Drucksache - 1569/V  

 
 
Betreff: Geschichte des Yehudi-Menuhin-Platzes sichtbar machen
Status:öffentlichAktenzeichen:976/V
 Ursprungaktuell
Initiator:GRÜNE-FraktionGRÜNE-, CDU- und SPD-Fraktion
Verfasser:1. Steinhoff/Wojahn
2. Berger
3. Hippe, Buchta
 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
11.09.2019 
32. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf überwiesen   
Ausschuss für Bildung und Kultur Empfehlung
30.10.2019 
25. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Haushalt, Personal und Verwaltungsmodernisierung Empfehlung
28.11.2019 
41. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal und Verwaltungsmodernisierung ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Entscheidung
11.12.2019 
35. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag vom 04.09.2019
BE BK vom 30.10.2019
BE HHA vom 28.11.2019
Beschluss vom 11.12.2019
Vorlage zur Kenntnisnahme vom 28.09.2021

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, auf dem Yehudi-Menuhin-Platz in Düppel eine bezirkliche Gedenkstele aufzustellen, die die vielschichtige Geschichte dieses Platzes und seiner näheren Umgebung erläutert.

 

Begründung:

 

Der Bereich des heutigen Yehudi-Menuhin-Platzes hat in den letzten 100 Jahren sehr unterschiedliche, z.T. zeitgeschichtliche bedeutsame Funktionen gehabt. Er war ursprünglich Teil der Felder und Wälder des fast 800 ha großen Ritterguts Düppel mit seiner bewegten Geschichte. In den dreißiger Jahren wurden dort zum einen ein großer Barackenkomplex für das Oberkommando des Heeres (OKH) errichtet und zum anderen das Kriegsgefangenenlager „Wiesengrund“ als Außenstelle des Stalag IIID in Lichterfelde-Süd, dessen Fläche heute zum Teil zum Waldfriedhof Zehlendorf gehört und zum Teil zur Gartenstadt Düppel. In dem Barackenkomplex des OKH war nach dem Krieg zuerst ein UNRA-Lager für Displaced Persons (DP), d.h. vor allem für befreite KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter eingerichtet worden, worauf sich auch die Namensgebung nach Yehudi Menuhin bezieht, da er für diese Personen ein Konzert unter bemerkenswerten Umständen gegeben hat. Aufgrund der Berliner Blockade wurde das DP-Lager geschlossen und dort ein Flüchtlingslager für Flüchtlinge aus der SBZ/DDR eingerichtet, das nach dem Mauerbau 1961 zu Ende ging. Heute gibt es dort eine vorbildliche Wohnsiedlung, deren Entstehung durch intensive und heftige Auseinandersetzungen mit der Schlachtenseer und Düppler Einwohnerschaft entstanden ist. Auf der anderen Seite der Potsdamer Chaussee, auf den ehemaligen Feldern des Bauern Hönow, wurden unter den Nazis zwei Zwangsarbeiterlager errichtet, eines von der Organisation Todt und eines vom „Generalbauinspektorr die Reichshauptstadt“ (GBI). Nach dem Krieg wurde auf einem Teil des Geländes das Studentendorf Schlachtensee gebaut. Diese bemerkenswerte und bewegte Geschichte aus den letzten 100 Jahren sollte Platz auf einer der bezirklichen Gedenkstelen finden. Sie ist u.a. in der Broschüre: Idylle und Lager, Schlachtensee 19331945, Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager von Dirk Jordan (Berlin 2017) dokumentiert worden.

 

 

Der Antrag wurde am 30.10.2019 in der 25. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur beraten und mit 13 Ja-Stimmen einstimmig beschlossen.

 

Die CDU-Fraktion ist dem Antrag beigetreten.

 

Dem federführenden Ausschuss wird die Annahme des Antrags empfohlen.

 

 

Specht-Habbel

Ausschussvorsitzende

 

 

Der Antrag wurde am 28.11.2019 in der 41. Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal und Verwaltungsmodernisierung beraten und mit 12 Ja-Stimmen einstimmig beschlossen.

 

Die SPD-Fraktion ist dem Antrag beigetreten.

 

Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags empfohlen.

 

 

Buchta

Ausschussvorsitzender

 

 

Die BVV hat in ihrer 35. Sitzung am 11.12.2019 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, auf dem Yehudi-Menuhin-Platz in Düppel eine bezirkliche Gedenkstele aufzustellen, die die vielschichtige Geschichte dieses Platzes und seiner näheren Umgebung erläutert.

 

 

gner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher

 
 

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