Drucksache - 1640/V
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt möge sich beim Senat dafür einsetzen, dass der durch die Teilnahme von Schülern an den Fridays for Future-Demonstrationen entstandene Unterrichtsausfall vollumfänglich nachgeholt wird, sei es durch Wiedereinführung des Sonnabendunterrichts oder zusätzliche Schulstunden am Nachmittag. Zudem möge das Bezirksamt alle Eltern über Risiken und Nebenwirkungen des Schulschwänzens aufklären sowie Lehrern und Eltern, die sich gegen das Schwänzen aussprechen, den Rücken stärken.
Begründung:
Seit Dezember 2018 schwänzen Schüler in Deutschland nahezu regelmäßig freitagvormittags die Schule unter dem Vorwand, sie „streikten“ für die Rettung des Klimas. Nach einem Bericht des Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/scheeres-unterstuetzt-vorstoss-berlins-bildungssenatorin-will-keine-sommerferien-im-juni/24850174.html) sieht Bildungssenatorin Scheeres bereits in einem durch die vorgezogenen Sommerferien 2019 um zwei Wochen verkürzten Schuljahr Nachteile für die betroffenen Schüler. Die Vereinigung der Oberstudiendirektoren hatte danach mehrfach vor der „Ungerechtigkeit“ gewarnt, die durch die Verkürzung des Schuljahres entsteht. Doch das freitägliche Schwänzen der Schule führt allein innerhalb eines halben Schuljahres zu einem von den Schülern sehr wohl akzeptierten und von weiten Teilen der Politik toleriertem Unterrichtsausfall von beinahe vier Wochen, auf das Gesamtschuljahr gerechnet mithin von knapp zwei Monaten. Somit ist, der Argumentation der Bildungssenatorin folgend, der Unterricht zwingend nachzuholen. Darüber hinaus macht der nahezu vollständige Wegfall derjenigen Schulfächer, die nur freitags unterrichtet werden, eine Nachholung ebenso zwingend erforderlich. Das Ergebnis des Bildungsmonitors (https://www.insm-bildungsmonitor.de/), in dem Berlin 2019 auf den letzten Platz der Bundesländer gerutscht ist, unterstreicht die Dringlichkeit.
Der Antrag wurde am 26.11.2019 in der 6. Sitzung des Schulausschusses beraten und mit 1 Ja-Stimme und 13 Nein-Stimmen bei 0 Enthaltungen abgelehnt.
Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Ablehnung des Antrags empfohlen.
Mertens Ausschussvorsitzende
Die BVV hat in ihrer 35. Sitzung am 11.12.2019 beschlossen:
Der Antrag ist abgelehnt.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher
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