:
Bärbel Petersen, Regionalmanagement Berlin SÜDWEST, Tel. 030/ 707 600 84
Email: presse@rm-berlin-sw.de
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